Filmfacts «Shaun das Schaf – UFO-Alarm»
- Regie: Will Becher, Richard Phelan
- Produktion: Paul Kewley
- Drehbuch: Mark Burton, Jon Brown
- Story: Richard Starzak, basierend auf Figuren von Nick Park
- Musik: Tom Howe
- Kamera: Dave Alex Riddett
- Schnitt: Sim Evan-Jones
- Laufzeit: 87 Minuten
- FSK: ohne Altersbeschränkung
Jetzt richtet also eine Fortsetzung den Schnitt von Aardman Animations. Ob «Shaun das Schaf – UFO-Alarm» den ersten Schaf-Film wirtschaftlich nachahmen wird, muss sich zwar erst noch zeigen, aber qualitativ macht diese Fortsetzung den miesen «Early Man» wieder vergessen: «Shaun das Schaf – UFO-Alarm» ist unbeschwerte, pfiffig eingefädelte, auf Dialog verzichtende Komik für die ganze Familie, die mit jeder Menge Charme besticht.
- © Studiocanal
Der Hund Bitzer hat Shaun und den Rest der Schafsherde derzeit besonders streng im Blick – zuletzt haben sie einfach zu viel Chaos gestiftet. Natürlich muss ausgerechnet jetzt ein schafähnliches Alien namens Lu-La auf der Mossy Bottom Farm aufschlagen, das zurück nach Hause will. Shaun greift Lu-La geduldig unter die Arme, aber Bitzer ist Shaun wieder einmal dicht auf den Fersen …
Die Regisseure Will Becher und Richard Phelan schließen da an, wo die Regisseure Mark Burton (dieses Mal mit Jon Brown für das Drehbuch verantwortlich) und Richard Starzak (entwarf die Story für diesen Teil) beim Vorläufer aufgehört haben: Das flockige 87 Minuten kurze Sequel fußt wie der Vorgänger und die «Shaun das Schaf»-Serie auf liebenswerter, wortfreier Situationskomik. Zumeist sind es große Scheren zwischen Erwartung/Anschein und tatsächlichem Umstand, die amüsieren: Vom «Shaun das Schaf»-Dauergag, dass die Schafherde absurde Späße treibt, wenn Wachhund Bitzer nicht hinschaut, über den großen Aufwand, den der Farmer für mickrige Ergebnisse betreibt bis hin zur personalstarken Alienbehörde, die Lu-La hinterherjagt und viel fähiger aussieht als sie ist.
Da sich viele der Pointen in «Shaun das Schaf – UFO-Alarm» aus dieser einen Grundidee generieren, ist es sowohl Verdienst der Regisseure und der Schnittarbeit von Sim Evan-Jones, dass diese humorigen Einfälle immer wieder zünden, als auch Verdienst der Trickkünstler: «Shaun das Schaf – UFO-Alarm» besticht, wie es sich für ein «Shaun das Schaf»-Projekt gehört, mit simpler, aber spürbar liebevoller Animation, bei der alle Figuren (egal ob Mensch, Tier, Alien oder ein an WALL·E erinnernder Roboter mit Donald-Duck-Pechsträhne) durch reduzierte, doch klare Mimik und Gestik eine Persönlichkeit entwickeln. Und weil die Figuren so charmant sind, lacht man halt gerne mit ihnen mit.
Hinzu kommen in diesem Fall zahlreiche, augenzwinkernde Sci-Fi-Hommagen und die neuen kreativen Möglichkeiten, die Lu-La den Filmschaffenden gestattet. Obwohl «Shaun das Schaf – UFO-Alarm» größer, bunter und weiter ist als von Shaun und Co. gewohnt, widersteht Aardman Animations der Versuchung, schneller und lauter zu werden – verbissene Zyniker und (Möchtegern-)Pubertierende, die alles, was familienfreundlich ist, direkt als dumm und öde abtun, bleiben bitte wie schon bei «Shaun das Schaf – Der Film» vor der Tür. Alle anderen dürfen sich auf einfallsreichen Trickspaß freuen.
Fazit: Liebenswert, zuckersüß und schafkomisch! Shaun macht es sich erneut auf der großen Leinwand bequem und erlebt ein Abenteuer, das nicht von dieser Welt ist. Großen und kleinen Fans steht so ein erfrischender, wolliger, äh, wohliger Kinobesuch bevor.
«Shaun das Schaf – UFO-Alarm» ist ab dem 25. September 2019 in vielen deutschen Kinos zu sehen.
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