Filmfacts «Drachenzähmen leicht gemacht 3: Die geheime Welt»
- Regie und Drehbuch: Dean DeBlois
- Basierend auf der Kinderbuchreihe von Cressida Cowell
- Produktion: Bonnie Arnold, Brad Lewis
- Musik: John Powell
- Schnitt: John K. Carr
- Laufzeit: 105 Minuten
- FSK: ab 6 Jahren
Während in unserer Welt seit Teil zwei rund viereinhalb Jahre vergangen sind, spielt «Drachenzähmen leicht gemacht 3: Die geheime Welt» nur etwa ein Jahr nach seinem Vorgängerfilm. Jedoch sind die Figuren in der Zwischenzeit deutlich gereift. Hicks (dt. Stimme: Daniel Axt) ist Wikingerhäuptling der Drachen, Frauen und Männer des Dorfes Berk, und hat trotz einiger Selbstzweifel den Bogen schon halbwegs raus. Astrid (dt. Stimme: Emilia Schüle) steht ihm als tatenreiche Kämpferin dabei zur Seite, und das neckische Hin und Her zwischen ihnen ist auch längst vorbei: Astrid und Hicks sind in einer gesunden, geerdeten Beziehung angekommen, bloß die steten Andeutungen Grobians (dt. Stimme: Thomas Nero Wolff), sie sollten endlich heiraten, sind ihnen zu viel.
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Ohne krampfhaft düster oder tragisch wirken zu wollen, ist «Drachenzähmen leicht gemacht 3: Die geheime Welt» der reife, konsequente Abschluss der «Drachenzähmen leicht gemacht»-Saga. Der Drachen-Slapstick ist deutlich runtergefahren, was sich auch inhaltlich erklärt, da die Leute von Berk mit ihren Drachen zu einer eingespielten Einheit verschmolzen sind und zudem unsere handlungsrelevanten Figuren aus der Pubertät raus sind, weshalb sie nicht mehr so unbedacht agieren wie noch in Teil eins oder mitunter in Part zwei. Und die Nerv-Zwillinge Raffnuss und Taffnuss (dt. Stimmen: Britta Steffenhagen & Bico Sablik), reden zwar weiterhin gerne Stuss, aber ihre aggressiv-meckernde Art und ihr stets Ringen nach "kreativen" Beleidigungen haben sich verabschiedet.
Regisseur und Autor Dean DeBlois erhöht im Gegenzug das Fantasy-Abenteuerelement der «Drachenzähmen leicht gemacht»-Reihe. Die Leute von Berk müssen sich gegen verbissene Angreifer schützen, was in mitreißend inszenierte Kampfpassagen mündet, während derer die Kamera elegant durch die Schauplätze gleitet und DeBlois minutiös darauf achtet, dass wir trotzdem jederzeit wissen, wo wir uns gerade befinden. Darüber hinaus ist der Einfluss des legendären Kameramanns Roger Deakins durchweg zu spüren: Der Oscar-Gewinner, der bei der «Drachenzähmen leicht gemacht»-Reihe als visueller Berater dient, arbeitet häufig mit minimalen Lichtquellen, die allerdings sehr plangenau Akzente setzen, und so ist es auch in «Drachenzähmen leicht gemacht 3: Die geheime Welt». Das Bild ist oft zu weiten Teilen in Nachtschwarz oder Nebelgrau gehalten, aber die Platzierung der Kamera und die intuitive Akzentsetzung durch die gegebenen Lichtquellen im Bild lenken das Auge sachte.
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Frei von Spaß ist die Abenteuergeschichte, die sich in ihrem emotionalen Kern sentimental damit auseinandersetzt, dass Hicks und Astrid lernen müssen, weitreichende Entscheidungen zu treffen, aber nicht. Wenn etwa Ohnezahn, der für den letzten seiner Art gehalten wurde, ein Weibchen kennenlernt und sich beim Paarungstanz völlig ahnungslos anstellt, ist die Bühne frei für den komödiantischen Höhepunkt dieser Filmreihe. Und selbst wenn «Drachenzähmen leicht gemacht 3: Die geheime Welt» nicht ganz so viel Herz hat wie der Auftakt der Reihe, so ist er deutlich besser strukturiert als der etwas fahrige Mittelpart und obendrein ebenso majestätisch wie geradlinig-schlicht. Das, und auch die einmal mehr Gänsehautwirkung aufweisende Musikuntermalung von Komponist John Powell, machen «Drachenzähmen leicht gemacht 3: Die geheime Welt» zu einem wunderschönen Abschluss dieser Drachen-Saga.
«Drachenzähmen leicht gemacht 3: Die geheime Welt» ist ab dem 7. Februar 2019 in vielen deutschen Kinos zu sehen – in 2D und gelungenem 3D.
Es gibt 1 Kommentar zum Artikel
04.02.2019 22:33 Uhr 1
Ich hätte einen Film für Dich.
Möchtest du den oder wer?
Ich mein als Rezension..zu schreiben.