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Gelingt Netflix mit «The Witcher» der große Fantasy-Hit nach «Game of Thrones»?

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Noch Ende 2019 soll die neue Fantasy-Serie bei Netflix erscheinen und bestenfalls zum neuen «Game of Thrones» anreifen. Ein halbes Jahr vor Release haben wir alles wissenswerte zur neuen Serie gesammelt.

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Ende Oktober gab Netflix dann die restlichen Darsteller via Twitter bekannt. Dabei wurde auch veröffentlicht, wer die wichtige Rolle der Triss Merigold übernehmen wird. Diese Ehre gebührt Anna Sheffer, die unter vielen Fantasy-Fans bereits bestens als Gryffindor Romilda Vane aus den letzten drei «Harry Potter»-Filmen bekannt sein sollte.

Wovon handelt «The Witcher»? Ein Blick in die Welt der Hexer


Die «Witcher»-Pentalogie

  • Das Erbe der Elfen (1994)
  • Die Zeit der Verachtung (1995)
  • Feuertaufe (1996)
  • Der Schwalbenturm (1997)
  • Die Dame vom See (1999)
Wem die Namen im vorherigen Abschnitt spanisch vorkamen, für den folgt nun eine grobe Einordnung des Universums. Die «Witcher»-Welt wurde von dem polnischen Autor Andrzej Sapkowski in den 90ern erschaffen und dreht sich um den Hexer Geralt von Riva. Die Hexer-Saga umfasst eine zentrale Pentalogie, in der die Geschichte von Geralt erzählt wird. Neben den Hauptwerken existiert außerdem noch der Einzelroman „Zeit des Sturms“ und mehrere Kurzgeschichtenbände aus der Welt des Hexers.

In einer Mittelalterlichen Welt voller Fabelwesen, die man zum Teil auch aus «Herr der Ringe» und Co kennt, wird der Hexer immer wieder in neue Abenteuer geworfen. Doch was ist eigentlich ein Hexer? Einfach gesagt handelt es sich hierbei um einen Monsterjäger, der gegen Bezahlung die ungebetenen Viecher zur Strecke bringt. Wie man sich bei dem Namen schon denken konnte, sind Hexer keine normalen Menschen. Sie besitzen zum Teil magische Kräfte und erlangen durch alchemistische Tränke zeitweise übernatürliche Kräfte. Auf Grund dieser Fähigkeiten und ihrer Eigenarten werden die Hexer normalerweise vom einfachen Volk geächtet und nur im Notfall kontaktiert. Während Geralt fleißig durch die Welt streift und nach Monstern und anderen Wesen Ausschau hält, verstrickt sich der Hexer oft in große politische Ränkeschmiede, die sich zwischen einzelnen Königreichen abspielen, wie es in einer mittelalterlichen Welt eben so üblich ist. Neben weltlichen Konflikten spielen sich zudem immer wieder Spannungen zwischen den Menschen und den Anderlingen, also allen nichtmenschlichen Völkern ab, in die Geralt auch immer wieder gerät und dann wären da ja noch seine Liebschaften mit der ein oder anderen Zauberin… Wie man sieht, Fantasy-Fans kommen in dieser Welt voll auf ihre Kosten.

«The Witcher»: Die berühmten Videospiele


Knapp ein Jahrzehnt nach der Veröffentlichung der Bücher interessierte sich der polnische Videospiele-Entwickler CD Projekt Red für die spannende Fantasy-Welt und baute die Geschichten um Geralt nach dem Erwerb der Rechte zu dem Franchise aus, dass die meisten Fans heute kennen. Ähnlich wie bei «Game of Thrones» erlangte das Universum nämlich nicht durch die Bücher riesige Aufmerksamkeit, sondern durch ein anderes Medium. Denn «The Witcher» ist vor allem durch die Videospiel-Trilogie bekannt geworden. Nachdem man die ersten beiden Teile der Action-Rollenspiel-Reihe aus den Jahren 2007 und 2011 noch durchaus als Nischenspiele bezeichnen konnte, ging das Universum mit „The Witcher 3: Wild Hunt“ 2015 mit riesigem Erfolg in der kompletten Gamingbranche durch die Decke.

Der dritte Teil der Serie konnte sich vor Preisen gar nicht mehr retten und wurde im Erscheinungsjahr fast 10 Millionen Mal verkauft. Bei Fans und Kritikern wird er neben der komplexen Story vor allem für die riesige lebhafte Spielwelt und fantastische Grafik gefeiert. Bei der deutschen GameStar reiht sich das Spiel mit 92 Prozent in die Riege der bestbewertesten Spiele aller Zeiten ein. Laut eigenen Angaben des Entwicklers erhielt „The Witcher 3“ mehr als 800 Auszeichnungen, davon wurde es rund 250 Mal als „Spiel des Jahres“ ausgezeichnet. Auch der deutsche Computerspielpreis ehrte „The Witcher 3: Wild Hunt“ 2016 als bestes internationales Spiel. Zusammen mit den beiden Erweiterungen erwirtschaftete CD Projekt RED mit dem Spiel bis März 2017 etwa 236 Millionen Euro Umsatz.

