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Online Only: ZDF will Regularien ändern lassen

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Somit sollen die Regeln gelockert werden und das ZDF ähnliche Befugnisse haben wie rein kommerzielle Anbieter.

Der ZDF-Fernsehrat hat sich am Freitag bei seiner Sitzung mit einem Änderungskonzept zu den Telemedienangeboten des Senders befasst. Somit soll es möglich sein, im Netz eigenständigere Angebote zu schaffen. Wird das neue Konzept genehmigt, könnte das Zweite im Web oder in seiner Mediathek auch Sendungen anbieten, die nur einen losen oder gar keinen Zusammenhang zu Angeboten im linearen Programm haben. Konkret geht es also um „Online-First“- und „Online-Only“-Angebote. Zudem sollen Inhalte des ZDF künftig länger in den Mediatheken zur Verfügung stehen und auch auf Plattformen wie YouTube ausgespielt werden. Dies würde den Erwartungen der Nutzer entsprechen, heißt es.

Das Konzept sieht für Nachrichten, aktuelle Informationen, Gesprächssendungen, Magazine oder Reportagen sowie politisches Kabarett, Comedy und Satire eine Bereitstellung von bis zu zwei Jahren vor. Fiktionale Inhalte wie Filme, Reihen und Serien blieben bis zu zwölf Monate im Angebot. Bis zu fünf Jahre würden Inhalte im Kinderangebot tivi.de sowie aus den Bereichen Wissenschaft, Technik, Theologie oder Ethik, politische Bildung, Umwelt, Arbeit und Soziales sowie bestimmte Kulturinhalte abrufbar sein.

Diese Veränderungen sind nach dem neuen Telemedienstaatsvertrag, der Anfang Mai in Kraft getreten ist, grundsätzlich möglich. Nötig ist dafür ein Drei-Stufen-Test und über diesen muss der Fernsehrat entscheiden. Der Fernsehrat hat den Antrag nun offiziell entgegen genommen. Er beauftragte die Vorsitzende, gemeinsam mit dem erweiterten Präsidium ein beschränktes Ausschreibungsverfahren zur Vergabe eines Gutachtens durchzuführen und den Gutachter zu mandatieren. Der Gutachter soll die Auswirkungen der wesentlichen Änderungen der Telemedienangebote des ZDF auf allen relevanten Märkten untersuchen und bewerten. Dritte, also auch normale Zuschauer, können sich bis Ende Oktober einbringen. Im Dezember soll – auch unter Einbeziehung eines Gutachters – weiter beraten werden.

Obendrein gab ZDF-Intendant Dr. Thomas Bellut bekannt, dass man barrierefreie Angebote weiter ausbauen möchte. Der Anteil des untertitelten ZDF-Programms stieg von 75,8 Prozent im Jahr 2016 auf 81,7 Prozent 2018. Im Bereich der Audiodeskription lag der Anteil im Jahr 2019 (bis einschließlich Juli) bei 17,3 Prozent (11,7% in 2016). „Unsere Angebote sollen für alle zugänglich sein. Deshalb wollen wir möglichst viel Programm barrierefrei anbieten", sagte Bellut, der der Meinung ist, dass dies zu den Hauptsendezeiten schon ganz gut gelinge. Vor allem in der eigenen Mediathek soll dieser Dienst nun ausgebaut werden.

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