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Serien-Franchises: Eine Neuerscheinung?

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Im Herbst starten die Networks wieder in eine neue TV-Saison. Erneut gibt es wieder einige Ableger bekannter Stoffe.

In den vergangenen zwei Jahren haben die Top-Produzenten neue Deals mit den Studios abgeschlossen. Auf dieser Grundlage haben sie eine Basis neuer Serien geschaffen, die allerdings einem Muster folgen – sie werden in erweiterten Serienuniversen spielen. In der TV-Saison 2019/2020 findet sich bei jedem Network ein neues Format, das ein Ableger einer erfolgreichen Serie ist. «Law & Order»-Mastermind Dick Wolf platziert bei CBS die zweite «FBI»-Serie und FOX bekommt einen Spin-Off von «9-1-1». Bei Warner Bros. wird das DC Universe mit «Batwoman» noch einmal weiter aufgebläht.

Der Disney-Sender ABC produziert schon länger einen «Black-ish»-Spin-Off, der unter «Grown-ish» bei Freeform läuft. Außerdem kommt nun auch «Mixed-Ish», eine weitere Serie von Kenya Barris, der erst kürzlich einen Netflix-Vertrag unterschrieben hat. „Wenn Franchise-Serien gut gemacht werden und wenn sie einen originellen Grund haben, schätzen die Zuschauer sie“, sagte ABC Unterhaltungschefin Karey Burke. „Historisch gesehen, wenn man sich einige der größten Shows im Fernsehen ansieht, begannen sie so. «All in the Family» zeugte «The Jeffersons», daraus entstand «Good Times» und «Maude». «Happy Days» war der Vorläufer von «Daverne & Shriley» und «Mord & Mindy». Gut gemacht, erweitern diese Shows das Universum der geliebten Charaktere. Sie kommen von produktiven Geschichtenerzählern und geben dem Publikum mehr von dem, was bereits funktioniert.

Im Mai 2019 steigerte ein großes Crossover-Ereignis zwischen «Grey’s Anatomy» und «Seattle Firefighters» die Einschaltquoten der Flaggschiffserie und trieb dem Spin-Off zu seinem zweitgrößten bisherigen Auftritt in der Zielgruppe voran, das nur im Oktober vom Serienhoch getoppt wurde (damals handelte es sich ebenfalls um ein Crossover). Im Februar 2019 verbuchte «Chicago P.D.» die höchsten Einschaltquoten aller Zeiten, erneut war ein Zusammenspiel mit «Chicago Fire» ausschlaggebend. Im Dezember 2018 brachte ein dreitägiges Event bei The CW sehr gute Quoten. «Arrow» holte die besten Reichweiten seit über einem Jahr.

„Franchises funktionieren, weil sie ein eingebautes Publikum und Cahraktere haben, die frei zwischen den Serien wechseln können“, sagt Dick Wolf, dessen «FBI: Most Wanted»-Spin-Offs einst Teil des ursprünglichen «FBI»-Pitches war. „Da mehr Inhalte vergübar sind, ist Vertrautheit ein Pluspunkt beim Pitching einer Serie.“ Aber solche Crossover-Ereignisse – oder noch kleinere Geschichten innerhalb eines gemeinsames Universums – umzusetzen, ist keine leichte Aufgabe. Wolf vergleich den Prozess mit einer „militärischen Operation“ und stellt fest, dass die Crossover ein Teil der Gesamtabschlüsse der Akteure sind.

„Es ist wirklich komplex, weil man nicht nur die doppelten Charaktere und die doppelten Episoden verfolgt, sondern auch strategisch mit seinem Kalender umgehen muss und zwei Autorenräume zusammen arbeiten müssen, um sicherzustellen, dass alle Puzzleteile zusammenkommen“, sagt «Seattle Firefighters»-Produzentin Krista Vernoff. Die ABC-Unterhaltungschefin Burke erwartet zwei oder drei große Crossover-Events pro Saison, außerdem soll es kleinere Crossover und Charaktere geben, die zwischen Serien hin und her wandern. Und damit sind nicht einige der wiederkehrenden Gaststars gemeint, die in beiden Serien auftauchen, da die Autoren durch «Seattle Firefighters» auch nachträglich inhaltlich notwendige Ergänzungen vornehmen können.

Trotz des Quotenanstiegs weiß Burke aber auch, dass die Ausstrahlung nicht immer perfekt läuft. Gerade im Ausland kommt es oftmals zu jahrelangen Verschiebungen und Auflösungen von Crossovers, zudem müsse man den Streaming-Markt mit beachten. „Die Aufgabe ist es, auf jeder Serie eine rundrum zufriedenstellende Fernsehstunde zu machen – wir können diese Crossover-Veranstaltungen nicht als zweistündigen Film planen“, sagt sie. „Wir müssen sie als zwei separate Fernsehstunden planen, in denen man jede Stunde genießen kann, ohne den anderen Teil zu kennen.“

Ähnlich sieht es auch «Chicago»-Produzent Wolf: „Wir versuchen, Crossover so wirkungsvoll wie möglich zu gestalten und gleichzeitig die Einzigartig jeder Show zu erhalten. Sie schneiden in den Bewertungen sehr gut ab, sodass es offensichtlich Unterstützung von den Zuschauern gibt.“ ABC Unterhaltungschefin Burke fasst zusammen: „Wir sind noch nicht an einem Besorgnispunkt angelangt. Solange das Publikum die Serien sieht, werden wir uns weiterhin mit diesen Möglichkeiten befassen. Wenn wir ein Original verwässern, wird uns das Publikum das sagen. Wenn eine Franchise-Erweiterung nicht gut genug ist, wird das Publikum sie ablehnen.“

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Es gibt 1 Kommentar zum Artikel
Kingsdale
15.08.2019 07:58 Uhr 1
WoW, da kann jemand in die Zukunft schauen: "Dezember 2019"! (ende dritter Absatz) :-)
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