Welch Wahlschlappe für die so genannten Volksparteien: Bei der Europawahl wurden die Grünen der große Gewinner. Bei den Unter-30-Jährigen haben die Grünen alleine mehr Stimmen als Union, SPD, FDP und Grüne zusammen. Führende Politiker, unter anderem CDU-Chefin Annegrat Kramp-Karrenbauer meckerten am Montag aber an anderer Front. Sie bemängelte, dass YouTuber Rezo und etliche andere Kollegen eine ausdrückliche Empfehlung aussprachen, nicht CDU, CSU oder SPD zu wählen. Sie forderte daher eine Regulierung auch im YouTube-Sektor. AKK erklärte am Montag: „Worüber wir aber sprechen müssen, sind Regeln, die im Wahlkampf gelten. Wenn einflussreiche Journalisten oder Youtuber zum Nichtwählen oder gar zur Zerstörung demokratischer Parteien der Mitte aufrufen, ist das eine Frage der politischen Kultur. Es sind gerade die Parteien der Mitte, die demokratische Werte jeden Tag verteidigen.“
Das alles, aber auch der nicht zu bestreitende Niedergang der SPD, waren Thema in diversen Sondersendungen am Montag im Ersten und im ZDF. Nach der «Tagesschau» im Ersten (4,91 Millionen Zuschauer) lief anstelle einer eigentlich geplanten Natur-Doku ein 45 Minuten langer «Brennpunkt», der jedoch nur auf 2,47 Millionen Zuseher kam. 8,3 Prozent wurden insgesamt erzielt, ein unterdurchschnittlicher Wert. Gut lief es für das Special aber bei den Jungen, wo 7,0 Prozent auf der Uhr standen. Frank Plasbergs «Hart aber fair» schloss sich ab kurz nach 21 Uhr an, mit 5,7 Prozent landete der Talk bei den Jungen auf Senderschnitt. Insgesamt waren die Werte (2,67 Millionen, 9,2%) passabel.
ZDFs Nachrichten «heute» kamen um 19 Uhr derweil auf 3,77 Millionen Zuschauer, das «heute-journal» um 21.45 Uhr holte 3,57 Millionen Menschen vor die Bildschirme. Dazwischen lag ab 19.25 Uhr ein ZDF-Spezial, das unter anderem ein «Was nun, Frau Nahles?» beinhaltete. Die SPD-Chefin stand darin Rede und Antwort. 2,37 Millionen Menschen sahen die Sendung – recht wenig. Mit 9,7 Prozent Marktanteil lief es insgesamt mau, auch die bei den Jungen gemessenen 3,4 Prozent Marktanteil sind kein guter Wert. Nur 0,22 Millionen 14- bis 49-jährige Menschen – und somit ein winziger Bruchteil der Reichweite, die Rezos-YouTube-Video generierte – sahen zu.
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