Sportcheck

Wie viel Potenzial hat der Streaming-Dienst der UEFA?

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Mit dem neuen UEFA.tv will der europäische Fußballverband Fußball-Fans einen Gefallen tun, doch wie attraktiv ist das Angebot für deutsche Zuschauer? Außerdem: Neues zur Premier League bei Sky.

Welche Vorteile bietet UEFA.tv


Sporthighlights der kommenden Woche

  • Ab Montag, täglich: U21-EM im Fußball, Vorrunde (Sport1)
  • Montag bis Freitag, täglich: Tennis, ATP-Turnier in Halle (Eurosport/Sky)
  • Montag, 18 Uhr: WM im Frauenfußball, Südafrika - Deutschland (Das Erste)
  • Montag, 21 Uhr: U21-EM im Fußball, Deutschland - Dänemark (Das Erste)
  • Ab Freitag, täglich: Europaspiele (Sport1)
  • Samstag, ab 15 Uhr: 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring (Nitro)
  • Sonntag, 15 Uhr: Formel 1, Großer Preis von Frankreich (RTL)
  • Sonntag, 21 Uhr: U21-EM im Fußball, Österreich - Deutschland (ZDF)
  • Der Quotenmeter.de-Exotentipp: Ab Dienstagmorgen täglich, Copa America (DAZN)
Bundesliga bei Sky und Eurosport, Champions League in einem anderen Sky-Paket, außerdem bei DAZN - und immer wieder ertappen sich Sportfans doch mal wieder dabei, einen der grisseligen, illegalen Internetstreams aufzurufen, weil die Geldbörse nicht für jedes der TV-Pakete reicht, die mittlerweile mehr denn je und dazu nur schwer überschaubar geworden sind. Diese Probleme haben deutsche Fans nicht exklusiv, in anderen TV-Nationen gestaltet sich die Lage ähnlich. Deshalb machten sich viele Fans bereits Hoffnungen, als in der vergangenen Woche die Nachricht die Runde machte, der europäische Fußball-Dachverband starte ein OTT-Streaming-Angebot.

Wie sehen die Pläne der UEFA genau aus? Das Angebot ist bereits unter der Domain UEFA.tv abrufbar. Dort müssen sich Nutzer registrieren, um die Inhalte nutzen zu können, die allerdings komplett kostenlos abrufbar sind. Interessenten dürfen vom Start weg beileibe kein rettendes Wunder-Angebot für alle verzweifelten und vom Rechte-Chaos frustrierten Fans erwarten, denn die Plattform unterliegt (natürlich) den Grenzen bestehender Rechtesituationen in verschiedenen Ländern. Soll heißen: Bereits vergebene Rechte für verschiedene Fußball-Wettbewerbe der UEFA in Europa werden auf UEFA.tv nicht doppelt verwertet werden.

Schon jetzt können sich Nutzer dafür aber beispielsweise Wettbewerbe der Junioren-Frauen oder Futsal-Mannschaften zu Gemüte führen - zugegeben ein sehr nischiges Programm. Interessanter sind für Sportfreaks da schon die Inhalte, die extra und exklusiv für die Plattform produziert werden, tiefer in die Wettbewerbe eintauchen und hinter die Kulissen blicken, etwa in Form von Dokus oder Interviews. Jede Liga soll UEFA.tv künftig mit eigenen Inhalten beliefern.

Ausgerechnet die Deutsche Fußball-Liga leistet Pioniersarbeit, sie ist nämlich der erste große Partner von UEFA.tv ab Start der kommenden Saison. Das hat vor allem den Hintergrund, dass sich die DFL über die Landesgrenzen hinweg besser vermarkten will, denn die nationale Rechtesituation bleibt davon unangetastet, weshalb deutsche Fans ihre Hoffnungen zerstreuen sollten, bald über UEFA.tv Live-Spiele der Bundesliga verfolgen zu können. Live-Übertragungen sind sowieso auf der Plattform nicht vorgesehen, stattdessen könnten die jeweils montags veröffentlichten Highlight-Clips des Wochenendes das Interesse deutscher Fußball-Fans wecken, die dann auf einen Schlag auf Highlights verschiedener UEFA-Ligen zugreifen können.

UEFA.tv macht außerdem die reiche Geschichte des Verbands und der einzelnen Ligen nutzbar, indem das Angebot Archivmaterial aufbereitet. Für Fans, die dann beispielsweise vergangene Bundesliga-Spitzenspiele oder Champions-League-Spiele mit deutscher Beteiligung nochmal nacherleben können, bedeutet dies im Rahmen der Möglichkeiten eine sinnvolle Ergänzung. Die Maxime bleibt nämlich, die internationalen Rechtenehmer mit UEFA.tv bloß nicht zu verärgern und nicht eine Konkurrenzsituation entstehen zu lassen.

