Wie der Tod im Hause Rethel-Heesters am Starnberger See kein Thema ist, gibt es auch den Satz nicht: „Dafür bin ich doch zu alt“. Für seine Frau ist Johannes Heesters, der berühmte Danilo-Darsteller («Da geh’ ich ins Maxim», 1300 Vorstellungen «Die lustige Witwe»), das beste Beispiel, wie man im Alter glücklich, kraftvoll und rege bleibt. „Zum Geist muss man auch den Körper trainieren und sich Ziele für die Zukunft setzen. Mein Mann arbeitet nach wie vor und plant zum Beispiel als nächstes eine CD. Er besucht regelmäßig ein Therapiezentrum, um sich fit zu halten. Und die Gewichte, die er stemmt, sind ganz schön schwer! Ich habe sie ausprobiert…“, schildert Simone Rethel.
Ihrer Meinung nach entwickelt sich unsere Gesellschaft „in die völlig falsche Richtung“. In „die aktuelle“ wettert die Künstlerin, die mit Johannes Heesters über 250 Vorstellungen des Theaterstücks „Ein gesegnetes Alter“ (von Curt Flatow) bestritten hat: „Wir wissen, dass wir zu einer Methusalem-Gesellschaft werden. Trotzdem arbeiten alle auf das Ende ihrer Beschäftigung hin. Ich halte das für falsch. Denn ein Weg, um sich vor Alzheimer zu schützen, ist sicher, dass man geistig und körperlich gesund bleibt“.
Simone Rethel betont: „Den Satz ‚Dafür bin ich doch zu alt’ sollten alle Menschen ganz schnell vergessen“.