Cast & Crew
Vor der Kamera:Aylin Tezel als Aylin
Ken Duken als Jan
Suzanne von Borsody als Hannah
Stefan Kurt als Engelhardt
Franz Dinda als Alex
Rainer Sellien als Wagner
Pegah Ferydoni als Elif
Hinter der Kamera:
Produktion: UFA Fiction GmbH
Drehbuch und Regie: Isabel Kleefeld
Idee: Christof Reiling und Ulrike Stegmann
Kamera: Martin Langer
Produzent: Christian Rohde
Aber Hannah (Suzanne von Borsody), ihre alte deutsche Kontaktfrau vom BKA, lockt sie unter einem Vorwand zurück nach Deutschland – womit alle Privilegien des Zeugenschutzprogramms flöten gehen. Die Piefke-Polizei kommt bei ihren Ermittlungen gegen den hoch dubiosen, aber irre kompetenten Steuerbetrugsanwalt Engelhardt (Stefan Kurt) einfach nicht weiter. Also erpresst sie kurzerhand Aylin, undercover zu gehen und sich an Engelhardts Sohn ranzuschmeißen, damit der Rechtsverdreher sie auf seinen nächsten Zypern-Trip mitnimmt, wo er immer die Geldwäschetransaktionen anleiert. Und um auch die sexuelle Spannung des Vorgängerfilms fortsetzen zu können, ist natürlich Aylins alter Love Interest Jan (Ken Duken) wieder mit von der Partei, der die ganze Aktion natürlich für viel zu gefährlich hält und Aylin gegen Schluss wieder seine Dienstwaffe schwingend aus den Fängen der organisierten Kriminalität befreien wird.
An der erzählerischen Grundsituation hat sich also seit dem vergeigten Auftakt vor drei Jahren nichts Wesentliches verändert. Die halsbrecherische Prämisse – Polizei macht sich Jurastudentin gefügig, damit die grundlos einen Job durchzieht, der besser einem jahrelang geschulten Profi vorbehalten bliebe – ist ein gern genutzter Vorwand, um eine unerschrockene junge Frau in Todesgefahr zu bringen und dann dabei zuzusehen, sie sich aus allerlei brenzligen Situationen wieder herauswieselt.
Zugegeben: Aylin Tezel sieht man dabei sogar gerne zu, denn es gelingt ihr, dieser Rolle zahlreiche Facetten jenseits der plumpen Romantik und der zur Schau gestellten Misanthropie abzugewinnen, die das Drehbuch so allenfalls rudimentär vorzusehen scheint. Denn erzählerisch begnügt sich dieser Film immer mit dem Vorwand, mit dem Motiv, mit dem Momenteinfall, statt mit der Substanz, der Geschichte, dem Thema. So wird auch aus dem zweiten Teil der «Informantin» ein uninspirierter Allerweltsfilm, der sich konsequent weigert, sich seinem Untersuchungsfeld – intelligente, ambitionierte junge Frau muss sich für die Bullen in Todesgefahr begeben – auf einer Ebene jenseits der erwartbaren Klischees zu nähern. Was dann auch erklärt, weshalb er trotz seiner bemüht rauen Ästhetik und den abgerockten Grau-in-Grau-Bildern aussieht wie ein Weichzeichner-Thriller.
Das Erste zeigt «Die Informantin – Der Fall Lissabon» am Samstag, den 13. April um 20.15 Uhr.
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