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Joko, Klaas und Freunde: Wie sehr haben wir uns an das neue «Duell um die Welt» gewöhnt?

von   |  3 Kommentare

Drei Ausgaben Promi-«Duell um die Welt» sind nun auf Sendung gegangen. Wir haben sie gesehen und nähern uns der Frage: Haben die Promi-Freunde von Joko und Klaas überhaupt eine Chance gegen das Original?

Es zeichnete sich schon länger ab: Wiederholt brodelte es in der Gerüchteküche, dass das «Duell um die Welt», wie wir es jahrelang kannten, ein begrenztes Haltbarkeitsdatum hat. Zu zeitaufwändig sei es für die beruflich auch anderweitig schwer eingespannten Dauerduellanten Joko und Klaas, die obendrein nicht jünger werden und sich nicht von den waghalsigen, weltumspannenden Aufgaben zerschleißen lassen wollten. Und auch die Frage nach der Showqualität habe im Raum gestanden: Wie oft wird es noch spannend und unterhaltsam sein, dass Joko sich irgendwo festhalten muss oder von irgendwas runterspringen soll? Wie viele Wege lassen sich noch finden, um Klaas aus der Fassung zu bringen, ehe sich Monotonie einstellt?

2016 konterten ProSieben und die Produktionsfirma Florida TV dieses Gemunkel mit einem Schritt in die Offensive: Nicht nur, dass «Duell um die Welt» weiterging. Es wurde zudem zur Liveshow. Die Unberechenbarkeit der Studioelemente und das unvergleichliche Live-Feeling mit einem Mehr an Neckereien zwischen Joko, Klaas und Moderatorin Jeannine Michaelsen, brachte neues Leben in das Format, obwohl die epischen, mit Ironie unterfütterten, halsbrecherischen Einspieler mit durchgeknallten Aufgaben die gleichen geblieben sind. 2018 aber trat eine schwerwiegendere Veränderung ein, eine, die den Sorgen um Jokos und Klaas Zeitmanagement sowie deren leibliches Wohl Rechnung tragen sollte – und obendrein für Abwechslungsreichtum in den Einspielfilmen:

Aus dem Duell Joko gegen Klaas wurde der Wettkampf zwischen Team Joko und Team Klaas. Die Dauerkontrahenten bestreiten weiter abstruse Studiospiele der Marke "Zu verrückt für «Schlag den Raab»/«Schlag den Henssler»/«Schlag den Star»", um den Globus werden dagegen Promis gejagt – mal mit, mal ohne Verbidung zum erweiterten Joko-und-Klaas-Kosmos. Drei Ausgaben dieser «Duell um die Welt»-Variante gingen bereits über den Äther. Genug, um ein (erstes?) Fazit zu ziehen.

Wie ist es den «Duell um die Welt»-Quoten ergangen?


Mit 14,6, 13,8 und erneut 13,8 Prozent Marktanteil errangen die «Team Joko gegen Team Klaas»-Editionen von «Duell um die Welt» sehr tolle bis starke Marktanteile in der kommerziell wichtigen Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen. Solch hohe Quoten sind bei ProSieben keine Häufigkeit, und auch beim Gesamtpublikum lief es mit zwei Mal 5,4 und einmal 6,0 Prozent Marktanteil löblich. Gleichwohl schnitten die Team-Folgen unterhalb des Showschnitts des Originalkonzepts ab.



Wie ist die «Duell um die Welt»-Promiauswahl?


Egal, ob es Promi-Varianten etablierter Shows sind oder Shows, die auf rotierende Promibesetzung zählen – oftmals stehen und fallen sie mit der Auswahl der teilnehmenden Stars. Bestes Beispiel auf dem «Duell um die Welt»-Heimatsender ProSieben dürfte in dieser Hinsicht «Schlag den Star» sein, das vom öden «Schlag den Raab»-Abklatsch (etwa: Marco Schreyl gegen Thore Schölermann) bis hin zum ebenso packenden wie kurzweiligen Showepos reichen kann (etwa: Lena Gercke gegen Lena Meyer-Landrut). Und als Format, das ebenso von seinem Konzept wie der Persönlichkeit der Teilnehmer lebt, braucht auch «Duell um die Welt» eine sehenswerte Promiauswahl, die sich nicht nur aus einer bekanntheitsgradbasierenden Fallhöhe nährt, sondern auch aus Entertainmentqualitäten.

Dahingehend hat die erste, dreiteilige Promi-«Duell um die Welt»-Staffel glücklicherweise weitestgehend abgeliefert. Steven Gätjen eine Schlager-Metal-Identität zu verpassen und so auf Blamagetour durch Tokio zu schicken, steht in Sachen Spaß- und Fremdschamfaktor auf Augenhöhe mit diversen Klaas-Aktionen, während beispielsweise Palina Rojinski mit ihrer magenverdrehenden Fallschirmaktion, bei der sie sich zutiefst höflich für ihre Panik und ihren Würgreiz entschuldigt, eine Charakteristik in die Show gebracht hat, die Joko und Klaas so nie hätten bringen können – und die sich dennoch tonal bestens in die Sendung fügt. Genauso vergnüglich ist es unter anderem, den unauffälligen ZDF-Moderator Johannes B. Kerner weitab seiner Komfortzone zu sehen oder Tim Mälzer in einer nahezu wortwörtlichen «Kitchen Impossible»-Situation zu erleben.

