Während Großaktionärin Friede Springer und Vorstandschef Mathias Döpfner ihre Anteile von zusammen 45,4 Prozent behalten wollen, plant der amerikanische Finanzinvestor KKR die restlichen Aktien des Axel-Springer-Konzerns mit einem offiziellen Übernahmeangebot zu erwerben. Dafür sei man bereit 63 Euro pro Aktie zu bieten. Am Dienstagabend schloss der Kurs noch mit 56 Euro. Nach bekannt werden des möglichen Deals stiegen die Papiere bereits um 13 Prozent auf 62,50 Euro an. Dass das Kursplus nicht noch höher ausfällt, könnte auch damit zusammenhängen, dass Axel Springer am Mittwochmorgen zugleich seine Prognose für den Umsatz und den Gewinn im laufenden Jahr nach unten korrigiert hat.
Der geplante Einstieg des US-Investors bei dem deutschen Medienhaus ist vorerst auf fünf Jahre angelegt. Im Zuge der Investorenvereinbarung gehe es um eine Mindesthaltedauer über diesen Zeitraum, sagte ein KKR-Sprecher der Agentur Reuters. Im Schnitt dauerten die Engagements des Investors bei Unternehmen fünf bis sieben Jahre. "Axel Springer profitiert von einem neuem strategischen und finanziellen Partner, der das langfristige Wachstum und die Investitionsstrategie unterstützt", hieß es in der Pressemitteilung angesichts des Übernahmeangebots.
Im Zuge des Angebots und der geplanten Übernahme der mehrheitlichen Anteile soll Friede Springer eine Art Veto-Recht bekommen: Die Vereinbarung mit KKR sehe vor, dass "keine Entscheidungen auf Gesellschafterebene ohne die Zustimmung von Friede Springer getroffen werden können", heißt es. Zurzeit halten die Enkelkinder des Verlagsgründers Axel Sven und Ariane Melanie zusammen 9,8 Prozent. Auch diese Anteile sollen im Angebot von KKR übernommen werden.
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