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Geht da noch mehr? Wie groß kann der «Love Island»-Hype werden?

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Der Münchner Sender RTL II setzt ab kommenden Montag vier Wochen lang auf seinen Flirt-Spaß «Love Island». Mut machen die Quoten aus Staffel zwei und der Erfolg in England. Wir haben mit RTL II-Unterhaltungschefin Shona Fraser über die internationale Entwicklung und das deutsche Casting vor Staffel drei gesprochen.

So soll die dritte «Love Island»-Staffel online durchstarten

"Wir möchten auch in der dritten Staffel unsere Fans den ganzen Tag auf allen digitalen Kanälen unterhalten", verspricht Shona Fraser gegenüber Quotenmeter.de. Fraser ist Unterhaltungschefin beim Sender RTL II. So soll es in diesem Jahr noch mehr exklusiven Content im Netz geben. Der Fokus liege zudem noch stärker auf der eigenen «Love Island»-App. "Außerdem sind wir sehr gespannt, wie unsere neue Online-Moderatorin Lola Weipert bei den Fans ankommt. Und natürlich freuen wir uns wieder auf den «Love Island»-Podcast."
Heiße Flirts und wahre Liebe, das verspricht RTL II seinen Zuschauern in diesem Spätsommer zum nun schon dritten Mal. Dass die Produktion von ITV Studios Germany mittlerweile als das heißeste Eisen im Feuer des Grünwalder Kanals gehandelt wird, hätte vor rund 23 Monaten wohl keiner gedacht. Die erste Staffel lief hierzulande eher mäßig. Zum Finale hin bewegten sich die Quoten bei gerade einmal noch rund fünf Prozent der klassisch Umworbenen, der Staffelschnitt lag nach drei Sendewochen bei 5,5 Prozent. Und dennoch – die Macher von RTL II erkannten die Magie der Sendung. Staffel zwei, die dann im Vorjahr lief, zündete auch quotentechnisch. In der Spitze standen mehr als elf Prozent Marktanteil in der Zielgruppe zu Buche, der Staffelschnitt lag bei 9,1 Prozent. Darüber freute sich RTL II-Programmchef Tom Zwiessler schon im vergangenen November im exklusiven Interview mit Quotenmeter.de: „«Love Island» zeigt eine interessante Entwicklung. In der ersten Staffel hatten wir On Air ordentliche Quoten, aber atemberaubende Zahlen online. In der zweiten Staffel wurden die Zahlen in beiden Bereichen nochmal exorbitant besser.“

Deutschland ist dabei bei Weitem nicht der einzige Markt, in dem man große Stücke auf die locker-leichte-Kuppelshow im Eventformat legt. In England läuft das Format – übrigens in weitaus größerer Ausprägung – bei ITV2: Ende Juli ging hier schon die fünfte Staffel vorüber – und brach mal wieder alle Rekorde. Staffel eins kam im Sommer 2015 noch auf 0,57 Millionen Zuschauer im Schnitt, schon im Sommer 2016 verbesserte sich das Format auf knapp 1,5 Millionen Zuschauer. Staffel drei steigerte sich 2017 auf 2,52 Millionen, Staffel vier sogar auf 3,96 Millionen.

In diesem Sommer brachen dann alle Dämme - «Love Island» war auf der Insel mit durchschnittlich 5,61 Millionen Zuschauern einer der Sommerhits schlechthin. Auf hohem Level stabil gehalten wurde dort auch die Zahl der teilnehmenden „Islander“ – waren es in Staffel eins noch 23, machten in diesem Sommer schon 36 flirtwillige junge Leute mit. Das sind deutlich mehr als in der RTL II-Variante, in der in Staffel zwei 21 Singles teilnahmen. Das liegt allerdings auch daran, dass die britische Version mittlerweile acht Wochen lang auf Sendung ist. Auch RTL II hat das beobachtet und schon früh in diesem Jahr bestätigt, dass auch die deutsche Version noch mehr Raum im Programm bekommen soll. Sie wird jetzt vier Wochen lang laufen; und dabei in der Regel um 22.15 Uhr zu sehen sein. Nur montags bleibt es beim Slot um 20.15 Uhr. RTL II-Unterhaltungschefin Shona Fraser erklärt exklusiv gegenüber Quotenmeter.de: „Wir freuen uns sehr, dass unsere Islander in diesem Jahr eine ganze Woche mehr Zeit haben, um sich zu verlieben und als Paar glücklich zu werden. Doch auch für die dritte Staffel gilt: ‚Expect the Unexpected‘ und das gilt für unsere Islander genauso wie für die Fernsehzuschauer. Schon ab der ersten Folge kann mit einer ganz neuen Wende gerechnet werden.“

