Mitte Mai flimmerten die letzten beiden Folgen der Erfolgscomedy «The Big Bang Theory» mit Traumquoten von 18,5 Millionen Live-Zuschauern für den US-Heimatsender CBS über den Bildschirm der amerikanischen Zuschauer. Doch nicht nur CBS wird den Quotengaranten schmerzlich im Programm vermissen, auch für ProSieben in Deutschland heißt es nach noch anstehender Ausstrahlung der zweiten Hälfte von Staffel zwölf Abschied zu nehmen, von der aktuell erfolgreichsten Serie im Programm. In der ersten Hälfte der Staffel kratzten einige Folgen an der Grenze zu 20 Prozent Marktanteil in der werberelevanten Zielgruppe, was dem Doppelten des durchschnittlichen Marktanteils von ProSieben entspricht. Die erste Folge fuhr mit 19,5 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen die besten Quoten ein. Durchschnittlich schauten die ersten zwölf Folgen der Staffel 2,31 Millionen Menschen, davon 1,68 Millionen bei den Umworbenen mit einem Marktanteil von 17,5 Prozent.
Einen solchen Verlust müssen andere Sender in Deutschland kaum verkraften. Im nächsten Jahr wird zwar die 15. und gleichzeitig letzte Staffel «Criminal Minds» bei CBS auf Sendung gehen, welches auch in Deutschland Sat.1 immer noch durchschnittliche bis gute Quoten beschert, aber nicht ansatzweise mit denen von «The Big Bang Theory» vergleichbar ist. Das Finale der 14. Staffel sahen sich am 11. April 1,99 Millionen Zuschauer an, bei den Umworbenen waren es 0,87 Millionen mit 9,8 Prozent Marktanteil und damit 1,6 Prozentpunkte über dem durchschnittlichen Marktanteil des Senders.
Von den nach einer Staffel abgesetzten Serien ist bisher lediglich «Whiskey Cavalier» von ABC in Deutschland gestartet. Diese Absetzung wird Sat.1 allerdings verschmerzen können, da die ersten beiden in Deutschland gezeigten Folgen äußerst schwach, mit durchschnittlich 6,2 Prozent Marktanteil bei den Beworbenen liefen und damit zwei Prozentpunkte unter Senderschnitt. Noch schlechter läuft es für das jüngst in den USA nach der dritten Staffel abgesetzte «Lethal Weapon» in Sat.1.
Weder in den USA, noch in Deutschland scheinen die Zuschauer der Produktion den Darstellerwechsel verziehen zu haben. Zwar lief die zuletzt ausgestrahlte zweite Folge der dritten Staffel mit 6,1 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen und 1,50 Millionen Gesamtzuschauern besser, als der noch schlechtere Staffelstart vor zwei Wochen mit einem Marktanteil von 4,9 Prozent, allerdings ist auch dieses Ergebnis noch weit unter Senderschnitt. «Elementary» wurde zum Vergleich im vergangenen Jahr nach einigen Folgen der sechsten Staffel mit leicht höherem Marktanteil, durchschnittlich 6,9 Prozent in der Zielgruppe, zum Schwestersender kabel eins abgeschoben, wo es ebenfalls mäßig weiter lief. Auch diese Absetzung nach der siebten Staffel in den USA dürfte ProSiebenSat.1 damit nicht sonderlich schwer treffen.
Erwähnenswert sind noch zwei Serien, die nach mäßigen Quoten vom Hauptsender ProSieben zum kleineren Bruder ProSieben Maxx gewandert sind und dort für Senderverhältnisse überdurchschnittlich gut laufen. Dies betrifft sowohl «Supernatural», welches im kommenden Jahr in den USA bei The CW mit der 15. Staffel enden wird, als auch «Gotham», welches vor einigen Wochen beim Heimatsender Fox mit der fünften Staffel endete. Die anderen beiden abgesetzten The CW Serien «iZombie» und «Jane The Virgin», laufen hingegen auch in Deutschland beim kleinen Schwestersender Sixx nur mäßig bis schlecht und dürften daher vom Sender kaum vermisst werden. Bis auf «The Big Bang Theory» sind letztendlich alle diesjährig in den USA abgesetzten oder beendeten Serien für den deutschen TV Markt aus Quotensicht relativ unproblematisch.
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