Sucht man nach Ausrutschern nach unten, fällt am ehsten Thomas Hayo auf, der im Einspieler zu selbstwichtig rüberkam, als dass es in dieses bei allem Bombast noch immer augenzwinkernden Format gepasst hätte, sowie Jochen Schropp, der sich mit Redneck-Chaoten abgeben musste und von denen in seinem Filmchen völlig übertönt wurde. Hier scheiterte es womöglich auch schlicht an der Paarung "Promi und Aufgabe" – man stelle sich vor, Joko-und-Klaas-Kumpan Udo Walz oder Lena Meyer-Landrut wären von Karikaturen des grellen US-Südens umzingelt worden. Zack, die Comedy schreibt sich plötzlich von alleine.

Andere Dynamik


«Duell um die Welt»-Fans lassen sich grob in zwei Lager einteilen – jene, die die Studiospiele am meisten mögen, so wie Kollege Manuel Nunez Sanchez. Und dann gibt es diejenigen, die «Duell um die Welt» stets hauptsächlich wegen der aufwändig produzierten, filmisch erzählten und originellen Einspielfilme mochten. So wie der Verfasser dieses Artikels, der die Studiospiele stets nur als nette Dreingabe betrachtet hat, die zudem bezweckt, dass der Gewinner einer Ausgabe nicht allein davon abhängig ist, welche vorproduzierte Einspielfilme zu einer Folge zusammengepackt werden.

Dadurch, dass Joko und Klaas nun allein die Studioaktionen bestreiten, ändert sich die Showdynamik jedoch in einem entscheidenden Detail. Die Studiospiele sind nun mehr als die kleinen, albernen Geschwister der Einspieler – sie sind jetzt die Möglichkeit, Joko und Klaas in chaotischer Aktion zu erleben und haben daher ein Alleinstellungsmerkmal innerhalb «Duell um die Welt».

Kurzum: Das Promi-«Duell um die Welt» ist anders, aber weiterhin sehenswert. So lange die Promis weiterhin mit zielsicherer Hand ausgewählt sind, kann diese Abwandlung des genialen Joko-und-Klaas-Formats gerne weitergehen. Oder was denkt ihr?

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Es gibt 3 Kommentare zum Artikel
Wolfsgesicht
22.02.2019 11:57 Uhr 1
Ich hab mich so wenig drauf gefreut, dass ich nur eine Folge live gesehen habe.

Und die war mal richtig Murks.



Wenn man den Promis echte Aufgaben geben würde und das nicht so völlig durchinsziniert, dann geb ich dem noch eine Chance.

Kommt aber noch eine Ausgabe davon und die ist so wie die letzte...wahrscheinlich schau ich es dann trotzdem (ich schau auch alles von den beiden), aber garantiert nicht so flott.
LittleQ
22.02.2019 18:46 Uhr 2
Also ehrlich gesagt fand ich die Promi-Versionen wirklich unterdurchschnittlich. Abgesehen von einer Szene, in der Sido (angeblich) von dem 30 m Turm springt und dann Sekunden später mit Schlappen und Mütze die Treppe hochkommt, kann ich mich eigentlich an nichts lustiges erinnern. :|

Wie Wolfsgesicht und ich festgestellt haben, war die letzte Ausgabe ein urtrauriger Tiefpunkt der vorgesetzten Inszinierung.

Das fing damit an, dass viele Aufgaben eigentlich gar keine Herausforderungen in dem Sinne waren. Evil Jared zum Beispiel sollte einmal am Tag eine Frage beantworten, bei der man nur raten konnte, musste sich bei einer falschen Antwort dann anzünden lassen und sprang ins Meer...juhu....

Geht weiter damit, dass viele Promis einfach keinen Unterhaltungsfaktor haben. Joko und Klaas sind zusammen wie Bud Spencer und Terence Hill. Die wechselst du auch nicht einfach aus und glaubst, dass da da trotzdem eine Chemie entsteht.

Dazu kam, dass ich ein bisschen das Gefühl habe, dass den Redakteuren langsam die guten Ideen für Herausforderungen ausgehen.



Ist einfach ein Format, bei dem ich hoffe, dass die beiden wieder zurückkehren. Einzig Palina mit einer geeigneten Partnerin könnte ich mir mal für eine Gastausgabe vorstellen. Keine Ahnung, ob es daran liegt, dass sie einfach zur Garde mit dazu gehört oder an meiner Sympathie zu ihr, aber für mich wäre sie eine der wenigen, die da voll reinpassen würde, um sich mit einer anderen Dame voll wegzubattlen und dabei noch unterhaltsam wirkt. Immerhin hat die im Laufe der Jahre ja auch oft bewiesen, das die ziemlich schmerzfrei ist.



Ansonsten würde ich mir Joko und Klaas eigentlich ganz gerne zurückwünschen.
eis-fuchsi
23.02.2019 09:44 Uhr 3
das Problem ist ja auch, daß es kaum noch Aufgaben gibt, die die beiden eh nicht schon mal gemacht haben

sollen sie sich von ner Schlange würgen/beissen lassen?! :wink:

mir würde da ehrlich gesagt kaum noch was spannendes einfallen :)



und bei den Promis sind vermutlich auch Verträge gemacht, daß es nicht soooo schlimm sein sollte :)

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