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Colbert vs. Fallon
Wie sieht es aber aktuell mehr als zwei Jahre nach dem Amtseintritt von Donald Trump auf dem Late-Night-Markt aus? Dem Platzhirschen «Tonight Show», der über Jahrzehnte hinweg die Spitzenposition bekleidete, hat mittlerweile Stephen Colbert den Rang abgelaufen, der mit seiner «Late Show» auf CBS seit Monaten auf Platz eins liegt. In der zwölften Kalenderwoche zwischen dem 18. Und 22. März lag die durchschnittliche Reichweite beim Gesamtpublikum der «Late Show» bei 2,94 Millionen Zuschauern. Damit belief sich der Marktanteil in der Zielgruppe auf drei Prozent. Laut den Werten der Nielsen Company kam die Sendung in der jungen Altersklasse auf ein Rating von 0,37. Zwar verzeichnete die «Tonight Show» in der werberelevanten Gruppe leicht bessere Werte, musste sich aber beim Gesamtpublikum klar geschlagen geben. Durchschnittlich sahen 2,15 Millionen Zuschauer in dieser Woche das Programm. Das bedeutete ebenfalls drei Prozent im Mittel, jedoch ein Rating von 0,43. Somit lag man zwar was die Werberelevanz anging leicht vorne, jedoch bleibt in Sachen Reichweite der Platzhirsch weiterhin «The Late Show with Stephen Colbert».
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Betrachtet man die vorläufigen Zahlen der gesamten TV-Saison, so werden die Unterschiede noch deutlicher. Dort kommt Colbert auf durchschnittlich 3,81 Millionen Anhänger jeden Abend, während Fallon nur 2,47 Millionen erreicht. Kimmel liegt auch hier abgeschlagen bei 2,09 Millionen im Schnitt. In der Zielgruppe, die Fallon einst klar dominierte, schließt sich sogar die Lücke der beiden Flaggschiffe der Late-Night. Sowohl die «Tonight Show» als auch die «Late Show» markieren jeweils ein Zielgruppenrating von 0,53 und verzeichnen vier Prozent Marktanteil. Jimmy Kimmel sorgt für eine Einschaltquote von drei Prozent und eine Bewertung von 0,39 bei den jungen Fans.
Klare Rollenverteilung zu später Stunde
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In der Woche vom 18. bis zum 22. März verbuchte Meyers mit seinen vier Ausgaben ein Durchschnittspublikum von 1,21 Millionen Fans und übliche drei Prozent in der Zielgruppe. Corden lag ebenfalls bei seinen gewohnten zwei Prozent bei den Umworbenen und erreichte 1,14 Millionen Zuschauer pro Ausgabe.
Was hat das Kabelfernsehen zu bieten?
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Ein weiterer Show-Klassiker ist die «Daily Show» auf Comedy Central, der ebenfalls von Montag bis Donnerstag ausgestrahlt wird. Trevor Noah, der im Jahr 2015 Jon Stewart nach 16 Jahren auf dem Moderationsstuhl ablöste, verzeichnete in der angegebenen Woche durchschnittlich 0,78 Millionen Zuschauer und eine Nielsen-Bewertung von 0,23 in der Zielgruppe. Damit lag er bei den exakt gleichen Werten, die er in der Vorwoche zwischen dem 11. und 15. März registrierte. Am Ende dieser Show-Woche werden die Werte jedoch wohl etwas nach oben gehen, denn Trevor Noah wird am Donnerstagabend den demokratischen Präsidentschaftskandidaten Bernie Sanders in seinem New Yorker Studio begrüßen. Die beiden Ausgaben zuvor, in denen Noah zwei Kandidaten zu Gast hatte (Kamala Harris und Jay Inslee) gehörten mit zu den erfolgreichsten des Jahres und markierten 0,80 beziehungsweise 0,82 Millionen Zuschauer.
Die Zahlen geben ganz klar zu erkennen, wer Politsatire betreibt, steht sehr gut da. Selbst das junge Publikum, das ja im Allgemeinen als politikverdrossen gilt, sieht sich immer häufiger derartige Inhalte an, was zur Folge hat, dass Stephen Colbert und dessen «Late Show» nur noch fester im Sattel der Spitzenposition sitzt, denn mittlerweile liegt man gleich auf mit dem Zielgruppenprimus «Tonight Show». Es bleibt jedoch ein spannendes Rennen.
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05.04.2019 11:26 Uhr 1