TV-Markt

Der TV-Markt im Februar: ProSiebenSat.1-Sender legen zu, RTL II im tiefen Tal der Tränen

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Während sich ProSieben und kabel eins dieser Tage über deutlich Zuwächse freuen dürften, wird die Freude bei RTL II sehr getrübt sein. An der Spitze verändert sich nichts, auch wenn sowohl das ZDF als auch RTL klare Verluste einstecken müssen…

Die mit Abstand höchsten TV-Reichweiten im Februar sicherte sich erneut der «Tatort» im Ersten. Mit bis zu 9,77 Millionen Zuschauern und 26,5 Prozent Marktanteil in der Primetime (gemessen am 3. Februar) überstrahlte die Krimi-Reihe die Konkurrenz mit Leichtigkeit. Auch der am 24. Februar gesendete Fall schnitt hervorragend ab, mit 9,09 Millionen Zuschauern ab drei Jahren sicherte er sich Platz zwei in den Monatscharts. Ein ähnliches Bild zeigt sich bei den 14- bis 49-Jährigen; hier setzten sich die Top3 des Monats aus genau drei «Tatort»-Ausstrahlungen zusammen.

Von Krimis profitierte auch das ZDF, das mit «Die Toten vom Bodensee» an einem Montagabend famose 7,88 Millionen Bundesbürger vor den Fernsehern versammelte. Über der Marke von sieben Millionen Zuschauern bewegte sich zudem das Staffelfinale von «Der Bergdoktor», das vergangene Woche Donnerstag beachtliche 7,16 Millionen Interessenten ansprach. In der Daytime der Mainzer dominiert weiterhin «Bares für Rares» mit Marktanteilen von 25 Prozent und mehr.

Die beliebtesten Sport-Sendungen des Februars stellten unterdessen zwei Spiele im DFB-Pokal dar, die Das Erste Anfang Februar live ausstrahlte. Am gefragtesten war dabei die Begegnung zwischen Herta BSC und dem FC Bayern, die sich mit 7,36 Millionen Zuschauern noch einen Platz in den Top 5 des Monats sicherte. Mit weitem Abstand hinter den öffentlich-rechtlichen Sendern folgten im Februar die Privaten, denen es kaum mehr gelingt, ein breites Publikum anzusprechen. Den besten Job machte zuletzt noch «Wer wird Millionär?» bei RTL, das am Montagabend bis zu 4,53 Millionen Bundesbürger interessierte.

Auch eine Folge von «DSDS» hielt sich angesichts von 4,03 Millionen Zuschauern beachtlich, bei den Jüngeren gelangte die Castingshow auf bis zu 22,6 Prozent. Höhere Marktanteile holte im Februar nur «Take Me Out», das vergangenen Samstag sogar auf einen Bestwert von 25 Prozent kletterte. «The Big Bang Theory» brachte es in der Primetime von ProSieben noch auf bis zu 19,1 Prozent und stellte damit ebenfalls einen schönen Erfolg dar.

Alle Zuschauer (Februar 2019)


ALLE ZUSCHAUER (FEBRUAR)
11,9
12,0
13,5
15,0
7,7
9,6
2,7
2,7
4,7
4,2
6,0
5,6
4,6
4,2
3,7
3,4
Marktanteile in %  |  Februar 2019 gegenüber Januar 2019

Das ZDF weiß seine Spitzenposition im Februar zu verteidigen, auch wenn der Monatsmarktanteil angesichts von 13,5 Prozent nicht mehr so rekordverdächtig stark ausfällt wie noch im Januar (15,0%). Relativ konstant präsentiert sich dafür Das Erste, das mit 11,9 Prozent fast genauso gut wie im Vormonat dasteht und Platz zwei verteidigen kann. Kräftig bergab geht es dagegen für RTL, das gegenüber dem Dschungelmonat Januar fast zwei Prozentpunkte verliert und mit 7,7 Prozent nun wieder auf dem schwachen Dezember-Niveau liegt. Von der Schwächer der Kölner wissen dafür ProSieben und Sat.1 zu profitieren, die beide zulegen. Während der Bällchensender auf 6,0 Prozent klettert (+0,4 Prozentpunkte), baut ProSieben ebenfalls um 0,4 Prozentpunkte auf 4,6 Prozent auf.

