Facts
Vor der Kamera:Katherine Kelly ist Leah
Molly Windsor ist Rose
Tom Goodman-Hill ist Adam
Lorraine Ashbourne ist Angela
Peter Firth ist Michael
Hinter der Kamera:
Regie: Louise Hopper
Drehbuch: Gaby Hull
Kamera: Ed Rutherford
Musik: Edmund Butt
Schnitt: Adam Trotman
Die Miniserie «Cheat – Der Betrug» war in Großbritannien ein durchschlagender Erfolg, die
weit über sieben Millionen zum Einschalten bewegte. Ähnlich wie die Serie «Bodyguard» kommt der Erfolg des Inselstaates nun auch nach Deutschland, nur dass sich dieses Mal der öffentlich-rechtliche Sender den Titel geschnappt hat und nicht der Streaminggigant Netflix.
«Cheat – Der Betrug» kreiert ein intelligent konstruiertes Netz aus Intrigen, Lügen und Manipulationen. Die Studentin Rose bringt alles in Bewegung, um ihrer Lehrkraft Steine in den Weg zu legen. Dabei zieht sie Register, die nicht einfach nur moralisch, sondern auch juristisch fragwürdig sind. Doch die eloquente und attraktive junge Dame weiß ihre Umgebung zu manipulieren, mit allem was sie hat. Im Verlaufe des Films nimmt ihre Manipulation Ausmaße an, die Leahs Leben zur Hölle werden lassen.
Die Miniserie wird in Rückblenden erzählt, in denen sich Leah und Rose im Gefängnis gegenübersitzen und miteinander sprechen. Die endgültige Auflösung der Szene behält sich die Serie jedoch vor, was die Narrative nur umso spannender macht und den Zuschauer dazu animiert, selbst herauszufinden, was passiert ist, dass die beiden Frauen in dieser Situation gelandet sind.
Beide Darstellerinnen, sowohl Molly Windsor, als auch Katherine Kelly, sind in ihren jeweiligen Rollen als manipulative Studentin und ambitionierte Doktorin sehr überzeugend und können mit einem vielschichtigen Schauspiel glänzen. Noch dazu ist beim Drehbuch hervorzuheben, dass man es sich nicht leicht gemacht hat und eine der beiden Rollen männlich gestaltet hat. Dadurch wäre die Dynamik zwischen weiblicher oder eben männlichem DozentIn und SchülerIn mit einem sexualisierten Hintergrund deutlich einfacher zu inszenieren gewesen. Umso bemerkenswerter ist es also, dass «Cheat – Der Betrug» auch ohne diese Komponente spannend und vielseitig inszeniert ist.
Anhand der Einstellungen und Kamerawinkeln merkt man als Zuschauer umgehend, dass die Produktion eine gewisse künstlerische Note hat. Die Kamerawinkel und Komposition der Bilder sind zum Teil optisch sehr beeindruckend und zeigen auf, dass Kameramann Ed Rutherford und Editor Adam Trotman ganze Arbeit geleistet haben.
Was sich «Cheat – Der Betrug» jedoch vorwerfen lassen muss, ist, dass sich das universitäre System mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht so leicht manipulieren lassen würde, wie es die Miniserie darstellt. Die Studentin und Antagonistin Rose schafft dies mit Leichtigkeit, ohne offensichtliche Schwierigkeiten dabei zu bekommen. Mehrere Komplikationen hätten ihrem manipulativen Vorhaben eine realistischere Note verliehen.
Fazit
Der erste Teil der britischen Miniserie ist eine aufreibende und zugleich hochspannende Angelegenheit. «Cheat – Der Betrug» ist verschachtelt erzählt, stark gespielt und hält den Zuschauer zu praktisch jedem Zeitpunkt gespannt vor der Mattscheibe. Das Finale der Miniserie muss nun nur noch an die Qualität des ersten Teils heranreichen, um alles zu einem zufriedenstellenden Schluss zu bringen.
Das Erste zeigt den ersten Teil von «Cheat – Der Betrug» am 9. Juni um 21:45 Uhr. Der zweite Teil folgt am Pfingstmontag um 21.45 Uhr.
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08.06.2019 19:30 Uhr 1