Ehemaliger Quotenmeter-Redakteur Sascha Blättermann unerwartet verstorben

Mit Sascha Blättermann verband mich eine Fernseh-Freundschaft. Fast jedes Mal, wenn wir uns sahen, gingen wir gemeinsam in Studio-Aufzeichnungen von TV-Shows, vornehmlich zu «Genial daneben». Sascha war ein großer Fan der Sat.1-Show, besuchte fast jede Folge, die seit dem Comeback der Ratesendung im Jahr 2016 produziert wurde. Für seine Studio-Besuche nahm er sich sogar frei, wenn es sein musste.

Mit nur 34 Jahren ist Sascha vor einigen Tagen völlig unerwartet und viel zu früh verstorben. Sein Tod schockiert seinen Freundes- und Bekanntenkreis, zu dem auch ich gehöre. 2016 und 2017 schrieb Sascha für Quotenmeter einige Texte, seitdem war mir sein Name ein Begriff.

Meine erste persönliche Begegnung mit Sascha folgte im August 2017. Gemeinsam mit einigen seiner Freunde besuchten wir eine Aufzeichnung von «Genial daneben». An jenem Sonntagnachmittag erlebte ich Sascha als selbstbewussten, offenen und kommunikationsfreudigen Menschen, der auf seine Mitmenschen zuging. Auch mir begegnete er sofort sehr höflich. Bis heute sind mir seine aufmerksamen Fragen gut in Erinnerung, mit denen er das Eis zwischen uns schnell brach.

Von da an traf ich Sascha immer wieder in unregelmäßigen Abständen. Manchmal gingen wir zu TV-Aufzeichnungen, hin und wieder sahen wir uns nur kurz am Bahnhof, um ein bisschen miteinander zu quatschen. Sascha war ein großer Bahnliebhaber, das Zugfahren war neben dem Fernsehen und dem Besuch von Musicals seine Leidenschaft. Als stolzer Besitzer einer BahnCard 100 war sein zu Hause häufig der ICE und nicht Reutlingen, wo er eigentlich seine Wohnung hatte.

Zuletzt sah ich Sascha Ende Mai auf einen Kaffee in Köln. Ich war beschäftigt, er gerade wieder auf dem Weg zur Aufzeichnung einer Fernsehshow. Diesmal stand das Prominenten-Special von «Wer wird Millionär?» an, für das er sich eine der begehrten Karten gesichert hatte. Wie es gewesen sei, fragte ich ihn nach der Show. „Es war ein schwaches Promispecial und zog sich ziemlich. Aaaber: Die ein oder andere großartige Frage war dabei“, schrieb er mir abends bei WhatsApp.

Es waren die großartigen Fragen, die Sascha mochte. Häufig schickte er mir Bilder von skurrilen Zeitungsberichten, erzählte mir bei unseren Treffen von verrückten Ereignissen. Sascha liebte abgedrehte und schwere Fragen, denen er sich im Januar 2017 selbst in einer Folge von «Gefragt - Gejagt» stellte. Das Quiz-Abenteuer im Ersten endete für ihn erfolglos.

Anders erging es Sascha im vergangenen Jahr bei «Genial daneben». In einer der Aufzeichnungen wurde endlich jene Publikumsfrage ausgelost, die er selbst kurz vor der Sendung eingereicht hatte. „Die folgenden sieben Minuten waren plötzlich die längsten dieses Jahres“, sagte Sascha im Nachhinein. Am Ende hatte es sich für ihn gelohnt und Sascha war um 500 Euro reicher. Bei Sat.1 wird die Folge mit Saschas letzter skurriler Frage am übernächsten Freitag, 12. Juli, um 21.45 Uhr zu sehen sein.

In seinem großen und bunten Bekanntenkreis hinterlässt Sascha nun eine große Lücke. Im Namen der Kollegen von Quotenmeter möchte ich allen Verwandten und nahen Freunden von Sascha unser herzlichstes Beileid aussprechen. Auch wir trauern um einen lieben Kollegen und Freund.

Sascha bleibt uns in guter Erinnerung, er hat Quotenmeter mit sehr lesenswerten Artikeln und Interviews bereichert. Besonders hinweisen möchten wir an dieser Stelle noch einmal auf seinen Bericht zum Comeback von «Genial daneben» im Jahr 2017 - jener Show, die ihn bis zuletzt derart faszinierte. Und die irgendwie auch Teil unserer Freundschaft war.