Sonntagsfragen

Sonntagsfragen an Tine Wittler (Teil II)

von
Es gab zwei Ausflüge in die Prime-Time, dabei haben Sie ein ganzes Haus auf Vordermann gebracht. Die Sendungen waren irre erfolgreich, jeder Vierte Werberelevante hat zugeschaut – einer Fortsetzung dürfte also nichts im Wege stehen.

Da sind weitere Folgen geplant. Im September beginnen die Dreharbeiten, näheres steht aber noch nicht fest.



Jetzt heißt es zum Beispiel, dass Reality-Shows so erfolgreich sind, weil Menschen anderen Menschen gerne beim normalen Leben zuschauen. Wieso sehen die Leute so eine Deko-Soap so gerne?

Das hat ganz ganz viel mit dem Zeitgeist zu tun. Meine Theorie ist, dass die Menschen in Zeiten von wirtschaftlicher und allgemeiner Unsicherheit dazu tendieren, sich etwas „einzunesten“ – sprich das berühmte „cocooning“. Man hat einfach nicht mehr das Geld, um es einfach so auf die Straße zu tragen und es auszugeben. Deswegen wird versucht, mit wenig Geld etwas aus den eigenen vier Wänden zu machen. Die Leute bleiben auch öfter mal zu Hause. Das ist auch ein ganz wichtiger Punkt. Die Menschen besinnen sich wieder auf die eigenen vier Wände, solche Werte spielen dann einfach wieder eine größere Rolle. Das sind Sachen, die man selbst bestimmt, die das eigene Umfeld betreffen, wo man auch noch einigermaßen sicher sein kann. Das ist aber nur ein Punkt.



Ich denke auch, dass die Menschen heute einfach erkennen, dass Wohnen genauso wie Mode zum Beispiel, eine Art ist, die eigene Persönlichkeit auszudrücken. Das muss aber nichts mit „Ich gebe eine Menge Geld aus“ zu tun haben. Bei uns geht genau darum, das mit wenig Geld und ohne Designer-Möbel zu schaffen. Was auch noch eine Rolle spielt ist der von Ihnen angesprochene «Big Brother»-Voyeurs-Effekt. Wann kann man denn schon mal so dicht in die Wohnungen von anderen Leuten gucken? Das ist dann auch ein Aha-Effekt – so wohnen die also. Die Schrankwand hatte ich doch mal auch, oder Pfui, das geht ja gar nicht. (lacht)



«Einsatz in vier Wänden» ist zwar das erfolgreichste Deko-Soap-Format, aber nicht das Einizige. Auf ProSieben läuft «Do It Yourself» und auch auf VOX wird renoviert. Schauen Sie die Konkurrenz?

Ich setze mich jetzt nicht hin und gucke mir das gezielt an. Natürlich passiert es, dass ich da mal hängen bleibe.



Jetzt spreche ich ja nicht nur mit der „neuen RTL-Quoten-Queen“, die es in den letzten Wochen hin und wieder hieß, sondern auch mit der Besitzerin des „Deutschen Fernsehpreises“. Als Sie den Preis damals gewonnen haben, haben Sie wahnsinnig überrascht gewirkt. Hat sich das mittlerweile gesetzt?

Gesetzt hat sich das schon. Überrascht waren wir aber in der Tat. Es ist einfach sehr ungewöhnlich, dass sich gerade ein tägliches Format so schnell etabliert und es zehn Monate nach Sendestart einen solch großen Preis erhält. Deswegen waren wir alle auch so perplex. Es war sehr aufregend und es ist ein tolles Erlebnis fürs Team gewesen. Gerade bei «Einsatz in vier Wänden» muss man sagen, dass die Sendung eine logistische Meisterleistung ist, die dort abläuft. Handwerker, Kameraleute… alle müssen wirklich an einem Strang ziehen – von daher war der Preis auch durchaus verdient.



Zum Abschluss unseres Interviews möchten wir mit Ihnen auch unsere «Sonntagsfragen – Kurz und Knapp» spielen.

Okay.



Was würden Sie niemals herleihen?

Meine Lieblingsplatten. Das sind aber zu viele, um alle aufzuzählen. (lacht)



Welche Sendung verpassen Sie nie?

Gar keine. Es gibt nichts, was ich wirklich 100 Prozent regelmäßig sehe.



Was gucken Sie dann gern?

(überlegt) Ich gucke ganz gerne... Das ist eine schwere Frage. Zum Beispiel «Zimmer frei», wo ich auch erst neulich eingeladen war. Das ist natürlich toll, wenn man Fan von so einer Sendung ist und dann mal selbst Gast sein darf. «Dittsche» gucke ich auch sehr gern, da bin ich also klassisch öffentlich-rechtlich, glaube ich.



Wen würden Sie gerne mal treffen?

(überlegt) Das ist aber auch ein bisschen gemein (lacht). Ich würde gerne mal John Malkovich treffen.



Und jetzt der Klassiker: Welche drei Dinge würden Sie auf eine einsame Insel mitnehmen?

Papier, Stift und eine Zahnbürste



Frau Wittler, vielen Dank für das Interview und viel Erfolg weiterhin.

Kurz-URL: qmde.de/10896
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