Soap-Check

Warum RTL wohl die Finger von «Freundinnen» lassen wird

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Spezial: Offiziell befindet sich die Daily Soap noch in der Schwebe. Mit hoher Wahrscheinlichkeit aber werden Tina, Kaya und Co. nicht ins Programm zurückkehren.

Vergangenen Freitag lief das große Finale (?) der 17-Uhr-Daily von «Freundinnen – Jetzt erst recht». Mit Episode 159 verabschiede sich die Produktion von UFA Serial Drama, offiziell übrigens nur in eine Pause. Den Sommer über will RTL entscheiden, wie es ab Herbst weitergeht. Quotenmeter sagt: Die Chancen für eine Wiederaufnahme der Produktion sind inzwischen verschwindend gering; stattdessen laufen die Vorbereitungen für ein neues Daily-Projekt der Firma filmpool auf Hochtouren.

Fakt 1: 14 Episoden schafften um 17 Uhr den Sprung auf über zehn Prozent Marktanteil, das war also weniger als jede Zehnte.

Fakt 2: Der Wochen-Schnitt von «Freundinnen» übertraf bei den klassisch Umworbenen nie die 10-Prozent-Marke. Am erfolgreichsten schnitt der RTL-Neustart im Februar ab: Mit 9,9 Prozent lag die Serie direkt Anfang Februar auf ihrem persönlichen Bestwert. Maßgeblich dafür verantwortlich: Die erfolgreichste Episode aller Zeiten; Folge 113 schaffte starke 14,3 Prozent Marktanteil bei den Umworbenen.

Fakt 3: Dass dieser Wert überhaupt möglich war, ist nicht zuletzt dem langen Atem und der Geduld der ehemaligen Senderspitze zu verdanken. Denn direkt die zweite Episode, gezeigt Ende August 2018, war mit nur noch 3,8 Prozent Marktanteil schon ins Niemandsland gefallen. Die Serie brauchte einen langen Anlauf, kam in der dritten Woche bei den Umworbenen beispielsweise nur auf 5,2 Prozent. Im Laufe des Herbstes wurden die Zahlen aber besser – im November etwa holten die «Freundinnen» im Schnitt 7,5 Prozent, im Dezember waren es gar 8,1 Prozent. Nachdem dieser Wert im Januar wiederholt wurde, legte das Format im Februar sogar auf 9,1 Prozent zu. Und dennoch gab es zu dieser Zeit im Hintergrund schon Gedankenspiele die Soap auf Eis zu legen. Das zeigt: 9,1 Prozent reichen nicht.

Fakt 4: Nach der öffentlichen Ankündigung der Serienpause war der Ofen dann aus. Im März sank das Publikumsinteresse um 1,3 Punkte auf nur noch 7,8 Prozent. Nur zwei Ausgaben schafften überhaupt den Sprung in den zweistelligen Bereich. Auf ähnlichem Level bewegten sich nun auch die zwei finalen Wochen im April.

Fakt 5: Der Nachfolger von «Freundinnen» könnte am 26. August starten. Die exakten Pläne, wie RTL ab Spätsommer um 17 Uhr weitermachen will, liegen nicht vor. Stand heute gilt die Aussage, dass der Slot weiterhin fiktional bespielt werden soll, um ein ideales Beiboot für «Unter Uns» zu haben. Die Produktionsfirma filmpool bereitet eine in Köln spielende Daily vor. RTL überbrückt im Sommer auf dem 17-Uhr-Slot mit Re-Runs von «Freundinnen». Interessanter Move: War einst geplant, dass man mit Episode 71 einstartet, beginnt der neuerliche Lauf nun mit Folge 69. Hochgerechnet läuft die finale 159. Folge somit Ende August. Wenn alles gut geht. Denn die Frage, ob sich Deutschland die schon erzählten Geschichten überhaupt noch ein zweites Mal anschaut, ist mehr als berechtigt. Gut möglich, dass RTL in Folge nun fallender Quoten um 17 Uhr noch einmal einen Programmwechsel vornehmen muss.

Fakt 6: 0,67 Millionen Zuschauer sahen «Freundinnen» im Mittel, die höchste Reichweite wurde am 7. Februar gemessen, als 0,93 Millionen einschalteten. Sowohl insgesamt als auch bei den Umworbenen blieben die Marktanteile klar unterhalb der Sendernorm. Ermittelt wurden im Schnitt 4,9 Prozent insgesamt sowie 7,6 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen.

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