Sat.1-Senderchef Kaspar Pflüger rudert mit einer aktuellen TV-Änderung zurück. Eigentlich wollte der TV-Manager den Vorabend seines Senders stärker vom Nachmittagsprogramm abheben. Daher verschwanden 2018 Scripted-Reality-Inhalte aus der Vorabendschiene. Zuvor hatte Sat.1 mit Marken wie «Auf Streife - Die Spezialisten» und «Die Ruhrpottwache» zwar schwache, im Vergleich zu den späteren Zahlen aber immer noch bessere Werte eingefahren. Zuletzt floppten besonders auf dem 18-Uhr-Sendeplatz von Sat.1 Versuche wie «Endlich Feierabend», «Promis privat» oder ganz frisch die Kuppelsendung «Nächste Ausfahrt Liebe», die gleich mehrfach die Marke von drei Prozent bei den Umworben verfehlte und somit weniger populär war als etwa Wiederholungen der Uralt-Sitcom «M.A.S.H.» bei Nitro.
Schon ab kommender Woche kehrt daher «Die Ruhrpottwache» ins Sat.1-Programm zurück. Von der Scripted-Reality sind ab den 23. September sogar neue Folgen im Line-up geplant. Diese lagerten zuletzt im Archiv. Die bis dato letzte Ausstrahlung des Formats fand schließlich im Januar dieses Jahres statt. Schon damals übrigens sprang die Serie in Folge eines Flops ein. Sie ersetzte - in halbstündiger Version - die mies gelaufene Sat.1-Daily «Alles oder Nichts».
Auch um 17.30 Uhr macht Sat.1 ab kommenden Montag kurzen Prozess. Wie auch um 17 Uhr soll hier «Klinik am Südring - Die Familienhelfer» laufen. Auf dem späteren Sendeplatz wird somit der Talk-Versuch «Ungelogen» nach gerade einmal zehn gezeigten Episoden schon wieder beendet. Sat.1 will sich in beiden Fällen, also auch beim Kuppelformat «Nächste Ausfahrt Liebe», auf die Suche nach neuen Programmslots machen. Die Chancen auf eine Fortsetzung und Bestellung neuer Episoden dürften aber eher gesunken sein.
Anders verhält es sich bei dem leicht besser laufenden «Genial Daneben - Das Quiz»: Die Rateshow holte zuletzt nur etwas mehr als fünf Prozent bei den Umworbenen, gesamt aber meist um die 900.000 Seher. Somit darf die Produktion von Constantin Entertainment um 19 Uhr recht unbeirrt weitermachen. In Kürze steht die Herstellung neuer Folgen an. Für 2020 sind derweil ohnehin schon größere Umbauten geplant: Sat.1 hat beschlossen, im kommenden Frühjahr für rund drei Monate auf ein Normalo-«Big Brother» zu setzen. Schlechter als die zurückliegenden Neustarts wird sich der Große Bruder wohl kaum schlagen.
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