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Ich freue mich stets über die Vorbereitung auf eine Rolle, vor allem auf die Recherche bei Historienrollen. Es ist für mich ein spannender Aspekt des Schauspielens, die Diskrepanzen zwischen mir im Heute und meiner Rolle in ihrer Zeit auszuloten: Was weiß ich über die Zeit, welchen Kontext hat meine Rolle hingegen? Wie steht sie zu ihren Lebensumständen, denkt sie darüber überhaupt nach?
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Zsá Zsá Inci Bürkle
Bürkle, die im Alter von sechs Jahren mit ihrer Familie nach Berlin gezogen ist, befasste sich schon früh mit der deutsch-deutschen Geschichte: "Ich ging in die Waldorfschule am Hackeschen Markt und kannte die Gegend von klein auf als hippen Bezirk. Als wir in der Schule dann aber das Thema deutsch-deutsche Geschichte und die Teilung Berlins hatten, und meine Eltern das Thema mit mir vertieft hatten, fand ich das völlig absurd", erklärt die 1995 in Pforzheim geborene Darstellerin. "Die Vorstellung, dass Berlin nur wenige Jahre vorher so völlig anders war, hat mich nicht losgelassen, daher hat mich die Materie schon lange vor dem Rollenangebot fasziniert." Im Vorfeld der Dreharbeiten hat sie sich dann weiter in den Stoff eingearbeitet: "Als ich die Rolle in «Walpurgisnacht» bekam, habe ich mich jedoch noch einmal intensiver mit der Vorstellung befasst, wie es war, in der DDR zu leben." Sie erläutert: "Die Geschichte spielt ja im Harz in einem Dorf, und ich wollte wissen, wie sich das für eine junge Frau angefühlt hatte, wie es sich auf ihr Denken ausgewirkt hat. Ich fand es wichtig, zu verstehen, wie die Lebensrealität meiner Rolle war."
Für Bürkle ist es nichts Neues, sich zur Vorbereitung auf eine Rolle aus eigenem Antrieb in die Materie einzulesen: "Ich recherchiere aus eigenem Antrieb, weil ich das Gefühl habe, dass ich besser spiele, wenn ich mich vorbereite und mehr über die Hintergründe meiner Rollen erfahre", erläutert die Mimin, die 2015 eine Nebenrolle im Megaerfolg «Fack Ju Göhte 2» hatte. "Einmal gab es aber auch Recherche-Hausaufgaben: Bei «Gladbeck» wurde uns viel Material zur Vorbereitung geschickt, weil alle Beteiligten sicherstellen wollten, dass wir dem heiklen Sujet gerecht werden."
Obwohl Bürkle einige kontemporäre Rollen in ihrer Vita stehen hat, hat sie durchaus eine Schwäche für Historienrollen: "Ich freue mich stets über die Vorbereitung auf eine Rolle, vor allem auf die Recherche bei Historienrollen. Es ist für mich ein spannender Aspekt des Schauspielens, die Diskrepanzen zwischen mir im Heute und meiner Rolle in ihrer Zeit auszuloten: Was weiß ich über die Zeit, welchen Kontext hat meine Rolle hingegen? Wie steht sie zu ihren Lebensumständen, denkt sie darüber überhaupt nach?" Auch den besonderen Setaufbau und die Kostüme nennt sie als Gründe, weshalb sie Historienstoffe immer wieder aufs Neue spannend findet. "Ich habe das Gefühl, dass das alles auch enorm beim Spiel hilft. Bei Historienfilmen ist es am Set immer so, als wäre man auf Zeitreise", so Bürkle.
Über die Rollenauswahl, die man als junge Schauspielerin in Deutschland hat, kann Bürkle nach eigenen Angaben nicht all zu sehr klagen. Trotzdem hält sie fest: "Es gibt manchmal Rollen, die mir zu klischeehaft sind. Gerade Frauenrollen können gerne mal flach und austauschbar sein. Und sowas versuche ich zu vermeiden." Sie nennt dafür sogleich mehrere Gründe: "Es ist nicht spannend zu spielen. Zudem habe ich das Gefühl, eine Verantwortung zu haben - als junge Frau, die in der Öffentlichkeit steht. Ich achte daher darauf, ob eine Rolle überhaupt eine runde Persönlichkeit hat." Woran man solch eine Rolle erkennen kann? "Ich frage mich stets: Hat diese Figur eine eigene Stimme, kann sie außerhalb des Drehbuchs existieren, hat sie einen eigenen Antrieb?"
Bürkle befindet: "Es wird besser, die Rollen, die vollauf dagegen verstoßen, werden seltener. Aber es ist noch immer Raum zur Verbesserung." Mit einem lachenden Tonfall schlägt sie vor: "Aus Jux wäre ich trotzdem mal für einen Film, wo alle Rollen, auch die Männerfiguren, von Frauen gespielt werden." Rollen, die sie besonders ansprechen, lassen sich übrigens nicht in einem bestimmten Fach finden, wie Bürkle erläutert: "Ich merke immer wieder: Ich will einfach nur spielen, ich freu mich über jedes Genre und jeden Typus an Figur, solange ich sie glaubwürdig finde." Einen roten Faden hat sie in ihrer Rollenwahl dennoch festgestellt:
"Je mehr Angst ich vor einer Rolle habe, desto mehr will ich sie spielen. Wenn ich beim Casting richtig Schiss habe, freue ich mich besonders, wenn ich das Rollenangebot danach bekomme. Und so richtig Respekt habe ich vor Figuren, die weit von mir weg sind", so Bürkle. Sie führt weiter aus: "Bei denen frage ich mich immer: 'Wo soll ich das herholen?' Aber: Das ist gleichzeitig genau das, was mir schlussendlich am meisten gefällt. Denn ich will die Verwandlung als Schauspielerin, die Herausforderung."
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Es wird besser, die Rollen, die vollauf dagegen verstoßen, werden seltener. Aber es ist noch immer Raum zur Verbesserung. Aus Jux wäre ich trotzdem mal für einen Film, wo alle Rollen, auch die Männerfiguren, von Frauen gespielt werden
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Zsá Zsá Inci Bürkle
Wir sind uns sicher: Nach «Walpurgisnacht» wird Zsá Zsá Inci Bürkles PR-Agentur gewiss noch mehr zu tun bekommen, denn Bürkles sehr aktives 2018 wird nur der Anfang gewesen sein.
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18.02.2019 00:31 Uhr 1