Die Kino-Kritiker

«Midsommar»: Einsame Frau allein im Getümmel

von   |  4 Kommentare

Sonnendurchflutete Bilder einer saftgrünen Wiese, auf der Menschen in weißer Kluft tanzen. Mittendrin: Ein Paar, das sich nicht erfüllt. «Hereditary»-Regisseur Ari Aster schlägt wieder zu.

Filmfacts «Midsommar»

  • Regie und Drehbuch: Ari Aster
  • Produktion: Lars Knudsen, Patrik Andersson
  • Cast: Florence Pugh, Jack Reynor, William Jackson Harper, Vilhelm Blomgren, Will Poulter
  • Musik: Bobby Krlic
  • Kamera: Pawel Pogorzelski
  • Schnitt: Lucian Johnston, Jennifer Lame
  • Laufzeit: 147 Minuten
  • FSK: ab 16 Jahren
Als 2018 das Independent-Horrordrama «Hereditary» die internationalen Kinos enterte, bestand in der Fachpresse Einigkeit: Dieser Film gehört zum Besten, was das Genre seit langer Zeit gesehen hatte. Publikumsreaktionen fielen dagegen deutlich geteilter aus, was vielleicht Mitschuld der Presse war. Hat sie doch teilweise versagt, ihre Erörterung dessen, weshalb sie von «Hereditary» so begeistert ist, klar verständlich zu kommunizieren. Denn wer Versprechungen wie "Der bestinszenierte Horrorfilm seit «Shining»" oder "Einer der besten Horrorfilme aller Zeiten" in die Welt setzt, kann sich nicht beklagen, wenn Leute in Erwartung deftiger Jumpscares und schnell begriffener, in Geisterbahnmentalität miterlebter Gruselszenarien im Überfluss ein Ticket lösen – und schon nach wenigen Filmminuten die Geduld verlieren, woraufhin sie sich nicht von den Figuren abholen lassen und dann letztlich nicht ob ihrer Schicksale erschüttert mitleiden.

Oder war das vom gefeierten Film so enttäuschte Publikum eben doch allein schuld, dass es sich fälschlich in Ari Asters Hände begeben hat, weil es die Lobeshymnen über «Hereditary» bloß überflogen und mit eigenen, klar eingefärbten Erwartungen ergänzt hat? Dem heute 33-jährigen New Yorker lag es nämlich viel mehr daran, dem subtilen und existenziell durchzogenen Terrorkino der späten Sechziger- und frühen Siebzigerjahre wieder eine Bühne zu bieten, statt die Gier nach dem schnellen Schock zu befriedigen, wie ihn die Kollegen James Wan und Co. regelmäßig in den Kinos zelebrieren. Gewiss: Beide Horrorfilmformen haben ihre Daseinsberechtigung, doch wer A erwartet und B erhält, ist in diesen so verwandten und doch so verschiedenen Genrerichtungen schnell genervt bis gelangweilt. Bedauerlich. Denn Asters Schreckensgeschichte vermag es, wenn man sie denn auch willentlich und mitleidend verfolgt, sich viel intensiver und länger in den Köpfen festzusetzen als der schnelle, kurze, laute Schock.

Und so wurde beim «Hereditary»-Publikum, das sich eingelassen hat, nach dem Besuch im Lichtspielhaus eben nicht darüber gelacht wurde, wie effektiv der Film einen zum Zusammenzucken gebracht hat. Es wurde darüber sinniert, wie es Ari Aster gelungen ist, einem die finstersten Abgründe menschlichen Leids am eigenen Leib spüren zu lassen. Die Rezeptionsgeschichte droht sich zu wiederholen – oder sie verspricht es. Je nachdem. Denn nach «Hereditary» kommt nun «Midsommar», der Deutschland ebenfalls mit so einigen Vorschusslorbeeren erreicht. Und so viel können wir verraten: Wem schon «Hereditary» nicht spektakulär genug war, der braucht für den Albtraum im IKEA-Gartenwerbespot-Look gar nicht erst ein Ticket zu lösen. Allen anderen gegenüber bestätigt Aster dagegen seinen Status als aktuell interessantester Horrorfilmer seiner Generation. Und legt ihnen eine fesselnde, kopfzermürbende Diskussionsgrundlage zu Füßen.

