
Man merkt hier schon: «Showtime, Herr Kessler» nimmt sich nicht allzu ernst. An vielen Stellen wird mit der Meta-Ebene gespielt. Zum Running-Gag wird, dass Inka Bause doch eigentlich Gast in der ersten Sendung sein soll, aber irgendwie scheint das nicht recht klappen zu wollen. Sorry also für das Clickbait-Foto. Dass Bastian Pastewka schon im Vorhinein abgesagt hat, ist Kessler indes ganz recht: „Ich brauche Stars in der Show, nicht Sternchen.“
Ab und zu entwickeln sich dann auch interessante und ernstere Gespräche mit den Bewohnern der Hauptstadt, etwa wenn ein Koch von einem Schicksalsschlag aus seinem Leben berichtet und trotzdem noch der Ansicht ist, dass das Leben schön ist. Schade ist, dass (sicher aus Zeitgründen) oft auf weniger Tiefe verzichtet wird und sich die kurzen Small Talks größtenteils auf die Antworten zu „Wer bist du?“ und „Was machst du beruflich?“ beschränken.

«Showtime, Herr Kessler» nimmt auch immer wieder Bezug auf das Fernsehen, was vor allem TV-Junkies Freude machen dürfte. So wird zum Beispiel aus «Let’s Dance» kurzerhand «Let’s Tanz», bei «Sing Deinen Song» gewinnt aus Bewerber-Mangel wenig überraschend nur die anwesende Travestie-Künstlerin Jessica Heart mit seinem vorgetragenen Lied. Auf den Spuren von «Kitchen Impossible» wandelt man dann mit «Kochen Impossible». Vorhersehbare Parodien in «switch»-Manier bleiben jedoch aus. «Showtime, Herr Kessler» ist für alle geeignet, die mal eine etwas andere Show sehen wollen, ohne dabei eine klassische Show geliefert zu bekommen. Davon darf es in Zukunft gerne mehr geben, konventionelle Shows gibt es schließlich schon genug.
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