WTF?
«The Orville» hatte es wahrlich nicht leicht. FOX bewarb die Serie als reine Gag-Show, was angesichts der Mitwirkung von Seth MacFarlane («Family Guy») auch niemanden verwunderte.
Was viele Fans im ersten Jahr jedoch wirklich irritierte, war der inkonsistente Umgang mit eben diesem Humor. Nie schien man sich seitens der Autoren auf eine Dosis einigen zu können. Mal stand er weit und laut im Vordergrund, dann wurde er wieder zurückgeschraubt. Hier und da blitzten sogar interessante Dialoge auf und philosophische Fragen wurden im Vorbeigehen erörtert, doch konnte man nach dem nächsten Schenkelklopfer konsequent seine Uhr stellen.
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Nochmal anders?
Doch war bereits ab Mitte der Auftaktstaffel etwas zu spüren gewesen, das sich auch im zweiten Jahr eindeutig fortsetzte: Das Gag-Level wurde nun konstant zurückgefahren, die Sprüche dosierter eingesetzt. Situationskomik musste nicht mehr an jeder Ecke erzwungen werden, sondern wurde zugelassen, wenn sie passte.
Auch gelang es den Machern, die Figuren besser auszuarbeiten und eine Chemie zu erzeugen, die Spaß bereitete. Wir begannen, mit Ed, Kelly, Gordon, Isaac, John, Alara, Claire und ihren Jungs sowie mit Bortus und seiner kleinen Familie mitzufiebern. Ein sympathischer, funktionierender Cast gilt vielen Serienfans als halbe Miete und auch hier trug das positive Gefühl untereinander eine Menge zur Außenwirkung bei. Die Serie veränderte sich.
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Aufgrund der sinkenden Quoten in den USA durfte man also zumindest ein wenig Angst um die Serie haben. Doch FOX verlängerte das Projekt ihres Lieblings MacFarlane um eine zweite Staffel.
Brust raus!
Was wie ein schlechter Kalauer der Serie klingt, wurde in Wirklichkeit Motto der Macher hinter den Kulissen. Dabei ging es freilich weniger um den Vorbau der weiblichen Besatzung, denn vielmehr um den Mut der Autoren und Produzenten, ihre Vision nun knallhart durchzuziehen.
Wo man im ersten Jahr noch unentschlossen zwischen verschiedenen Stilen hin- und hergeschwankt war, kam die Serie plötzlich wie aus einem Guss daher. Besonders auffällig war das zum Start der zweiten Staffel, weil Amazon Prime hierzulande zunächst die aus der ersten Runde übriggebliebene Episode rund um Bortus´ Pornosucht online stellte, die für sich genommen zwar auf eine verrückte Art und Weise irre komisch war, in vielerlei Hinsicht aber auch jenseits von Gut und Böse daherkam.
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Es soll an dieser Stelle selbstverständlich noch nicht zu viel verraten werden, da uns zwölf Abenteuer noch ins Haus stehen. Nur so viel: Die Staffel geht den eingeschlagenen Weg in jeder Hinsicht weiter, fokussiert sich auf die Figuren und das Setting und überrascht schließlich sogar mit einem Gamechanger, den vermutlich kaum jemand erwartet hätte.
Seth MacFarlane und sein Team haben sich eine Menge getraut und lange sah es so aus, als würden sie damit Schiffbruch erleiden. FOX wartete lange und verlängerte das Projekte dann doch noch für ein drittes Jahr. Angesichts der Qualität der zweiten Staffel ist das vielleicht die beste Nachricht im Bereich der Science-Fiction im TV. Und wer hätte das zu Beginn der Serie für möglich gehalten? Schade nur, dass ProSieben dieses wunderbare Stück Wohlfühlfernsehen im Nachtprogramm versendet.
«The Orville» läuft aktuell immer Montags um 23.10 Uhr auf ProSieben. Danach steht die jeweilige Episode auch in der Mediathek bereit. Amazon Prime bietet die Staffel zudem Woche für Woche gegen Gebühr an.
Es gibt 5 Kommentare zum Artikel
30.06.2019 19:30 Uhr 1
30.06.2019 19:49 Uhr 2
Einfach eine schlechte Sitcom in ein Raumschiff zu transferieren (welches auch noch Kurven fliegt wie ein Segelflieger in der Atmosphäre und aussieht als wäre der Setdesigner auf SPEED und hätte zu oft Traumschiff Surprise geschaut) macht es nur noch unerträglicher.
30.06.2019 19:49 Uhr 3
Einfach eine schlechte Sitcom in ein Raumschiff zu transferieren (welches auch noch Kurven fliegt wie ein Segelflieger in der Atmosphäre und aussieht als wäre der Setdesigner auf SPEED und hätte zu oft Traumschiff Surprise geschaut) macht es nur noch unerträglicher.
01.07.2019 00:21 Uhr 4
28.03.2020 02:43 Uhr 5
Jetzt mag ich diese Serie. Allerdings finde ich könnten die sich auch mit ernsteren Themen beschäftigen. Ich finde auch diese ungezwungen Art zwischen den Charakteren super,