Im April begann der neue Disney-Boss eine Mission des Brückenschlagens zu verschiedenen Geschäftspartnern, die mit Eisner bisher im Streit lagen. Iger traf sich auf ein klärendes Gespräch mit Steve P. Jobs, dem Geschäftsführer der Pixar Animation Studios, um eine langjährige Fehde zwischen den beiden Unternehmen zu beenden. Im Juli handelte er einen Waffenstillstand mit Roy E. Disney, dem Neffen von Walt Disney und ehemals unternehmenskritischen Vorstandsmitglied, aus.
Noch vor einem Jahr wurde Robert Iger als potenzieller Nachfolger Eisners in Hollywood und an der Wall Street eher missgünstig betrachtet. Es hieß, es fehle ihm an nötigem unternehmerischen Gewicht, obwohl er der offensichtliche Erbe bei Capital Cities/ABC war, als Disney den Konzern 1996 aufkaufte. Seine gemeinschaftlichen diplomatischen Bemühungen der vergangenen Monate haben die Kritikerstimmen allerdings verstummen lassen.
In Zukunft wird sich der neue Disney-Geschäftsführer noch weitaus mehr unter Beweis stellen müssen als nur in seiner Fähigkeit Konflikte beizulegen. Er wird dafür Sorge tragen müssen, dass ABC Network weiterhin erfolgreich bleibt, dass Disney sich international weiter ausbreitet und vor allem, dass die Animationsstudios wieder schwarze Zahlen schreiben.