Beziehungskrise und einschüchternde Riten


Obwohl ihre Beziehung kriselt, schließt sich Dani (Florence Pugh) ihrem Freund Christian (Jack Reynor) auf einen Sommertrip in einen kleinen Ort in Schweden an. Gemeinsam mit Christians Clique sind sie zu einem einmaligen Mittsommerfestival eingeladen. Doch der anfänglich idyllische Eindruck der abgelegenen Gemeinschaft trügt, die freundlichen Dorfbewohner verhalten sich nach und nach merkwürdiger: Sie bereiten sich auf ein besonderes Mittsommer-Ritual vor, das nur alle 90 Jahre zelebriert wird. Was als puritanisches Fest der Liebe und Glückseligkeit beginnt, nimmt bald eine unheimliche Wendung, die das sonnengeflutete Paradies bis in die Eingeweide erschüttert …
Wie schon «Hereditary» ist auch «Midsommar» eigentlich gar kein reiner Horrorfilm; zumindest dann nicht, wenn man davon ausgeht, worüber sich das Genre jüngst immer häufiger definierte (Jumpscares und Gewalt), eh Regisseure wie Ari Aster, Jordan Peele («Get Out»), Jennifer Kent («Der Babadook») oder Luca Guadagnino («Suspiria») zum Gegenangriff bliesen.

Ihre Vision vom Leinwandhorror beinhaltet vor allem das Ausloten psychischer Ausnahmesituationen, in deren Verlauf sich der Grusel ganz langsam über die Emotionen seinen Weg ins Bewusstsein des Zuschauers bahnt. Alternativ (oder auch im gleichen Zuge) nutzen sie die weiter gefassten ästhetischen und erzähl-ethischen Grenzen des Genres, um Themen, die sie bewegen, mit Härte und Dringlichkeit auszuloten, wie sie sonst zumeist nur in der (emotional anders gewichteten) Satire möglich wären. Was Peele in «Get Out» der Alltagsrassismus und Guadagnino in «Suspiria» die politischen Wehen der Bundesrepublik Deutschland, ist Kent in «Der Babadook» das Traumata des Verlustes. Damit zeigt sich «Der Babadook» als womöglich engster Verwandter von Asters «Hereditary», beginnt dort doch alles mit einem furchtbaren Verlust, der die im Fokus stehende Familie kontinuierlich in den Wahnsinn abgleiten lässt und ganz nebenbei die Frage aufwirft, inwiefern psychische Probleme vererbbar sind.

«Midsommar» beginnt interessanterweise ebenfalls mit dem Tod nicht unwichtiger Personen – und das puppenhaft-ausstaffierte Setdesign, einhergehend mit der sehr langsamen, wie in Zeitlupe beobachtenden Kameraarbeit («Hereditary»-Kameramann Pawel Porgozelski) lassen den Prolog bereits wie eine Zusatzszene aus «Hereditary» wirken, eh im weiteren Verlauf sonnendurchflutete, helle Bilder die Leinwand bestimmen, ohne dass die Sonne selbst jemals gezeigt werden würde. Trotzdem setzen diese düsteren Eröffnungsszenen den Grundstein für das Unbehagen in den kommenden zweieinhalb Stunden. Sie spiegeln nicht nur den Gemütszustand der depressiven Protagonistin Dani wider, während Zeichnungen und Bilder in ihrem Zimmer das drohende Unheil in Schweden bereits ankündigen. Überdies wirkt dieser Kontrast nahezu zynisch. Denn die (nicht nur) im übertragenen Sinne im Dunkeln angestauten Probleme verschleppen die handlungstragenden Personen, insbesondere das Pärchen Dani und Christian, bis in den Urlaub, wo insbesondere die junge Frau plötzlich immer klarer und deutlicher erkennt, dass in ihrer Beziehung ganz schön viel im Argen liegt.



