Cast & Crew
Vor der Kamera:Christian Kohlund als Thomas Borchert
Ina Paule Klink als Dominique Kuster
Felix Kramer als Marco Furrer
Robert Hunger-Bühler als Dr. Reto Zanger
Thomas Kügel als Major Beat Wenger
Yves Wüthrich als Urs Aeggi
Christoph Letkowski als Ulf Markwart
Hinter der Kamera:
Produktion: Graf Filmproduktion GmbH
Drehbuch: Wolf Jakoby
Regie: Roland Suso Richter
Kamera: Max Knauer
Produzent: Klaus Graf
Weil Emmi nicht doof ist, hat sie schnell umrissen, was hier vor sich geht, und kontaktiert nach einer schlaflosen Nacht den integeren und vertrauenswürdigen Kollegen Marco Furrer (Felix Kramer), dem sie von ihrem wohlbegründeten Verdacht erzählt. Weil die korrupten Bullen auch nicht doof sind, liegt Emmi schon tot im Gebüsch vor ihrem Haus, als Marco sie wie vereinbart in ihrer Wohnung besuchen kommt. Dort finden sich natürlich überall seine DNA-Spuren – und Marco soll als ihr Mörder in U-Haft genommen werden. Da kann er schließlich nicht mehr auspacken.
Gut, dass Marco gerade etwas mit Fürsprech Dominique Kuster (Ina Paule Klink) am Laufen hat, die zügig ihren erfahrenen und unorthodoxen Kollegen Thomas Borchert (Christian Kohlund) einschaltet. Der gediegene, aufrichtige ältere Herr ist der natürlich sofort an Bord. Währenddessen kann sich Marco dank ein paar wendiger Hacken der Verhaftung entziehen, woraufhin ihm Kuster eine konspirative Wohnung einrichtet. Zusammen ergründen die Drei nun die Hintergründe des Komplotts.
Was ein Traktat über zum Korpsgeist degeneriertes Gruppenzugehörigkeitsgefühl hätte werden können, ist auf diesem Sendeplatz natürlich ein säftelnder Alt-Herren-Krimi geworden, in dessen Rahmen Hauptfigur Thomas „Fahren Sie da mal rechts ran, wo die Mädchen sind“ Borchert mit seinen guten Manieren und seinem sanftmütigen Duktus jede Menge Rotlicht-Haltestellen abklappern darf, während sich der aufrichtige Cop Marco Furrer beim konspirativen Brötchenholen eine Kugel in den durchtrainierten Oberkörper fängt.
Möglichst keck muss es sein, möglichst flott und frech: „Meth? Speed? Oder was für die Flöte?“, wird das Angebot im Puff vorgestellt, bevor sich Borchert wieder an die Bar zu einer Nutte setzt und ihr mit weichem Lächeln und säuselndem Tonfall ein paar Hintergrundinfos über die Zürcher Nachtclub-Seilschaften abschwatzt. Ein Krimi, in dem der Ermittler etwas aufdecken muss, was dem Zuschauer schon weitgehend bekannt ist, und der sich gleichzeitig auch wenig auf seine Themen konzentrieren will, hat kaum andere Möglichkeiten als die Flucht in schale Effekthascherei: Borcherts Bordellsause ist dafür der traurige Beweis.
Das Erste zeigt «Der Zürich-Krimi – Borchert und der Sündenfall» am Donnerstag, den 7. März um 20.15 Uhr.
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