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Tagesspiegel: Kein TV-Duell zwischen Stoiber und Lafontaine

von  |  Quelle: Der Tagesspiegel
CSU-Chef Edmund Stoiber und Linkspartei-Spitzenkandidat Oskar Lafontaine werden nicht in einem Fernsehduell aufeinander treffen. "Es wird ein Print-Dduell geben", sagte CSU-Generalsekretär Markus Söder dem Berliner "Tagesspiegel" (Dienstagsausgabe). Bisher war Stoibers Aufforderung an Lafontaine zu einem Schlagabtausch so verstanden worden, dass sich der bayerische Ministerpräsident zu einem TV-Duell mit dem früheren SPD-Chef bereit erklärt hatte. Unterdessen äußerte sich Bayerns Innenminister Günther Beckstein (CSU) skeptisch zum geplanten Medienduell beider Spitzenpolitiker. Dies sei "nicht unbedingt das Richtige", sagte Beckstein am Montag inder N24-Sendung «Was erlauben Strunz».




Sat.1 hatte einem Bericht der "Netzeitung" zufolge schon Interesse bekundet. Man habe die Büros der Kandidaten bereits kontaktiert. "Es wäre schön, wenn es ein solches Duell auch im Privatfernsehen gäbe," so Sender-Sprecherin Kristina Faßler.

Nun also doch der Rückzieher von Stoiber. In einem Print-Duell seien "die Argumente beider Seiten in einer Form dokumentiert, in der sich die Menschen selbst am besten ein Bild machen können", so Söders Verteidigung. Die hohen Umfragewerte zeigten, "dass es nicht ausreicht, die PDS nur zu stigmatisieren. Wir müssen uns mit dieser so genannten Linkspartei sehr hart und sehr deutlich auseinandersetzen."

Linkspartei favorisiert TV-Duell

Nun geht die Linkspartei auf Konfrontationskurs und spricht von "Zurückrudern" Stoibers. Partei-Sprecher Hendrik Thalheim sprach am Nachmittag in einer Pressemitteilung von vielen Anfragen verschiedener Fernsehstationen, "die dieses Streitgespräch gern veranstalten und übertragen wollen." Thalheim weiter: "Ein Duell in einem deutschlandweit empfangbaren Fernsehsender würde einer größeren Zahl von Zuschauerinnen und Zuschauern und zudem noch kostenlos die Möglichkeit zur Meinungsbildung geben, als wenn es in einer Zeitungsredaktion stattfinden würde. Deshalb sollte eine Entscheidung über Ort und Verbreitung des Duells in Ruhe überdacht und dann im Interesse der Wählerinnen und Wähler getroffen werden.

Der Ex-SPD-Vorsitzende Oskar Lafontaine hält demnach an einem Duell mit Stoiber fest. Bereits am Sonntag zeigte sich Lafontaine von einem solchen Aufeinandertreffen angetan: "Mit dem größten Vergnügen nehme ich die Herausforderung des vom Zuspruch der Wählerinnen und Wähler für die Linkspartei frustrierten bayerischen Ministerpräsidenten an."

Stoiber war zuletzt in die Kritik geraten, weil er in einer Wahlkampf-Rede sagte, er akzeptieren nicht, "dass der Osten bestimmt, wer in Deutschland Kanzler wird. Die Frustrierten dürfen nicht über Deutschlands Zukunft bestimmen."

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