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Wir haben nach der Aufzeichnung erstmal monatelang auf eine Entscheidung und anschließend auf einen Ausstrahlungstermin gewartet, bis dahin durften wir nichts über die Sendung erzählen - weder wie das Format heißt noch worum es darin geht. Das war keine einfache Situation, da wir in der Regel sehr transparent mit unserem Publikum umgehen.
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Tilo Jung über «Richtig & Wichtig»
Im Gespräch mit Quotenmeter.de vergleicht Jung den Ansatz der Sendung mit John Olivers «Last Week Tonight». „Wir wollten politische Late Night machen auf unsere Art und Weise, mit unserem Humor. Es war und sollte aber keine Satiresendung werden, wir wollten stattdessen mit satirischen Elementen ernste Themen hervorbringen - und uns auf ein Thema spezialisieren.“ Auf mehr als eine Folge wird es «Richtig & Wichtig» allerdings nicht bringen; das ZDF hat sich dazu entschieden, die Sendung nicht fortzusetzen. Kurios: Ausgestrahlt wurde die knapp halbstündige Pilotfolge vor zwei Wochen trotzdem - in den frühen Morgenstunden des 14. Aprils gegen 4.55 Uhr bei ZDFneo.
Moderator Jung überraschte und enttäuschte der ungewöhnliche Programmslot letztendlich nicht. „Vor gut zwei Monaten wurde uns der Sendetermin mitgeteilt. Dass es spätnachts sein würde, hatten wir aber schon früh gewusst - der Sender war ja vertraglich verpflichtet zur Pilotausstrahlung, und zu so einer späten Stunde ,versendet‘ es sich dann eben", so Jung. In der Mediathek des Sender ist die Sendung ebenfalls nicht verfügbar, was ZDFneo bei Twitter damit erklärte, dass Pilotsendungen grundsätzlich nicht in die Mediathek gestellt würden.
- Screenshot ZDFneo
Tilo Jung in «Richtig & Wichtig».
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Beim ZDF gab es einige führende Leute, die uns super gerne haben wollten, aber dann gab es eben auch die anderen.
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Tilo Jung
Eine Begründung, wieso das ZDF die Sendung nicht fortsetzen wolle, erhielt Jung. Aber: „Ob die Begründung jetzt die ist, die tatsächlich zum Nein geführt hat, ist eine andere Frage“. Über die Hintergründe könne Jung nur mutmaßen. „Es hatte im Vorfeld schon etwas Berichterstattung über die Sendung gegeben, und offenbar waren beim ZDF einige Leute nicht sehr begeistert von dem Projekt. Die haben es intern dann vielleicht auch andere im Sender wissen lassen“, so der Journalist. Und weiter: „Für viele bin ich vermutlich auch ein schwieriger Kollege - aus Politikredaktionssicht für manche vielleicht sogar ein rotes Tuch. Aber da kann ich nur mutmaßen.“
Zwingend ins Fernsehen muss Jung, der vor einigen Jahren schon einmal bei Joiz auf Sendung war, laut eigener Aussage übrigens nicht. Immer wieder würden ihm von verschiedenen Seiten Ideen zu Sendungen vorgeschlagen, zu denen er aber nur das bloße Gesicht und nicht mitverantwortlich wäre. „Ich bin jung und unabhängig genug, um zu solchen Projekten Nein sagen zu können. Nach meiner Überzeugung sollte ich nur das machen, worauf ich Lust habe, worüber ich Kontrolle habe, wofür ich mitverantwortlich bin. Anders kennt das unser Publikum auch nicht“, zeigt sich Jung überzeugt.
Die Pilotfolge hat der 33-Jährige inzwischen selbst bei YouTube online gestellt. Allein dort wurde sie in den ersten zwei Wochen über 55.000 Mal angesehen.
Es gibt 1 Kommentar zum Artikel
29.04.2019 00:08 Uhr 1
Vielleicht isser auch einfach zu links. ^^