Unsere Kandidaten müssen bereit sein für die wahre Liebe und nicht auf der Suche nach Social-Media-Fame.
RTL II-Unterhaltungschefin Shona Fraser über die Anforderungen an die «Love Island»-Teilnehmer
Moderiert wird die deutsche Version – wie in den beiden Jahren zuvor – von Jana Ina Zarrella. „Ich freue mich extrem, dass «Love Island» in diesem Jahr vier Wochen lang geht. Das ist für uns eine aufregende Zeit. Wir arbeiten bei «Love Island» sehr spontan“, erklärte die Moderation in einer Videobotschaft auf RTL.de. Auf die neue Staffel freut sie sich auch wegen der ausgewählten Islander: „Es sind starke Charaktere“, meinte sie. Darauf setzt auch Shona Fraser: „Unsere Kandidaten müssen bereit sein für die wahre Liebe und nicht auf der Suche nach Social-Media-Fame.“ Darauf habe sie beim Casting erneut geachtet. „Zudem sollen sie natürlich einzigartig und vor allem ‚likeable‘ sein. Naja… und der ein oder andere Sixpack tut dabei auch nicht weh.“

Zur Geschichte des Formats gehört aber auch, dass es – bei seinem weltweiten Siegeszug – nach dem Erreichen der USA einen Mini-Dämpfer erlitten hat. Immer auf der Suche nach der jungen Zielgruppe ist dort bekanntlicherweise CBS – der «Navy CIS»-Sender hat mittlerweile ein Zuschauer-Durchschnittsalter von knapp 60 Jahren und versucht vor allem im Sommer mit Shows wie «Big Brother» auch bei den Unter-50-Jährigen zu punkten. CBS orientierte sich dabei vor allem an der deutschen Version, die erste Staffel bestand aus 22 Episoden, sie lief also drei Wochen lang. 2,61 Millionen Amerikaner sahen die Auftaktshow, rund zweieinhalb Millionen das Finale. Dazwischen sanken die Reichweiten beim Publikum ab zwei Jahren teils auch auf 1,9 Millionen. Mit meist drei, manchmal auch vier Prozent bei den 18- bis 49-Jährigen war «Love Island» auf der Insel ein passabler Erfolg bei den Jungen und für CBS sicherlich auch deshalb attraktiv, weil man bei der Produktion mit dem kanadischen CTV zusammenarbeitete. Dort wurde die Staffel ebenfalls ausgestrahlt. Eine neue Staffel für 2020 ist jetzt schon sicher.

Andere Länder, andere Sitten, das gilt auch bei «Love Island»: In Australien wird viel Zeit am Grill verbracht. Die Finnen nehmen ihren Sonnenschutz extrem ernst.
RTL II-Unterhaltungschefin Shona Fraser über die unterschiedlichen «Love Island»-Adaptionen
Grundsätzlich weiß RTL IIs Unterhaltungschefin, dass sich die länderspezifischen Versionen durchaus unterscheiden. Sie sagt: „Andere Länder, andere Sitten, das gilt auch bei «Love Island»: In Australien wird viel Zeit am Grill verbracht. Die Finnen nehmen ihren Sonnenschutz extrem ernst und sind dafür in der Liebe ein wenig zurückhaltender. Jedes «Love Island» ist unterschiedlich und das finde ich großartig.“

Übrigens: Auf der Insel entsteht gerade eine ganz andere, vielleicht spannende Weiterentwicklung des Flirt-Spaßes. Denn ITV reichen die acht Wochen im Sommer noch nicht. Die über fünf Millionen Fans dürsten nach mehr. So soll es in weniger als einem halben Jahr erstmals eine Winter-Version der Show geben; weitere Details sind dazu aber noch nicht bekannt.

«Love Island» läuft montags um 20.15 Uhr, sonst immer um 22.15 Uhr bei RTL II. Die Staffel startet am Montag, 9. September.

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