Nach einer einzelnen Staffel mit 13 Folgen hat sich NBC bereits vor zwei Jahren dazu entschieden, «Chicago Justice» abzusetzen - die Zuschauerresonanz war schlicht und ergreifend nicht groß genug. VOX ließ sich davon nicht beirren und zeigte die kurzlebige US-Serie in den vergangenen Wochen immer freitags. Auf dem Sendeplatz nach 23.05 Uhr kann im Zweifel ohnehin nicht viel anbrennen - wie aber schlug sich «Chicago Justice» nun genau?
Der Start am 30. November verlief reichlich enttäuschend, schließlich schalteten gerade einmal 0,49 Millionen Gesamtzuschauer ein. Mit den gemessenen Marktanteilen konnte VOX in keiner Weise zufrieden sein, sie beliefen sich auf stark unterdurchschnittliche 2,9 Prozent bei allen und miese 3,6 Prozent bei den Umworbenen. In den beiden Folgewochen bewegten sich die Zahlen in die richtige Richtung, auch wenn der Senderschnitt angesichts von 4,1 Prozent und 5,2 Prozent beim jungen Publikum unerreicht blieb. Insgesamt sah es mit bestenfalls 0,64 Millionen Zuschauern bei Marktanteilen um die 3,5 Prozent nicht besser aus.
Kurz vor Weihnachten, am 21. Dezember, fiel die vierte Folge zurück auf enttäuschende 4,2 Prozent in der Zielgruppe bei 0,62 Millionen Zuschauern. Es folgte eine einwöchige Pause, bevor die Verantwortlichen die Serie im neuen Jahr fortsetzen. Zur Eröffnung schalteten am 4. Januar 0,74 Millionen Menschen ein, was der bislang besten Reichweite für «Chicago Justice» entsprach. In der Folge wuchs der Marktanteil beim Gesamtpublikum auf 3,7 Prozent an, beim jungen Publikum lief es mit 3,8 Prozent dagegen sogar schlechter als im Dezember.
In den Wochen darauf musste die Serie gleich dreimal gegen das Dschungelcamp antreten, einen Quotenrückgang hatte die starke Konkurrenz aber nicht zur Folge. Ganz im Gegenteil kletterten die Reichweiten kontinuierlich auf bis zu 0,86 Millionen Zuschauer - ein Rekord, der auch von den übrigen Folgen nicht mehr getoppt werden sollte. Während es beim Gesamtpublikum in den annehmbaren Bereich ging, verharrte man beim jungen Publikum trotz kleiner Zuwächse weiter unter dem Senderschnitt. Fünf und 5,5 Prozent waren hier schon das Höchste der Gefühle.
Ein respektabler Sprung gelang der Serie am 1. Februar, als ab 23.05 Uhr 0,84 Millionen Zuschauer einschalteten. Mit 4,6 Prozent bei allen und 6,1 Prozent in der Zielgruppe wurden die besten Quoten der Staffel ermittelt - blöd nur für VOX, dass es in den drei Wochen danach in beide Altersgruppen wieder leicht bergab ging. Ein Ausrufezeichen konnte dafür das Serienfinale am 1. März setzen, das mit 0,81 Millionen Zuschauern die dritthöchste Reichweite der Staffel generierte. Zu einem Rekord reichte es beim jungen Publikum, bei dem ganze 0,41 Millionen Interessenten ermittelt wurden. Die daraus resultierenden sieben Prozent verhalfen der Serie schließlich doch noch einmal zu einem Ergebnis im grünen Bereich.
Fazit: Obwohl der Quotentrend der letzten Wochen klar nach oben zeigte, bewegte sich «Chicago Justice» unterm Strich auf einem zu schwachen Niveau. Mit 0,72 Millionen Zuschauern ab drei Jahren im Schnitt und Marktanteilen von 3,9 Prozent bei allen und fünf Prozent der Umworbenen wurde der VOX-Senderschnitt recht deutlich verpasst. Zuletzt lag der Kölner Kanal hier bei 4,7 bzw. 7,1 Prozent. Die Trauer darüber, dass die Serie in den USA keine zweite Staffel erhalten hat, dürfte sich in der Mediengruppe RTL folglich in Grenzen halten.
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