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«Whiskey Cavalier»

von   |  3 Kommentare

Sat.1 zeigte seit Mitte Mai die erste Staffel von «Whiskey Cavalier» als Free-TV-Premiere. Wie das lief, zeigt unser Quotencheck.

Sat.1 hat sich seit Mitte Mai mal wieder an einem neuen Lizenzformat versucht. Mit «Whiskey Cavalier» zeigte man eine äußerst kurzlebige Crime-Dramedy mit Scott Foley in der Hauptrolle. Die Serie kam nicht über 13 Folgen hinaus und wurde daraufhin eingestellt. Das hinderte Sat.1 allerdings nicht, die Serie äußerst prominent in der Primetime zu platzieren. Dienstags zur besten Sendezeit ging die Serie auf Sendung und hat auch in Deutschland unterstrichen, wieso die Serie keine Verlängerung verdient hat.

Die Premiere lief schon mehr als nur durchwachsen: Mit 1,583 Millionen Zuschauern ab drei Jahren und 5,4 Prozent Marktanteil erwischte man bereits einen ernüchternden Start, denn man lag 0,5 Prozentpunkte unter dem Schnitt des Senders. Mit 516.000 Zuschauern in der Zielgruppe konnte man einen Markanteil von 6,1 Prozent generieren und auch hier unterbot man den Schnitt – aber noch wesentlich deutlicher. Bei den Werberelevanten stehen bei Sat.1 nämlich 7,6 Prozent auf der Uhr – alles andere als ein empfehlenswerter Start für «Whiskey Cavalier».

In der Folgewoche aber zogen die Reichweiten an: Mit 1,605 Millionen Zuschauern toppte man die Werte zur Premiere, ein gutes Zeichen. Der Marktanteil ging allerdings aufgrund der höheren Fernsehnutzung am 21. Mai zurück. Nur 5,2 Prozent konnten generiert werden. In der Zielgruppe zog die Reichweite ebenfalls ab, mit 574.000 Zuschauern erreichte Sat.1 bessere 6,4 Prozent Marktanteil. Es sah gut aus – denn die Premierenreichweiten zu toppen, gelingt nicht jedem Format. Doch die positiven Zeichen nützten nichts, da in danach der langsame Absturz begann.

Von 1,498 Millionen Zuschauern in Woche 3 ging es sieben Tage später auf 1,206 Millionen Zuschauer herunter. Der Marktanteil schrumpfte von 5,0 auf 4,5 Prozent und auch in der Zielgruppe war mit 432.000 und 450.000 Zuschauern nichts zu holen. Mit jeweils 5,3 Prozent Sehbeteiligung ging der Wert rapide in den Keller. Am 18. Juni setzte sich der Abwärtstrend fort, denn mit nur 1,01 Millionen Zuschauern ab drei konnte man sich nur so gerade eben über der Millionenmarke halten. Mit 3,9 Prozent erreichte man hier den bisherigen Tiefpunkt.

Am 25. Juni war Tag X gekommen: Man riss die Millionenmarke, wenn auch nur denkbar knapp. Mit 999.000 Zuschauern war das erste Mal eine Null vor dem Komma. In der Zielgruppe waren immerhin noch 383.000 Zuschauer dabei und reichten für vergleichsweise gute 5,6 Prozent Marktanteil. Danach wechselte Sat.1 den Ausstrahlungsrhythmus und zeigte gleich zwei Folgen von «Whiskey Cavalier». Mit 1,04 Millionen Zuschauern lief zwar zahlentechnisch beim Gesamtpublikum marginal besser, allerdings reichten 352.000 Zuschauer zwischen 14 und 49 Jahren nur für schlechte 4,9 Prozent Marktanteil. Folge zwei an diesem Abend lief mit 3,8 und 4,4 Prozent noch weitaus schlechter.

Das vorletzte Doppelpack konnte mit beiden Folgen die Millionenmarke nicht erreichen. Der Marktanteil ging mit jeweils 3,5 und 3,6 Prozent in den Keller. In der Zielgruppe erzielte man mit nur 343.000 Zuschauern den Tiefpunkt der Ausstrahlung. Umso verblüffender, dass es zum Finale wieder unmenschlich heraufging: Mit 590.000 Zuschauern in der Zielgruppe und starken 8,1 Prozent Marktanteil konnte man die Sehbeteiligung innerhalb von sieben Tagen nahezu verdoppeln - mit 1,16 Millionen Zuschauern konnte man auch die Reichweite wieder deutlich steigern.

Das Fazit fällt äußerst durchwachsen aus, um es mal nett auszudrücken. Mit 1,179 Millionen Zuschauern ab drei Jahren im Mittel reichte es nur für 4,3 Prozent Marktanteil im Schnitt. Damit unterbot man das Ziel von Sat.1 um 1,6 Prozentpunkte. Ein noch schlimmeres Bild zeigt sich in der Zielgruppe: Nur 442.000 Zuschauer zwischen 14 und 49 Jahren waren im Durchschnitt dabei, schlechte 5,7 Prozent stehen in der Bilanz. Weit weg vom Schnitt von 7,6 Prozent. Gut, dass «Whiskey Cavalier» ein Ende fand.

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Es gibt 3 Kommentare zum Artikel
Kingsdale
19.07.2019 16:53 Uhr 1
Ich finde es immer belustigend, wenn ein Sender mit den Worten: "Die Erfolgsserie aus den USA" wirbt und auch in dem gewissen Frühstücksfernsehn angeprisen wird, wie toll eine neue Serie ist, obwohl man schon überall Nachlesen konnte, das diese Serie nach einer Staffel abgesetzt wurde. Genauso wie Pro7 wohl immer noch nicht weiss, was Blockbuster sind und Total-Flops das uns immer weiss machen will. Naja, viele Zuschauer glauben das eben, aber mal ehrlich, Whiskey Cavalier war doch nur eine von gefühlt tausenden von 08/15 Krimi-Serien mit gewollter Komik was jetzt nicht wirklich Überzeugen konnte.
Sentinel2003
19.07.2019 17:21 Uhr 2
Also, ich finde es schade, dass das Ding nach nur 13 Folgen abgestzt wurde!
Nr27
19.07.2019 19:05 Uhr 3
@Kingsdale: Du schreibst es ja selber: Der PR-Effekt funktioniert (mal mehr, mal weniger), und das ist letztlich alles, was zählt. Letztlich geht es ja nur darum, zu Beginn möglichst viele zum Einschalten zu bewegen. Dann können die fundierter entscheiden, ob die Serie was für sie ist oder nicht.



Davon abgesehen: Mir hat "Whiskey Cavalier" richtig gut gefallen und die Staffel war sehr wohl besser als 08/15-Procedurals. Es gab eine Story, die sich durch die ganze Staffel zog, mehrere hochkarätig besetzte wiederkehrende Gastrollen (die auch allesamt in die Hauptstory involviert waren) und die Chemie im Team - speziell zwischen Foley und Cohen - hat gepaßt. Klar, extrem originell war die Serie nicht, aber da fallen mir auf Anhieb etliche Network-Serien ein, die eine Absetzung inhaltlich mehr verdient gehabt hätten ...



Wenigstens gab es ein rundes Ende, mit dem ich gut leben kann (die letzten 10 Sekunden habe ich verdrängt!).
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