170 Millionen für illegale Datensammlung von Kindern
Um einer möglichen Verurteilung zuvor zu kommen, war Videostreaming-Dienst YouTube nun bereit eine Vergleichszahlung in Höhe von 170 Millionen US-Dollar Strafe an die Federal Trade Commission (FTC) zu zahlen. Die US-Verbraucherschutzbehörde ermittelte zuvor zusammen mit der New Yorker Staatsanwaltschaft gegen das Tochterunternehmen von Google. Mit der Zahlung ist die Spurensuche nun beendet. Die drei republikanischen Mitglieder der fünfköpfigen FTC setzten sich letztlich gegen die demokratischen Vertreter durch und stimmten dem Angebot zu. Die FTC bezeichnete die 170 Millionen Dollar am Mittwoch als Rekordstrafe. Angesichts eines Gewinns von allein knapp 9,95 Milliarden Doller im vergangenen Quartal, dürfte die Strafe für das Mega-Unternehmen kaum der Rede wert sein.
Googles Videoplattform geriet nach Beschwerden von Verbrauchern in den Fokus illegal Daten von Kindern zur Anzeige personalisierter Werbung gesammelt zu haben. In den USA ist es per Gesetz verboten, Daten von Kindern im Alter unter 13 Jahren ohne Erlaubnis der Eltern zu erheben. Die FTC und die New Yorker Staatsanwaltschaft kamen zu dem Schluss, dass bei YouTube gegen diese Regel verstoßen wurde und begannen die Ermittlungen. Dabei hatten sie vor allem Kanäle von Spielzeugherstellern wie Mattel und Hasbro im Visier. In ihnen sei personalisierte Werbung geschaltet worden - und die Plattform habe wissentlich in Kauf genommen, dass dafür auch Daten über die YouTube-Nutzung durch Kinder erhoben worden seien, lautet der Vorwurf.
Neben dem Vergleich, der in den USA nicht als Schuldeingeständnis zählt, versicherten Google und YouTube zugleich, dass auf Kinder ausgerichtete Videos künftig klar gekennzeichnet werden sollen und man bei ihnen vor der Datensammlung eine nachweisliche Zustimmung der Eltern einholen werde.
Huawei stellt neues Smartphone ohne Google-Unterstützung vor
Am 19. September wird das chinesische Unternehmen das neue Huawei Mate 30 in München vorstellen. Es wird das erste Gerät sein, dass auf Grund der US-Sanktionen auf Google-Dienste und verzichten muss. Seitdem der asiatische Hersteller Mitte Mai unter Hinweis auf Sicherheitsbedenken von der US-Regierung auf eine schwarze Liste gesetzt wurde, ist Huawei zum Umdenken gezwungen. Während bereits eingeführte Modell vorerst nur auf Updates der Google-Dienste verzichten müssen, darf das neue Gerät auf keine Angebote des US-Unternehmens zugreifen.
Vor allem in Europa dürfte das Fehlen der Google-Angebote wie Karten, Youtube oder die App-Plattform Play Store ein großer Wettbewerbsnachteil für Huawei werden. Als Betriebssystem dürfte laut Medienberichten die freie Version der bei Google entwickelten Android-Software zum Einsatz kommen. Das Open-Source-Android ist für alle Hersteller zugänglich - auf die von Google selbst lizenzierten Android-Versionen hat Huawei für neue Geräte dagegen keinen Zugriff. Als Alternative versucht Huawei nun das eigene Betriebssystem, Harmony OS auf dem Markt zu etablieren. Bevor dieses konkurrenzfähig wird, müssen allerdings erst etliche App-Entwickler von der Plattform überzeugt werden.
In China sollte der Launch des neuen Mate 30 dagegen ohne Probleme stattfinden. Dort werden alle Smartphones ohne Google-Dienste verkauft, da diese nicht zugelassen sind. Unter dem Motto „Rethink Possibilities“ („Überdenke die Möglichkeiten“) soll das neue Smartphone am 19. September offiziell vorgestellt werden.
Facebooks Dating Dienst gestartet
Nach umfangreicher Testphase ist das neue integrierte Dating-Funktion von Facebook am Donnerstag in den USA und 19 weiteren amerikanischen sowie südostasiatischen Ländern gestartet. Nutzer ab 18 Jahren können sich ein Dating-Profil direkt auf Facebook erstellen. Ihnen werden Freunde von Freunden oder völlig Fremde als Matches vorgeschlagen. Facebook-Freunde werden sich gegenseitig nicht vorgeschlagen – außer sie speichern sich unabhängig voneinander als „Secret Crush.“ Gegen Ende des Jahres sollen Nutzer auch Facebook- oder Instagram Stories in ihr Dating-Profil einbinden können. Schon jetzt lassen sich beide Dienste verknüpfen. So können Nutzer auch Posts von Instagram in ihr Dating-Profil aufnehmen oder Instagram-Freunde als „Secret Crush“ speichern.
Der Dienst soll potenzielle Partner auf Grundlage von Gemeinsamkeiten wie Interessen, besuchten Veranstaltungen oder Gruppenmitgliedschaften vorschlagen. Laut Facebook entsteht so „ein authentischeres Bild davon, wer jemand ist.“ Über „Likes“ und direkte Kommunikation über das Profil kann ein Interesse bekundet werden. In Europa soll der Dienst ein Jahr später, also 2020, eingeführt werden.
Schreibe den ersten Kommentar zum Artikel