
Der neue «Sportschau»-Slot würde zu einer Verlegung des «Weltspiegels» (aktuell um 19.20 Uhr eingeplant) führen. Dagegen hatten zuletzt mehrere Prominente, darunter auch einige Chefredakteure von ARD-Sendern, protestiert. Sie wollen, dass die Traditionssendung ihren angestammten und gelernten Sendeplatz auch künftig behalten darf. Zudem verwehrten sie sich gegen eine Verschiebung auf einen frühen Termin, etwa den Sonntag um 18.30 Uhr. Dieser Termin ist inzwischen vom Tisch, wie Herres sagte. Er komme nicht in Frage. „Wir sind uns in der ARD der Bedeutung und des Stellenwertes der Auslandsberichterstattung und unseres einzigartigen Korrespondentennetzes sehr bewusst. Deshalb wollen wir diesen Trumpf künftig noch deutlicher ausspielen“, sagte Herres und nannte die Einführung der «Weltspiegel Reportage» oder das «Weltspiegel Extra» als gelungenes Beispiel.
Die «Weltspiegel Reportage» läuft inzwischen am Samstagnachmittag – übrigens mit überschaubaren Quoten. Am Wochenende kam eine Mexiko-Ausgabe nur auf dreieinhalb Prozent Marktanteil insgesamt und sogar auf weniger als zwei Prozent bei den Jungen. Der «Weltspiegel Extra» ist unregelmäßig in der Primetime zu sehen, zuletzt anlässlich der Regenwald-Brände (1,76 Millionen Zuschauer, 8,0%).
Herres kündigte für den Haupt-«Weltspiegel» an, dass es eine zeitgemäße Weiterentwicklung des Formats geben müsse. Auch die Entwicklung eines attraktiven, vernetzten redaktionellen Angebotes für die lineare wie für die nonlineare Welt stehen offenbar auf der Agenda.
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