Facts zu «The I-Land»
- Episoden: 7
- Folgenlänge: 37-43 Minuten
- Erfinder: Anthony Salter
- Produktionsfirma: Nomadic Pictures Entertainment
- Budget: 14 Millionen US-Dollar
Die größte Gefahr sind jedoch die Gestrandeten selbst: Keiner vertraut dem anderen, Misstrauen ist von vornherein angesagt. Wie gut, dass im Sand unter anderem Messer und Beile vergraben sind. Erste Gruppendiskussionen führen ins Leere, vielmehr wird deutlich, wie uneinig sich die Fremden untereinander sind.
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Albern und recht hölzern sind auch einige Dialoge, die wiederum zu den klischeebehafteten Charakteren passen: «The I-Land» bietet da zum Beispiel den selbsternannten Anführer Brody (Alex Pettyfer, «In Time»); die hilfsbereite Blair (Sibylla Deen, «The Last Ship»), die zufällig medizinische Kenntnisse hat; die verbitterte und an allem Herummeckernde KC (Kate Bosworth, «SS-GB») und mit Chase haben wir eine durch und durch emanzipierte Frau im Cast, die lieber ihr eigenes Ding durchzieht, interessante Entdeckungen lieber vor den anderen verheimlicht und sich dadurch keine Freunde macht. Wirkliche Sympathie will sich bei den meisten Figuren nicht einstellen, nach der Rückkehr der Erinnerungen schon gar nicht mehr.
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- © Netflix
In der zweiten Hälfte verliert sich «The I-Land» in Flashbacks seiner Protagonisten und Längen machen sich bemerkbar, da auch einige Figuren recht unbedeutend für die weitere Handlung sind. Die werden dann aber glücklicherweise recht schnell mit einer Backstory abgefrühstückt. Dass ganz zum Schluss quasi in einem Nebensatz noch krampfhaft die Klima-Karte gezogen wird, ist ein ebenso unglücklicher Move. Irgendwie beschleicht einem das Gefühl, dass bei «The I-Land» nur 50 Prozent gegeben wurde, das Potenzial der durchaus reizvollen Grundidee wurde nicht voll ausgeschöpft. Denkt man an die ebenfalls bei Netflix gelaufene Miniserie «Maniac» von September vergangenen Jahres zurück, dann spielt «The I-Land» ganz klar eine Liga darunter – wenn nicht sogar mehr. So reiht sich «The I-Land» nur kurz nach dem ebenfalls sehr bescheidenen «Another Life» in die immer länger werdende Liste an Netflix-Produktionen ein, die qualitativ wahrlich ausbaufähig sind.
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15.09.2019 15:43 Uhr 1