Konflikt mit dem Autor


Mit dem riesigen Erfolg der Videospiele hatte niemand gerechnet, schon gar nicht der Autor selbst. Anfang der 2000er verkaufte Sapkowski die Rechte einer Videospieladaption für einen Spottpreis an CD Projekt Red. Da er selbst nicht viel von Gaming hielt, rechnete er kaum mit Erfolg. Nach den riesigen Umsätzen befand er sich lange in einem Rechtsstreit mit dem Entwickler, der 2018 mit der Zahlung von circa 60 Millionen Złoty beigelegt wurde. Obwohl die «Witcher»-Saga erst durch die Games so bekannt wurde und viele erst über das Rollenspiel auf die Bücher aufmerksam wurden, ist Sapkowski immer noch kein Fan der Spielumsetzung und arbeitete auch nicht mit CD Projekt Red zusammen. Bei der neuen Serien-Adaption von Netflix sieht es dagegen ganz anders aus. Hier war der Autor von Anfang an mit im Boot und gab seine Einschätzung zur Umsetzung ab. Daher könnte es durchaus sein, dass «The Wichter» zumindest inhaltlich mehr den Büchern als den Videospielen ähnelt. Schaut man sich allerdings die Darsteller an, so orientieren sich diese immerhin an der visuellen Umsetzung der Rollenspiele.

Was weiß man über den Dreh?


Die Dreharbeiten zur Netflix-Serie fanden im Winter 2018 und Frühjahr 2019 statt. Gedreht wurde unter anderem in Rumänien, Ungarn, Polen und der spanischen Insel La Palma. Dabei ging es an viele historische Orte, zum Beispiel auf die Burg Ogrodzieniec, der zweitgrößten Burganlage Europas in Schlesien, die aller Wahrscheinlichkeit nach die Burg Kaer Morhen darstellen soll. Es wurden auch Szenen auf der Burg Vajdahunyad Rumänien gedreht. Zudem präsentierten die Macher auf ihren Social-Kanälen diverse Bilder von Landschaften, die hervorragend die Atmosphäre von The Witcher transportieren.




Im März gelangte ein Bild vom Set in La Palma an die Öffentlichkeit. Dort ist mutmaßlich der Hexer Geralt zu sehen, allerdings nicht verkörpert von Henry Cavill, sondern vermutlich einem Stunt-Double.

Wer steckt hinter der Serie?


Hauptverantwortlich für die Netflix-Umsetzung sind das polnische Studio Platige Image, die immerhin schon für die visuellen Effekte von «Wonder Woman» zuständig waren, sowie die Sean Daniel Company, die große Hollywoodfilme, wie «Die Mummy» oder «Ben Hur», mitproduzierte. Als Autorin und Showrunnerin fungiert Lauren Smith Hissrich, die für Netflix unter anderem schon Drehbücher für «The Defenders» oder «Daredevil» lieferte. Sie teilte bereits mit, dass sie sich mit der Umsetzung hauptsächlich an den Büchern orientiert hat. Alik Sakharov («Marco Polo»), Charlotte Brändström («GSI») und Alex Garcia Lopez («Marvel’s Cloak and Dagger») sind als Regisseure für einzelne Folgen bekannt. Julian Parry («Vikings») ist Feder führend für die visuellen Effekte, Chloe Kletska («Kingsman») für das Produktionsdesign und Tim Aslam («Black Sails») für das Kostümdesign. Letzteres wurde jüngst im Netz scharf kritisiert, nachdem eine mögliche nilfgardische Rüstung vom Set geleaked wurde.




Bereits im Februar 2018 präsentierte Autorin Hissrich das fertige Drehbuch zum Piloten. Nun verkündete sie Ende Mai 2019 das offizielle Ende der Dreharbeiten an der ersten Staffel. Gleichzeitig bedankte sie sich für die gemeinsame Arbeit an der Serie. Bereits im April hatten einige Schauspieler ihren Szenen vollständig erledigt, wegen einiger Reshoots mussten die Dreharbeiten noch einmal aufgenommen werden. Nach den letzten Nachdrehs steht dem Release Ende des Jahres nichts mehr im Wege und vielleicht gelingt Netflix mit «The Witcher» ja wirklich der nächste Fantasyhit nach «Game of Thrones». Beste Voraussetzungen mit eine breite Fanbase sind jedenfalls schon jetzt gelegt.




Die achtteilige erste Staffel der Fantasy-Serie «The Witcher» wird voraussichtlich am 20. Dezember 2019 auf der Streaming-Plattform Netflix erscheinen.

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