Auch VOX gewinnt gegenüber dem Januar deutlich hinzu und steigert sich um einen halben Prozentpunkt auf 4,7 Prozent. Ebenfalls in die richtige Richtung geht es für kabel eins, das immerhin 0,3 Prozentpunkte gewinnt und damit bei 3,7 Prozent landet. Eine bedenkliche Schwächephase erlebt hingegen weiterhin RTL II, das trotz der entschärften Konkurrenzsituation im Februar bei miesen 2,7 Prozent verharrt und damit weit hinter ZDFneo (3,4%) auf dem neunten Rang im Senderranking liegt.

14- bis 49-Jährige (Februar 2019)


14- BIS 49-JÄHRIGE (FEBRUAR)
6,9
7,2
5,6
5,7
11,7
15,1
4,7
4,7
7,1
6,1
7,8
7,1
10,6
9,5
5,2
4,9
Marktanteile in %  |  Februar 2019 gegenüber Januar 2019

Beim jungen Publikum kann RTL die Marktführung verteidigen, auch wenn der Kölner Privatsender nach dem famosen Dschungelmonat wieder auf dem Boden der Tatsachen angelangt ist. Mit 11,7 Prozent (entspricht einem Minus von 3,4 Prozentpunkte) wird man am Rhein zufrieden sein, immerhin hatte man mit «DSDS» und «Der Bachelor» zuletzt auch zwei sehr gefragte Marken im Programm. Bemerkbar dürfte sich zusätzlich dazu das neue Daytime-Programm machen, das inzwischen einige Zuschauer mehr als noch vor einigen Monaten entdeckt haben.

Eine ordentliche Schippe drauflegen kann unterdessen ProSieben, das mit 10,6 Prozent den besten Wert seit November generiert und damit Platz zwei verteidigt. Die Gründe für das starke Quotenplus (+1,1 Prozentpunkte gegenüber dem Vormonat) sind vielfältig, neben den weiterhin starken Sitcoms und einer deutlich entspannteren Situation am Samstagabend sorget zuletzt auch «Das Ding des Jahres» für einen erfreulichen Aufschwung am Dienstagabend.

Schwesternsender Sat.1 ist mit 7,8 Prozent zwar weiterhin nicht auf der wohl angestrebten Flughöhe der Senderchefs, lässt die fast schon historisch schwachen 7,1 Prozent aus dem Januar aber klar hinter sich. Größtes Sorgenkind des Bällchensenders bleibt unterdessen der Vorabend, wo sich weiterhin kein Aufschwung in der Zeitschiene von 18 bis 20 Uhr abzeichnet. Immerhin erobert Sat.1 damit den Silber-Rang zurück, den im Januar noch Das Erste geholt hatte. Gute Nachrichten gibt es auch für kabel eins, den dritten Sender der ProSiebenSat.1-Gruppe im Bunde der großen Acht, der im Februar um 0,3 Prozentpunkte auf ordentliche 5,2 Prozent zulegt.

Auf einen erfreulichen Monat werden die Verantwortlichen von VOX zurückblicken, das mit 7,1 Prozent den besten Wert seit Oktober holt. RTL II befindet sich hingegen nach wie vor in einem tiefen Tal der Tränen und verharrt in der Zielgruppe bei richtig schlechten 4,7 Prozent. Das Erste präsentiert sich unterdessen konstant gegenüber dem Vormonat und holt dank Fußball, «Tatort», «ESC»-Vorentscheid und Co. gute 6,9 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen. Ganz anders sieht es für das ZDF aus, das nach ordentlichen 6,7 Prozent im Januar deutlich auf wenig zufriedenstellende 5,6 Prozent abrutscht.

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