NBCUniversal und dessen Mutterkonzern Comcast legen die Karten auf den Tisch: Hinsichtlich der Streamingstrategie wird man in Sachen Serien mit seinem kommenden Video-on-Demand-Dienst die Disney-Taktik verfolgen, statt wie Warner Bros. vorzugehen. Während Warner ankündigte, parallel zu HBO Max weiterhin auch vereinzelte eigene Titel an andere Anbieter zu lizensieren, lässt der Disney-Konzern nach und nach sämtliche bestehenden Streaming-Partnerschaften auslaufen, um Disney+ und Hulu zur einzigen VOD-Heimat seiner Inhalte zu machen. Auch Comcast setzt auf die Zugkraft seiner Katalogtitel und zieht daher eine Vielzahl an Titeln aus der Zirkulation.
Der Comcast-Dienst wird Peacock heißen, benannt nach dem Pfau (engl.: Peacock), der NBC seit Jahrzehnten als Logo und Maskottchen dient. Gegenüber 'The Hollywood Reporter' erklärte Bonnie Hammer, Direct-to-Consumer-Chairman bei NBCUniversal, dass Peacock mit über 15.000 Stunden an Inhalten starten wird. Los geht es im April 2020. Es wird an zahlreichen neuen Exklusivserien gearbeitet, darunter auch an Reboots von «Battlestar Galactica» und «Punky Brewster». Auch die aus der Seth-Meyers-Latenight-Show bekannte Amber Ruffin wird bei Peacock eine eigene wöchentliche Show erhalten. Zu den exklusiv für den Dienst produzierten Serien gehören auch Titel wie «Rutherford Falls» von Mike Schur («Parks and Recreation») oder sowie eine Neuauflage von «Saved By the Bell». Comcast wird laut 'The Hollywood Reporter' die ausführliche NBC-Berichterstattung über die Olympischen Sommerspiele für einen intensiven Marketingpush nutzen.
Bereits zum Launch von Peacock werden «The Office» sowie «Parks and Recreation» exklusiv dort zur Verfügung stehen – womit Peacock schwere Geschütze auffährt, da beide Serien zu den beliebtesten Katalogtiteln der US-Serienfans zählen. Auch Formate wie «30 Rock», «Brooklyn Nine-Nine», «Downton Abbey», «Frasier», «King of Queens», «Dr. House», «Monk», «Eine schrecklich nette Familie» und «Will & Grace» sollen ab Tag eins auf Peacock verfügbar sein und das im Regelfall exklusiv – je nach Status internationaler Lizenzabkommen sind manche Ausnahmen in der Anfangszeit aber nicht auszuschließen, ähnlich wie bei Warners und Disneys VOD-Diensten.
Peacock wird ein werbebasierter Dienst sein und bereits zum Start zahlreiche Universal-Filme aus verschiedenen Genres anbieten, wenngleich Comcast in der Anfangsphase seine Katalogfilme nicht exklusiv anbieten können wird. Zum Start-Portfolio sollen unter anderem «American Pie», «Brautalarm», «A Beautiful Mind», «Mama Mia!», «Shreck» und «E.T.» zählen sowie die Franchises «Bourne», «Ich – Einfach unverbesserlich» und «Fast & Furious». Außerdem werden rund 3.000 Stunden an Programm aus dem Katalog von NBCUniversals spanischsprachiger Station Telmundo angeboten.
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17.09.2019 16:52 Uhr 1