Wie das Hamburger Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" in seiner neuesten Ausgabe berichtet, will beispielsweise MTV bereits ab Oktober in der Hauptsendezeit zwischen 16 und 24 Uhr komplett auf die meist als Belästigung wahrgenommenen Spots der Klingelton-Industrie verzichten. Bei VIVA soll die Sperrzeit ab März 2006 eingeführt werden, hieß es. Zwar hätten beide Sender in der Vergangenheit mit der Dauerreklame gutes Geld verdient, jedoch passen die Klingelton-Spots offenbar nicht in die neuen Konzepte der Sender. Tanzende Küken und wiehernde Hengste verkraulten nicht nur Zuschauer, sondern würden auch finanzkräftige Werbekunden abschrecken.
Sendergruppen-Chefin Catherine Mühlemann geht klar auf Konfrontationskurs: Zwar seinen die Musiksender die wichtigste Werbeplattform für Klingeltöne, die für die Plattenlabels inzwischen eine wichtige Einnahmequelle darstellen, andererseits müssten allerdings auch die Forderungen des US-Mutterkonzerns Viacom nach hohem Wachstum erfüllt werden.
Am Ende könnte für MTV und Viva die Rechnung nicht ganz aufgehen, denn dem Bericht zufolge stammten derzeit etwa 40 Prozent der Werbeeinnahmen beider Sender aus Klingelton-Werbung.