Der späte Favorit
Lange Zeit sah es ganz danach aus, als werde Straßensänger Nick den Titel "Superstar 2019" gewinnen. Wie die von RTL veröffentlichten Votingergebnisse zeigen, lag der von Dieter Bohlen auf Mallorca "entdeckte" Künstler in den ersten drei Mottoshow jeweils deutlich vorn. Erst im Finale fiel Nick mit 29,5% der Anrufe deutlich hinter Davin zurück, der mit gut 44 Prozent siegte. Skurril: In der ersten Mottoshow hatte der spätere Superstar mit gut 9,1 Prozent "nur" im Mittelfeld gelegen. Gegenüber Bild hat sich inzwischen übrigens auch der Poptitan zu Wort gemeldet. "Ja, ich persönlich finde Nick besser, aber es haben halt mehr für Davin angerufen und er hat fair gewonnen", sagte er angesprochen auf die Niederlage seines Favoriten.Zum Auftakt in die Castingphase schalteten am 5. Januar 4,40 Millionen Zuschauer ab drei Jahren ein, was mit starken Marktanteilen von 13,7 Prozent bei allen und 22,3 Prozent der 14- bis 49-Jährigen einherging. Damit positionierte sich die Superstar-Suche zu Beginn sehr deutlich über dem Senderschnitt und sicherte RTL den ungefährdeten Tagessieg beim jungen Publikum. 2,09 Millionen Interessenten befanden sich im werberelevanten Alter. Auf vergleichbarem Niveau schlug sich die zweite Folge am darauffolgenden Dienstag, 8. Januar, die mit 22,2 Prozent in der Zielgruppe erneut hervorragend fuhr. Bei allen ging es nur leicht bergab auf 3,91 Millionen Interessenten und 12,4 Prozent.
Nachdem die dritte Folge wieder auf über vier Millionen Zuschauer zugelegt hatte, fiel Episode vier vermeintlich hart auf 3,52 Millionen Interessenten zurück. Die Verluste sind bei einem Blick zur Konkurrenz aber schnell erklärt, genau an diesem Abend bekam es die Bohlen-Show nämlich einem quotenstarken Spiel der Handball-WM zu tun. Im direkten Gegenprogramm fesselte dieses mehr als achteinhalb Millionen Zuschauer. Vor diesem Hintergrund sind die ermittelten 17,3 Prozent in der Zielgruppe als durchaus beachtliches Ergebnis für RTL zu werten.
Ohne die starke sportliche Konkurrenz ging es vier Tage später deutlich bergauf auf 4,08 Millionen Zuschauer und 19,7 Prozent in der Zielgruppe. Die drei «DSDS»-Ausstrahlungen am 22., 26. und 29. Januar schlugen sich schließlich konstant auf hohem Niveau und erreichten 4,13 bis 4,48 Millionen Zuschauer. Letzterer Wert entsprach dabei sogar dem Staffelrekord der gesamten 16. Staffel. In der Zielgruppe pendelten die drei Ausstrahlungen Ende Januar zwischen guten 20,7 und 22,3 Prozent, während insgesamt im Schnitt ebenfalls überdurchschnittliche 13,7 Prozent zu Buche standen.
Von nun an verzichtete RTL auf die zusätzlichen «DSDS»-Folgen am Dienstagabend und beschränkte sich auf Ausstrahlungen der Castingshow auf dem angestammten Samstags-Sendeplatz. Auf die Quoten hatte das kaum einen Einfluss, sie bewegten sich in den ersten drei Februar-Wochen zwischen 18,5 und 19,6 Prozent der Umworbenen. Insgesamt reichte es in zwei von drei Fällen zu mehr als vier Millionen Zuschauer, der Gesamtmarktanteil kletterte auf bis zu 13,7 Prozent.
Für einen deutlichen Aufschwung sorgte schließlich die letzte Castingfolge am 23. Februar, die mit hervorragenden 22,4 Prozent in der Zielgruppe das zweitbeste Ergebnis der gesamten Staffel einfuhr. Beim Gesamtpublikum verpassten die Kölner die Marke von vier Millionen angesichts von 3,96 Millionen Interessenten nur knapp. Ein wahres Kunststück gelang RTL sieben Tage später, als man pünktlich zum Start in die Recallphase sämtliche Zuschauer mitzunehmen wusste. Genau genommen sahen die erste Märzfolge 3,97 Millionen Zuschauer und weit überdurchschnittliche 14,5 Prozent bei allen.
Nachdem die Reichweite sieben Tage später ein letztes Mal die Marke von vier Millionen Zuschauer geknackt hatte, ging es für die verbliebenen drei Recall-Folgen etwas bergab. So stand am 16. März ein vorläufiges Staffeltief von 3,33 Millionen Zuschauern zu Buche, in der Zielgruppe bestand angesichts von weiterhin guten 18,7 Prozent aber kein Grund zur Sorge. Zwei weitere Folgen erreichten schließlich eine durchschnittliche Sehbeteiligung von 3,61 Millionen Zuschauern und wussten folglich leicht zuzulegen.
In die Liveshow-Phase startete die langlebige Castingshow schließlich am 6. April vor 3,46 Millionen Zuschauern und damit ziemlich genau auf dem Niveau der letzten Recall-Ausgabe. Mit Marktanteilen von 12,5 Prozent bei allen und 17,4 Prozent der Umworbenen durfte RTL sehr zufrieden sein. Auf geringeres Interesse stieß dagegen Mottoshow zwei, die bei leicht rückläufigen Reichweiten in beiden Altersklassen auf weiterhin gute 11,6 bzw. 15,1 Prozent abgeben musste.
Einen wahren Absturz erlebte hingegen vor gut einer Woche das Halbfinale von «DSDS», das überraschend deutlich auf 2,54 Millionen Zuschauer abrutschte und damit binnen Wochenfrist ganze 800.000 Fans einbüßte. Die ermittelte Reichweite entsprach zugleich einem neuen Allzeit-Tiefstwert, nie zuvor hatten «DSDS» weniger Menschen eingeschaltet. Mit Marktanteilen von zehn Prozent bei allen und 13,5 Prozent in der Zielgruppe lag die betreffende Folge zudem nur noch leicht über dem Senderschnitt. Das Finale am vergangenen Samstag konnte erwartungsgemäß wieder deutlich zulegen, stellte mit 3,48 Millionen Zuschauern aber trotzdem den schwächsten Staffelabschluss in der Geschichte des Formats dar. 17,4 Prozent der Umworbenen konnten zum Ende hin ermittelt werden.
Die verhältnismäßig schwache Performance der letzten beiden Folgen soll nicht darüber hinwegtäuschen, dass «DSDS» 2019 eine beeindruckende Staffelbilanz vorweisen kann. Im Durchschnitt sahen die 21 Folgen zwischen dem 5. Januar und dem 27. April 3,78 Millionen Zuschauer, 1,74 Millionen von diesen im Alter zwischen 14 und 49 Jahren. Während daraus insgesamt ein mittlerer Marktanteil von klar überdurchschnittlichen 12,7 Prozent resultierte, sieht es bei den 14- bis 49-Jährigen mit 19,4 Prozent noch beeindruckender aus. Zum Vergleich: 2018 brachte es die 15. Staffel auf 3,7 Millionen Zuschauer und 19,1 Prozent, 2017 lag der durchschnittliche Marktanteil sogar klar unter der 19-Prozentmarke. Mit dem Abschneiden von «DSDS» 2019 kann RTL vor diesem Hintergrund mehr als zufrieden sein.
Schreibe den ersten Kommentar zum Artikel