UEFA.tv ist damit gerade im Hinblick auf die übersichtliche Aufbereitung von Highlights aus anderen europäischen Ligen, Hintergrund- und Archivmaterial eine nette Ergänzung für Fußballfans, löst aber keinesfalls das bestehende Problem um die Live-Rechte, wie Beobachter vielleicht gehofft haben, als sie die Schlagzeilen um ein UEFA-Streaming-Angebot gelesen haben.

Für viele Fußball-Fans wird der Mehrwert aber nicht gerade hoch ausfallen, weil gerade in Deutschland für Sportliebhaber bereits vielfältige Möglichkeiten bestehen, an Highlights zu kommen. DAZN, das die Rechte an vielen UEFA-Ligen hält, stellt Zusammenfassungen etwa ohnehin schon kostenfrei bei YouTube bereit. Derweil darf angenommen werden, dass der Blick hinter die Kulissen oder Interviews mit Akteuren in den meisten Fällen eher PR-Charakter besitzt. Da Deutschland einer der größten Märkte der UEFA darstellt und von der Plattform eher Nationen profitieren, in denen die Rechtelage überschaubarer ist, wird sich für deutsche Fans in den kommenden Jahren daran wohl nicht viel ändern.

Sky: Premier League-Start und Asia Trophy


Große Unzufriedenheit herrschte bei Sky-Abonnenten, als bekannt wurde dass DAZN von 2016 bis 2019 die Premier League exklusiv live zeigen würde. Neben der Champions League war es eines der großen Argumente unter Abonnenten für den Abschluss eines Sky-Sport-Pakets. Ab kommender Saison ist die Premier League nun wieder zurück bei Sky und das Unternehmen aus Ismaning kündigte nun an, wie die Rückkehr feierlich eingeläutet werden soll.

Am 9. August, einem Freitag, zeigt Sky das Saison-Eröffnungsspiel zwischen dem FC Liverpool und Norwich City. Die Besonderheit: die Trainer beider Teams, Jürgen Klopp und Daniel Farke, sind Deutsche. Am 10. und 11. August folgen dann fünf weitere Partien des ersten Spieltags, darunter der Kracher Manchester United - FC Chelsea. Ansonsten werden alle 380 Spiele der kommenden Premier-League-Saison ab August wieder bei Sky zu sehen sein, 232 davon live - mehr als je zuvor.

Für absolute Liebhaber der Premier League zeigt Sky übrigens schon am 17. und 20. Juli die Premier League Asia Trophy, ein Mini-Turnier mit Manchester City, West Ham United, Newcastle United und den Wolverhampton Wanderers. Schon seit 2003 wird das Vorbereitungsturnier alle zwei Jahre in Asien ausgetragen, diesmal zum neunten Mal, wenn es die Klubs nach China verschlägt, wo sie erst ab Mittwochmittag in Halbfinals antreten, ehe am Samstag die Gewinner und Verlierer gegeneinander spielen. Alle vier Begegnungen überträgt Sky auf Sky Sport 1 HD live und exklusiv.


Sport1: Details zu den DFB-Pokal-Übertragungen


Erstmals zeigt Sport1 ab der kommenden Saison den DFB-Pokal live. Nach dem Verlust diverser Sportrechte in den vergangenen Jahren, darunter die UEFA Europa League, soll dieser Zug wieder mehr Fußball-Fans zum Sender locken. Vier Spiele des DFB-Pokal 2019/2020 werden bei Sport1 zu sehen sein. Mittlerweile steht fest, wer dabei durch die Partien führt. Laura Papendick und Jochen Stutzky werden die Sendungen moderieren, die an vier Tagen rund 15 Stunden Berichterstattung umfassen sollen - darunter sechs Stunden Live-Übertragung, Countdown und Highlights.

Immer donnerstags setzt Sport1 ab 18.30 Uhr auf das Magazin «Pokalfieber», erstmals am 8. August und damit einen Tag vor dem Start des ersten Live-Spiels, das am 9. August um 20.45 Uhr stattfinden wird. Die Vorberichte vor der Live-Partie werden ebenfalls um 18.30 Uhr starten. Zusammenfassungen wird es sonntags um 9 Uhr und dienstags um 20 Uhr im Rahmen von «DFB Pokal pur» zu sehen geben. Noch bis 2021/2022 darf Sport1 aus jeder Runde bis zum Viertelfinale eine attraktive Paarung live zeigen. Bei der ARD laufen neun Spiele, bei Sky nach wie vor alle 63.