Doch wo bei «Hereditary» all das Grauen auf das dysfunktional-abhängige Familiengefüge fußte, entwickelt sich der Terror in «Midsommar» aus sogleich mehreren Quellen. Zunächst aus Danis primär im Prolog angerissener Familie: Sie wuchs mit einer suizidale Gedanken hegenden Schwester auf, also einer Person, die ihr unentwegt aufzeigte, was ihr selber drohen könnte. Sie ließ Dani im Vergleich in sich ruhend und ausgeglichen wirken, wodurch ihre depressive Ader verkannt, verlacht und unterschätzt wurde. Obwohl sie Aufmerksamkeit und Fürsorge benötigen würde, war sie es, die unentwegt Aufmerksamkeit und Fürsorge schenken musste, um über ihre Schwester zu hüten und auch auf ihre Eltern aufzupassen, damit sie sich nicht an ihrer anderen Tochter überheben (oder deren Kondition zu sehr auf die leichte Schulter nehmen).

Dann wären da allerdings noch die anklingend toxischen Aspekte in der Beziehung zu ihrem Freund Christian. Mag manche naiv-optimistische Seele Christian anfangs noch Glauben schenken, wenn er Dani sagt, er hätte sie doch in ihre Pläne eingeweiht, verstehe aber, weshalb sie dies vergessen hat, schert sich Aster gar nicht weiter darum, ein "Ist er missverstanden oder ist er nicht missverstanden?"-Spannungsspiel aufzuführen. Aus dem Mangel an innerer Zuneigung zwischen den sich vermeintlich Liebenden macht Aster keinerlei Hehl. Eine Vielzahl an Dialogszenen, die Christian abseits Dani zeigen, unterstreichen, dass er sich viel mehr um sich als um seine Freundin schert – wenngleich er nicht den Schneid besitzt, sich von ihr zu trennen und daher nur bei ihr bleibt, weil der Zeitpunkt für eine Trennung gerade unbequem ist. Obendrein legt Aster mehr als genug Hinweise, um zusammenknobeln zu können, dass Christian aus Bequemlichkeit, Egomanie und Konfliktscheue Danis Niedergeschlagenheit und Unfokussiertheit ausnutzt, um der wenig verbale Gegenwehr aufbringenden Frau ein schlechtes Gewissen für Dinge einzureden, die er hätte beheben können.

Aster macht es sich und seinem Publikum dennoch nicht zu einfach: So fühlt sich Dani (zu Recht) von ihrem Partner missverstanden, trotzdem wird deutlich, dass sie ihre eigenen Bedürfnisse über Gebühr zurückhält. Mehrmals bietet sich ihr (und somit dem sich schleichend aufbäumenden Horrorplot) ein frühes Aus, das sie aber aus Schwäche, Gewohnheit oder Furcht vor dem Alleinsein nicht wählt. Ein Teufelskreis beginnt, der im Zuge von Alltagspflichten vielleicht noch ins Hintertreffen gerät, sich aber spätestens im Rahmen des Schweden-Urlaubs immer mehr als emotional schädlich herauskristallisiert.

Als dritte Quelle des Unheils, und so entsteht eine engere filmische Verwandtschaft zu «Suspiria» und «Get Out» als sie «Hereditary» aufweist, kommt das kommunale, traditionsbasierte Leben der Gemeinde hinzu, die Dani, Christian und Freunde besuchen. Denn alles Übel, das Dani in der US-amerikanischen (und der westeuropäischen) Individualgesellschaft zukommt … Alle Mikromechanismen und (gefühlte wie reale) Ungerechtigkeiten, die dafür sorgen, dass sie sich als jemand, der zusätzlichen Rückhalt benötigen würde, von den "Normalen" ausgeschlossen fühlt … All dies erhärtet sich in der eingeschworenen Kommune. Bloß, dass das Grauen hier freundlich lächelnd und subtil schleichend daherkommt, so dass es sich erst als Schrecken offenbart, wenn es zu spät ist.

Individualgesellschaft gegen Traditionsversessenheit


Die freudlose "Liebe" zwischen Dani und Christian mag ein Stützpfeiler von «Midsommar» sein, gleichwohl schenkt Aster seinen weiteren Figuren ausreichend Aufmerksamkeit: Auch die Beziehungen zwischen den restlichen Freunden werden im eigentlich entspannten Umfeld der Midsommar-Feierlichkeiten plötzlich auf harte Proben gestellt; etwa wenn zwei der Männer über dasselbe Thema eine Dissertation verfassen wollen und nicht in der Lage sind, diesen Konflikt friedvoll zu lösen.

