„Ich habe keine Ahnung, aber ich finde es toll“
Ilka Bessin, die einstige Cindy aus Marzahn, ist ein Teil der Jury bei «Ran an den Rasen». Und natürlich wirft das erstmal die Frage auf: Warum sie, was hat ausgerechnet sie mit Gärten am Hut? Genau das wird auch öfters in der ersten Ausgabe thematisiert. So erfährt man beispielsweise, dass sie Gärten einfach liebt. Oder dass sie gerne Zeit im Garten ihrer Mutter verbringt. Wirklich aufschlussreich ist das alles nicht, man muss es halt als Zuschauer erstmal so hinnehmen. Vielleicht musste deswegen noch ein «Explosiv»-Beitrag hinterhergeschoben werden, um Bessins Motivation für «Ran an den Rasen» einigermaßen besser zu verstehen. Letzten Endes tut das sowieso nichts zur Sache, solange unterhaltsames Fernsehen dabei herauskommt.
Zum Glück gibt es ja auch noch jemanden, der wirklich Ahnung von Gärten hat: „Ich liebe Gärten, aber ich weiß auch, wie es geht“, entgegnet Bernd Franzen (Gartenarchitekt und Vizeweltmeister der Landschaftsgärtner) seiner TV-Kollegin. Er gibt den Kandidatenpaaren – beide übrigens aus dem nordrheinwestfälischen Bergheim – das „Drehbuch für den Gartenumbau“ an die Hand.
Mit Gärten zur guten Quote?
Ob RTL mit «Ran an den Rasen» an die Garten-Erfolge von VOX herankommt? Man erinnere nur an den seit 2005 laufenden Dauerbrenner «Ab ins Beet!» mit heute noch immer zufriedenstellenden Zielgruppen-Marktanteilen über dem Senderschnitt. Erst vergangenen Sonntag startete am Vorabend die neue Staffel mit soliden 8,1 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen. Auch mit seinen «Beet-Brüdern» hat VOX gute Erfahrungen gesammelt, hier schwankten die Werte in der Herbst-Staffel 2018 zum Beispiel zwischen 7,5 und 11,5 Prozent. RTL ist aber natürlich noch eine andere Hausnummer als VOX, hier müssten dann schon etwas mehr als 12,0 Prozent (der derzeitige Saison-Mittelwert) zu Buche stehen.«Ran an den Rasen» hat sich wohl «Shopping Queen» als Vorbild genommen. Denn: Bessin und Franzen kommentieren das Geschehen die ganze Zeit aus dem Greenscreen. Weitere Punkte, die an «Shopping Queen» erinnern: Das Zeitlimit beim Einkaufen im Gartencenter und das festgelegte Budget von 4.000 €. «Ran an den Rasen» kommt trotz des Duell-Charakters herrlich unaufgeregt daher, ist am Sonntagnachmittag demnach gut aufgehoben. Noch dazu ist das Format aufgrund seiner Laufzeit von einer Stunde recht kurzweilig. Auf das meist unnötige Aufblähen auf zwei Stunden oder mehr hat man hier glücklicherweise verzichtet. Und die Ergebnisse stimmen: Tatsächlich fällt es am Ende schwer, einen Sieger zu küren – wobei beide Paare ja im Grunde genommen eh schon einen schönen neuen Garten gewonnen haben. Ob RTL damit nach langer Durststrecke auf diesem Sendeplatz endlich schöne Quoten gewinnt, wird sich dagegen erst noch zeigen müssen.
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