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Die Nations League - wie eine ausgequetschte Zitrone: Aber noch kommt Saft

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Der Wettbewerb geht im Juni in seine finale Phase. Den Kampf um den Titel machen andere Länder unter sich aus.

Glaubt man alleine der öffentlichen Meinung, dann ist Fußball-Deutschland immer noch nicht ganz warm geworden mit der neuen UEFA Nations League, die großteils alle Freundschaftsspiele ersetzt. An Tagen, wo früher die Verbände eigene Testkicks vereinbaren (und letztlich auch vermarkten) konnten, ist nun die neue Liga getreten, die dem Verband via Zentralvermarktung zusätzliche TV-Gelder garantieren und dem Zuschauer hochwertigere Matches präsentieren soll, da die Nations League in unterschiedliche Gruppen aufgeteilt und mit einem Auf- und Abstiegsmodus versehen ist. Etliche Fans kritisierten das Erschaffen eines weiteren Wettbewerbs innerhalb des eh schon prallen Fußballkalenders.

Deutschland ist dabei direkt mal abgestiegen, spielte bis dato im Ersten und dem ZDF je zwei Mal gegen Frankreich und die Niederlande. Die Quoten passten. Sehr gefragt waren beide Begegnungen gegen Frankreich. 11,05 und 11,69 Millionen Menschen sahen die Spiele und bescherten dem ausstrahlenden Sender bis zu 39,2 Prozent Marktanteil. Aber auch die Partien gegen die Niederlange waren echte Straßenfeger, wenn auch ein bisschen weniger gefragt. 9,61 Millionen (33,4%) und 8,48 Millionen (27,3%) wurden bei den Partien gegen Oranje ermittelt.

Zuvor gab es 2018, teils als direkte WM-Vorbereitung, vier Freundschaftsspiele: Gegen Spanien, Brasilien, Österreich und Saudi-Arabien. Es fällt auf – der Verband wählte damals explizit auch kleinere Nationen und somit vermeintlich schwächere Gegner. Begründet wurde dies immer mit der exakten Vorbereitung auf das anstehende Turnier. Das meistgesehene Freundschaftsspiel in der ersten Jahreshälfte 2018 war das Match gegen Brasilien, das mit 12,08 Millionen Zuschauern sogar einen Rekord markierte. 38 Prozent aller Fernsehenden schauten zu. Alle drei weiteren Matches verblieben derweil unterhalb der Marke von zehn Millionen; auch das Match gegen Spanien, das auf 9,01 Millionen Zuseher gelangte. Auf ähnlichem Niveau schlug sich wenige Tage vor dem WM-Start noch das Spiel gegen Österreich, ein echter Wasserkick, der auf 9,19 Millionen Seher kam. Schlusslicht in der Liste wurde die WM-Vorbereitung gegen Saudi-Arabien mit 8,22 Millionen Sehern.

Im Schnitt kamen die vier Nations-League-Spiele auf 10,21 Millionen Zuschauer ab drei Jahren. Die vier Freundschaftsspiele 2018 mit Beteiligung der Löw-Elf erreichten 9,63 Millionen. Wichtigster Unterschied: In der Nations League waren die Gegner klangvoller; in diesem Punkt also ging das Konzept der UEFA auf. Die Nations League wird nun fortgesetzt. Auf dem Weg ins Finale stehen sich am Mittwochabend Portugal und die Schweiz gegenüber, tagsdrauf kommt es zum Duell zwischen England und den Niederlanden. Beide Partien laufen beim Streaming-Dienst DAZN. Das Finale am kommenden Sonntag, 20.45 Uhr, überträgt auch das ZDF.

Ausruhen kann sich die neu formierte deutsche Nationalmannschaft derweil nicht. Sie spielt am kommenden Samstag die EM-Quali gegen Weißrussland und trifft dann am Dienstag auf Estland. Beide Primetime-Spiele werden von RTL gesendet.

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