Die glorreichen 6

Die glorreichen 6 – Netflix-Originalfilme, die man gesehen haben muss (Teil V)

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Egal ob von Netflix in Auftrag gegeben oder exklusiv erworben: Diese Netflix-Originaltitel zeigen den Video-on-Demand-Dienst von seiner sehenswerten Seite. Wie der blutige Actioner «The Night Comes for Us».

Filmfacts «The Night Comes for Us»

  • Regie und Drehbuch: Timo Tjahjanto
  • Produktion: Todd Brown, Nick Spicer, Kimo Stamboel, Timo Tjahjanto, Sukhdev Singh, Mike Wiluan, Wicky V. Olindo
  • Cast: Joe Taslim, Iko Uwais, Julie Estelle, Sunny Pang, Zack Lee
  • Musik: Fajar Yuskemal, Aria Prayogi
  • Kamera: Gunnar Nimpuno
  • Schnitt: Arifin Cuunk
  • Laufzeit: 121 Minuten
Actionfan? Gierig nach Abwechslung zwischen all den (wortwörtlich) blutarmen Hollywood-Spektakeln unserer jetzigen Filmepoche? «The Raid» hatte noch nicht den richtigen Kick? Nun, dann: Bühne frei für die indonesische Action-Schlachtplatte «The Night Comes for Us». Deren Alibiplot (der im Laufe des Films sogar als solcher geneckt wird) ist furchtbar simpel – und lässt daher umso mehr Raum für weit ausschweifende, in Metzeleien ausartende Kämpfe: Ito (Joe Taslim) ist ein ehemaliger Elite-Attentäter der südostasiatischen Triaden. Nach einem schweren Massaker verschonte er einst das Leben eines Mädchens, und kehrte daraufhin seinem Killerleben den Rücken zu. Doch ein paar ehemalige Kollegen wollen Ito aufgrund seiner vermeintlichen Schwäche töten.

Dieser dünne Plot wird zu Beginn des Films zügig eingefädelt, und von einer kurzen Durststrecke zu Beginn des dritten Akts abgesehen, wo Drehbuchautor und Regisseur Timo Tjahjanto diese blutige Actionachterbahnfahrt anhält, um eine Art Zwischen-Inventur durchzuführen, auch mit einer konsequenten Beiläufigkeit abgewickelt. In «The Night Comes for Us» zählen die Kampfkunst und die Splattereffekte allein.

Und in der Hinsicht liefert «The Night Comes for Us» auf ganzer Linie. Einen Faust-, Messer- und Hackebeil-Kampf in einer nicht sonderlich hygienisch aussehenden Fleischerei gefällig, bei dem Körperteile durch die Luft fliegen und Dutzende, ach, Hunderte Liter Blut fließen? Gerne doch, und das in Aufnahmen, die genug Distanz zum Geschehen bewahren, dass wir ein umfassendes Bild der Gewalt erhalten, aber nah genug sind, um die Feinheiten der Kampfchoreografie wahrzunehmen und uns außerdem zu fragen: Wie zum Henker haben die den überzeugenden Splattereffekt gemacht?

Oder lieber einen dramaturgisch ausgefeilten, seine eigene Drei-Akt-Struktur aufweisenden Zweikampf zwischen zwei unermüdlichen Frauen, bei denen Körperteile aufgeschlitzt werden? Auch das hat «The Night Comes for Us» zu bieten, genauso wie einen Showdown in einer leeren Fabrikhalle (wo auch sonst), bei dem Kreissägen als Waffen und schmerzliche Hilfsgegenstände genutzt werden.

Die meist haptischen Gore-Effekte sind beeindruckend, der Score von «The Night Comes for Us» pumpt dringlich vor sich hin und die knochenbrecherischen, schädelsprengenden Soundeffekte verleihen der visuellen Brutalität auch eine sehr schmerzliche, akustische Komponente bei. Gewiss, intellektueller Anspruch geht anders, doch das Action-Kunsthandwerk und die Kompromisslosigkeit von «The Night Comes for Us» suchen ihresgleichen!

«The Night Comes for Us» ist, welch Überraschung, via Netflix abrufbar.

Kurz-URL: qmde.de/110601
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