Rambo: First Blood: Part II: Bayern sieht rot
Langweilig UND fragwürdig ...
Aufgrund medienwirksamer Beschwerden, der Film sei rassistisch und kriegsverherrlichend, erwirkten die Bundesländer Bremen und Nordrhein-Westfalen eine Neuprüfung, die jedoch zu keinem anderen Ergebnis kamen. So behielt «Rambo II» seine FSK-Freigabe ab 16 Jahren. Bayern wollte diese Freigabe allerdings nicht dulden, weshalb Politiker beschlossen, den Film in dortigen Kinos nur ab 18 Jahren freizugeben, woraufhin eine FSK-Krisensitzung erwirkt wurde. Im Zuge dessen wurde ein neuer Appellationsausschuss erschaffen, bei dem allein Vertreter der Landesjugendbehörden tagen und entscheiden.
Die neu erwirkte Stufe innerhalb des FSK-Prozesses wurde auch prompt genutzt: Bayern und Baden-Württemberg appellierten und bekamen Recht: Am 12. November 1985, exakt zwei Monate nach Kinostart, wurde «Rambo II» auf eine FSK-Freigabe ab 18 Jahren hochgestuft. Das sollte fatal für den Film enden, da er nach seinem Videostart indiziert wurde und (selbst in der gekürzten, einst ab 16 Jahren freigegebenen Fassung) bis Dezember 2010 auf dem Index verharren sollte. Daraufhin wurde der Film erneut der FSK vorgelegt – und erhielt eine Freigabe ab 18 Jahren.
Es gibt 4 Kommentare zum Artikel
20.09.2019 14:13 Uhr 1
Aber auch ich kann ein Lied von dümmlichen Entscheidungen der FSK singen, schließlich haben die uns (der Astro Distribution) oft genug die Staatsanwaltschaft auf Pelz gehetzt! Am meisten bei der ersten Top-Qualitäts Verkauf des ersten Tanz der Teufel (Evil Dead) Films. Da war was los! Aber wir hatten schon damals Glück, einiges an der FSK vorbei zu schmuggeln und einige Sammler mit Uncut-Filmen eine Freunde zu machen. Tja, die Zeiten haben sich geändert, dennoch fragt man sich bei manchen Filmen, ob die FSK diese sich überhaupt angeschaut haben. In den 80ern braucht nur im Titel Zombie stehen, Schwubbst hatte er einen 18 Stempel!
20.09.2019 15:00 Uhr 2
Kaum mehr als ein paar Pixel erkennbar, aber kriegsverherrlichend: Blue Max, Silent Service, Beach Head.
Was hätten die Prüfer von damals wohl zu den heutigen Spielen gesagt?
Wobei ein Einfluss von Gewaltdarstellung in den Medien und Medienkonsum an sich insbesondere auf Kinder und Jugendliche natürlich nicht wegzudiskutieren ist
20.09.2019 15:08 Uhr 3
Die Vorstellung habe ich ja immer mit Filmen.
Wenn Disneys "Die drei Musketiere" 1993 eine 16 bekam, was wäre passiert, wenn "Pirates of the Caribbean - Am Ende der Welt" exakt so, wie er 2007 erschien, schon 1993 zur Prüfung eingereicht worden wäre?
Bei manchen Filmen reicht sogar eine kürzere Zeitreise - "Captain America: Winter Soldier" (alias "The Return of the First Avenger") bekam 2014 bequem eine 12, aber ich glaube, selbst gegen Ende der 2000er hätte es da je nach Zusammensetzung des Gremiums eine 16 geregnet. Und in den frühen 90ern, wer weiß?
Noch lustiger ist natürlich die Vorstellung, Filme, die HEUTE wegen grafischer Gewaltdarstellung beschlagnahmt werden, in die 70er und 80er zu kippen, wo Filme auf dem Index landeten, die heute eine 16 bekommen.
(Königskategorie ist es wohl, den Prüfern, die "Manche mögen's heiß" ursprünglich mit einer FSK 18 belegt haben, direkt danach "Love 3D" vorzusetzen. Ja, hätte ich eine Zeitmaschine, ich würde nur Unsinn anstellen ... Ich frage mich nur, wie ich diese ganzen aktuellen Filme auf VHS/Filmrolle gepackt bekomme ... )
27.09.2019 17:28 Uhr 4
Wie hätten diese Menschen auf aktuelle Filme in Farbe, 3D und entsprechender Soundkulisse reagiert?