Frage der Woche


Die UEFA geht mit einem eigenen Streaming-Angebot an den Start. Dort wird es ab kommender Saison Highlights aus den UEFA-Ligen, Archivmaterial und exklusive Hintergrundinhalte zu sehen geben.
Wie sehr freuen Sie sich über das Angebot UEFA.tv?
Ich freue mich sehr über die Ergänzung zum Live-Sport.
5,6%
Ich werde wohl nur vereinzelt reinschauen.
14,5%
Die Plattform wird für mich wohl keinen Mehrwert bieten.
79,8%


Frauen-WM verliert im Ersten an Fahrt


Weiter nimmt die Fußball-WM der Frauen in Frankreich ihren Lauf. Das Erste und das ZDF übertragen täglich Partien aus dem Wettbewerb, der sich noch in der Gruppenphase befindet. Für Das Erste haben sich die Live-Spiele in der zweiten Sendewoche allerdings weniger gelohnt als noch in Woche eines. Das hat zum einen damit zu tun, dass Das Erste diesmal kein Spiel der deutschen Frauen zeigen durfte. Stattdessen lief am Montag die Partie zwischen Argentinien und Japan, die ab 18 Uhr 2,68 Millionen Menschen interessierte, was 12,3 Prozent aller und 8,1 Prozent der jungen Zuschauer zur Folge hatte.

Am Freitag zeigte Das Erste dann zwei weitere Partien. Ab 15 Uhr spielte erneut Japan, diesmal gegen Schottland. Das Spiel sahen 1,28 Millionen Menschen. So resultierten insgesamt 13,2 Prozent sowie 6,1 Prozent bei jungen Fernsehenden, womit Das Erste weiterhin aus Gesamtsicht nur knapp über dem Senderschnitt lag und ihn bei jungen Zuschauern sogar verfehlte. Ab 18 Uhr traf dann Jamaika auf Italien, was 1,99 Millionen Zuschauer anlockte. Bei annehmbaren 12,4 Prozent Marktanteil, lag dort immerhin die Quote bei 14- bis 49-Jährigen mit 7,7 Prozent höher als beim Nachmittagsspiel. Am Sonntag verbesserte sich Das Erste mit dem Spiel USA-China weiter. Dort sahen ab 18 Uhr 2,80 Millionen Menschen zu, was 14,0 respektive 9,8 Prozent nach sich zog.

Im Schnitt hatte das ZDF in der zweiten Turnierwoche aber deutlich mehr Erfolg. Neuseeland-Niederlande hatte am Dienstag ab 15 Uhr 1,72 Millionen Zuschauer, was für 17,2 Prozent Gesamtmarktanteil und 7,6 Prozent bei jungen Fernsehenden genügte. Einen Tag später erreichte Nigeria-Südkorea am Nachmittag 1,79 Millionen Menschen, was 16,3 Prozent aller und 6,7 Prozent der jungen Zuschauer entsprach. Das Wochenhighlight folgte am Mittwoch ab 18 Uhr, als Deutschland mit 1:0 Spanien schlug. 6,15 Millionen Zuschauer führten zur höchsten Reichweite des Tages und bewirkten Quoten von insgesamt 29,4 Prozent, außerdem 20,7 Prozent bei jungen Fernsehenden.

Das Spiel Australien-Brasilien kam am Donnerstag ab 18 Uhr auf 2,96 Millionen Interessenten, die zu insgesamt 17,2 Prozent führten. Aus der jungen Altersklasse stammten dabei sehr gute 8,0 Prozent, ehe am Freitag ab 15 Uhr das Spiel zwischen den Niederlanden und Kamerun für ein Duell ohne deutsche Beteiligung sehr erfolgreich lief: 2,11 Millionen Zuschauer sahen am Nachmittag bereits zu. So sprangen 19,0 Prozent beim Publikum ab drei Jahren und 10,9 Prozent bei jungen Fernsehenden heraus.

U17-Finale überzeugt bei Sport1


Auch Jugendfußball findet in Deutschland sein Publikum. Die nächsten Programmtage stehen bei Sport1 im Zeichen der U21-EM, am Sonntag zeigte der Sportsender ab 13 Uhr aber auch das Finale der U17-Bundesliga im Fußball. Es hätte sicher einen schlechteren Sendeplatz geben können als gleich nach einer Best-Of-Sendung des «Doppelpass». Im Schnitt verfolgten das Spiel 350.000 Zuschauer ab drei Jahren, darunter 60.000 14- bis 49-Jährige. Der 3:2-Erfolg des 1. FC Köln über Borussia Dortmund brachte Sport1 tolle 2,9 Prozent bei allen und gute 1,6 Prozent bei jungen Zuschauern ein.

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