Wie sich die zwischenmenschlichen Konflikte in dieser Abgeschiedenheit aufstauen und bis hin zu blanker Hysterie entwickeln, ist dabei auch nicht frei von beißendem Humor. Die Charaktere in «Midsommar» sind der Inbegriff der ironisch über allem stehenden Hipster, die – mit Ausnahme Danis – nie echte Probleme im Leben gehabt zu haben scheinen und nun erstmals damit konfrontiert werden, was passiert, wenn die Frage nach dem Urlaubsort plötzlich nicht mehr das größte Problem ist, mit dem diese sich auseinandersetzen müssen.

Und da der Cast rund um Jack Reynor («Detroit»), Will Poulter («Maze Runner») und Co. diesen Rollentypus angenehm ätzend, aber nicht aktiv verachtenswert verkörpert, schaut man den Figuren beim sukzessiven Verfallen in den Wahnsinn auch noch ziemlich gern zu – einfach, weil sie es ja auch irgendwie verdient haben. So macht Aster das Publikum phasenweise zu Komplizen des Unheils – was der Filmemacher geschickt zu verwenden versteht, denn früher oder später stellt sich die Frage: Wovon will ich, dass es passiert? Und was bedeutet das für mich?

Wie es sich schon ankündigt, ist also auch «Midsommar» ein Horrorfilm der subtilen Töne, wenngleich es Ari Aster – nicht nur durch die Sitzfleisch erfordernde Laufzeit von 147 Minuten – auch diesmal wieder gelingt, die ohnehin unangenehme Atmosphäre (und damit die sich so richtig entfalten kann, zahlen sich die zweieinhalb Stunden dann eben doch wieder aus!) mit gezielten Horroreinschüben zu versehen, die den Film in letzter Konsequenz eben doch klar im Genre verorten. Manchmal lässt er dafür in Nahaufnahme Köpfe zertrümmern. Dann wiederum nehmen die vorgeblich traditionellen Riten derart aberwitzige Züge an, dass man nicht weiß, was man nun grauenerregender finden soll: Auf was für Ideen die Anhänger des Midsommar-Kultes hier irgendwann mal gekommen sind, dass es (zumindest in dieser Filmwelt) noch immer Leute gibt, die bis heute an diesen äußerst fragwürdigen Gebräuchen festhalten, oder wie lange unsere "Helden" diese interessiert nickend mit anschauen.

Insbesondere durch die nur sehr gemächlich angezogene Spannungsschraube, konfrontiert einen «Midsommar» nämlich auch noch mit einer weiteren Thematik: Tradition, respektive das blinde Vertrauen in dieselbe. Denn wo die Midsommar-Festivitäten noch damit beginnen, dass sich einfach nur eine große Gemeinschaft für ein paar Tage in dieselbe Tracht wirft und ausgelassen zu Musik tanzt und nach ganz besonderen Essensregeln speist, lässt Aster den Tonfall anhand vereinzelter Ereignisse so subtil in den Wahnwitz kippen, dass er aus seinem Film überdies auch noch eine Geschichte über die Ausführung blinden Gehorsams macht. Und hierin liegt, genau wie im Falle toxischer, Liebesbeziehungen, letztlich der echte Horror. Auf dieser Ebene geht Aster ähnlich vor wie ein weiterer meisterlicher Regisseurs, der mit einem langsam kochenden, extralangen Horrorfilm stechende Fragen stellte: Gore Verbinskis «A Cure for Wellness» kritisiert mit spitzer Zunge den Kapitalismus und unsere Leistungsgesellschaft, für die wir uns "freiwillig" zu Tode arbeiten – nur um dann seinem Protagonisten einen genauso zerstörerischen Ausweg zu bereiten.

In «Midsommar» ist es die einen stillen emotionalen Tod sterbende Dani, die die Gelegenheit erhält, aus der sie zermürbenden "Jeder für sich, wir sind doch garantiert stark genug dafür"-Gesellschaft auszubrechen. In der "Wir haben Routine, wir ziehen alle am selben Strang und wir haben für jedes Wehwehchen eine heilende Tradition"-Kommune fühlt sie sich aufgehoben, verstanden und bewacht. Dort sind es ihr Freund und seine Freunde, die verloren ins Leere blicken, sich durch Gepflogenheiten in ihrer Lebensroutine verletzt fühlen und die das Gefühl erhalten, nicht dazu zu gehören. Aber statt einen schwer verdaulichen, letztlich aber kathartischen "Ausgrenzung und Rache"-Thriller zu konstruieren, lässt Aster Dani zufrieden in eine Situation spazieren, die ihr Seelenwohl vehementer zu ersticken vermag: Womöglich einstmals gut gemeinte, längst überholte und daher grausame Regeln über das Altern, geheucheltes (da rein traditionsgehöriges, statt auf die leidende Person geeichtes) Mitleidzeigen und Ringelpiez ohne Persönlichkeitsverständnis blenden Dani erfolgreicher und unauffälliger, als es ihr ein denkbar mieses Pokerface besitzender Freund je könnte.

