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Das Narrativ einer Reise durch die Zeit war bereits im 19 Jahrhundert bekannt, insbesondere durch die literarische Seite. Das Medium des Films steckte noch in (sehr kleinen) Kinderschuhen, doch H. G. Wells lieferte mit seinem Roman Die Zeitmaschine das Konzept einer Zeitreise, dem später viele Filme folgen sollten. Selbiges Buch wurde 1960 unter demselben Namen verfilmt und 2002 noch einmal als «The Time Machine».
Doch abseits der klassischen Zeitmaschine, nehmen die Geräte, mit denen man durch die Zeit reist, eine Vielzahl von Formen an. Das mitunter bekannteste Vehikel ist wohl der graue DeLorean aus «Zurück in die Zukunft», doch auch das schwarze Loch aus «Interstellar» und der Zeitumkehrer aus «Harry Potter und der Gefangene aus Askaban» lassen die Protagonisten durch die Zeit reisen, beziehungsweise springen.
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Denn bei «Dark» wird deutlich, dass das Genre rund um das Reisen in der Zeit die uneingeschränkte Aufmerksamkeit des Publikums erfordert. Gerade hochkomplexe Filme wie zum Beispiel «Predestination» spielen mit der Zeit, als ob es nichts wäre. Das aktive Mitdenken und Hinterfragen der Zuschauer ist ein absolutes Muss, ansonsten kann man schnell mit den Zeiten durcheinander kommen.
Die Königsdisziplin ist dieser Hinsicht ist «Primer», der seit 2004 zum Grübeln anregt. Mit einem Budget von gerade einmal 7000 US-Dollar ist es dem Mastermind des Films – Shane Carruth – gelungen eine so komplexe, aber zugleich kohärente Zeitreisegeschichte zu erzählen, dass «Primer» bis heute einzigartig ist. Kaum ein Genre bietet so viel Kreativität und Platz für Innovation wie das der Zeitreisen und kaum ein Film schöpft diese Möglichkeiten mehr aus als es «Primer» tut.
Auch im Mainstream ist das Spiel mit der Zeit keine Seltenheit. Box Office Gigant «Avengers: Endgame» machte es sogar zum zentralen Handlungselement und auch in der «Star Trek»-Reihe ist es keine Seltenheit, ebenso wie bei den «Terminator»-Filmen. 2014 erschien mit «Edge of Tomorrow» zwar keiner der Triple-A-Blockbuster, jedoch ein kleines Science-Fiction-Juwel, dass die Zeitreise mit einer gut pointierten Prise Humor vermischte. Obwohl der Film mit Tom Cruise und Emily Blunt stark besetzt war, enttäuschte er an den Kinokassen, hat inzwischen jedoch eine kleine Fangemeinde gefunden.
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Zeitreisen sind und bleiben ein beliebtes Werkzeug der Filmindustrie, um neue Wege zu beschreiten, das Publikum zum Denken anzuregen und das eigene Medium zu innovieren. Ob es sich nun um eine „einfachere“ Zeitreise wie in «Zurück in die Zukunft» handelt oder doch um etwas verworrenes wie «Primer» – Unterhaltung und Anspruch gehen Hand in Hand wenn man mit den Protagonisten der Filme durch die Zeit reist. In der Vergangenheit gab es bereits eine große Bandbreite an Zeitreise-Filmen, wie auch in der Gegenwart. So ist es nicht verwunderlich, dass das Spiel mit den Zeiten auch in Zukunft in Film und Fernsehen zu sehen sein wird.
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