Bei so viel inhaltlicher Unterfütterung bleibt zwar nicht die einmal mehr beispiellose Atmosphäre des Unbehagens auf der Strecke, die Ari Aster im gleißenden Sonnenlicht genauso zu schüren weiß, wie in den Schatten der Dunkelheit. Wohl aber hält sich der für manche Horrorfans doch so wichtige Nervenkitzel zurück, da die Macher ihn immer nur dann schüren, wenn er für die Geschichte selbst auch wirklich relevant ist. Klassische Jumpscares – also Momente, in denen man vor Schreck aus dem Sitz hüpft, etwa weil plötzlich etwas vor der Kameralinse auftaucht oder die Lautstärke voll aufgedreht wird – gibt es in «Midsommar» so gut wie keine. Das bedeutet allerdings nicht, dass der Film aufgrund besonders prägend inszenierter Szenen nicht dennoch im Gedächtnis bleiben wird.

Ari Aster und sein Kameramann komponieren auch diesmal wieder faszinierende Bilder des Schreckens, von irritierend perfekt durchgeplanten Essenstafeln aus der Vogelperspektive bis hin zu zweckentfremdeten Säugetieren. Vieles davon mag Aster vielleicht ein wenig zu offensiv im Vorfeld ankündigen; etwa, weil er immer mal wieder Zeichnungen oder Dinge wie bestickte Tischdecken derart prominent ins Bild rückt, dass man genau weiß, dass es sich dabei um Foreshadowing handeln muss. Letztlich ist das aber nur eine Randnotiz, denn «Midsommar» ist derart vollgepackt mit Symbolik und Subtext, dass ein einziges Anschauen ohnehin nicht ausreicht, um all das auf einmal zu dechiffrieren.

Fazit: «Midsommar» ist nach «Hereditary» das zweite Horror-Meisterwerk von Regisseur Ari Aster, das seine Stärken noch mehr im erzählerischen Subtext als in den gleichwohl bemerkenswert arrangierten Schauerbildern hat. Der Regisseur ist keine Eintagsfliege – und «Midsommar» kein Genre-Fast-Food, sondern ein Film, auf dessen einzigartige Atmosphäre man sich einlassen muss. Fans von leicht konsumierbarem Jumpscare-Horror erweisen sich mit dem Ticketkauf einen Bärendienst, wer von Horror emotional angeknabbert und intellektuell stimuliert werden möchte, leckt hier dagegen Blut.

«Midsommar» ist ab dem 26. September 2019 in vielen deutschen Kinos zu sehen.

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Es gibt 4 Kommentare zum Artikel
Sentinel2003
22.09.2020 13:43 Uhr 1
Ein echt sehr verstörender Film....wobei der Schluß einen echt sprachlos zurück lässt.... :relieved:
Scotti
22.09.2020 22:16 Uhr 2
Einer meiner absoluten Lieblingsfilme! Tolle Geschichte, gut durchdacht, positiv verrückt und seltsam, absolut wunderschön anzusehen und eine schön brutale Szene für mich als jemand, der hauptsächlich Horrorfilme schaut!

Das Ende ist auch gut gemacht, es geht eben um die Menschen, mit denen man sich umgibt, und den Zusammenhalt. Sie hat am Ende Menschen, die mit ihr fühlen, während ihr Freund ein Idiot war.
Sentinel2003
23.09.2020 08:02 Uhr 3


Trotzdem ihr Freund ein Idiot war, muß der Film aber doch nicht so enden! :relieved:
Scotti
23.09.2020 19:54 Uhr 4
Naja sie hatte ja niemand sonst mehr und jetzt ist sie Teil einer Gemeinschaft, die mit ihr leidet und sie aufnimmt.
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