Cast und Crew
Vor der Kamera:Lina Wendel ist Anne Marie Fuchs
Karim Chérif ist Youssef El Kilali
Robert Dölle ist Ralf Eisner
Lola Fuchs ist Nastja
Jasmin Schwiers ist Simone Pabst
Hinter der Kamera:
Regie: Sabine Derflinger
Drehbuch: Ralf Kinder
Kamera: Eva Testor
Schnitt: Thierry Faber
Musik: René Dohmen
- © WDR/Martin Rottenkolber
Youssef El Kilali (Karim Chérif) übernimmt für seine schwangere Frau Simone (Jasmin Schwiers) das Catering für eine Modenschau. Kaum ist er dort angekommen, bittet ihn das Model Nastja (Lola Fuchs) um Hilfe.
Dass «Die Füchsin - Schön und tot» das Geschäft mit den schlanken Models aufs Korn nimmt, wird innerhalb der ersten Minuten umgehend spürbar. Die Fleischbeschau wirkt nicht nur befremdlich auf den Zuschauer, auch die präsentierte Mode wirkt andersartig und ist optisch fraglich. Noch dazu macht «Die Füchsin» deutlich, wie hoch der Konkurrenzdruck in diesem Metier ist und welche Strapazen die Mädchen über sich ergehen lassen müssen. Doch auch der Sexismus und Chauvinismus, den Männer im Umgang mit Models pflegen, wird schmerzhaft deutlich und wirkt zuweilen beschämend auf den - insbesondere männlichen - Zuschauer.
Dass die Ermittlungen rund um das verstorbene Model so spannend zu verfolgen sind, liegt zu einem großen Teil an Lina Wendel und Karim Chérif, die die Detektive Anne und Youssef verkörpern. Deren Chemie vor der Kamera war bereits in den vorherigen Folgen spürbar und auch in «Schön und tot» ist dies wieder der Fall. Anne, die ehemalige Stasi Spionin in der DDR war, muss sich nicht nur mit ihrer Vergangenheit herumschlagen, sondern auch mit der Tatsache, dass ihr Sohn im Gefängnis sitzt. Youssef hingegen erwartet mit seiner Frau ein Kind, was ihm einiges abverlangt. Beide wirken menschlich, haben ihre eigenen Probleme und wirken erfreulich eigenständig.
Die Ermittlungen selbst sind dank interessanter Charaktere und dem genauen Blick in das Modelgeschäft spannend zu verfolgen, wenn auch nicht immer angenehm zu beobachten. Die unangenehme Thematik wird mit einer kleinen, aber passenden Prise Humor versehen, wie etwa kleine Scherze über Annes Zeit in der DDR oder Youssefs Zeit als werdender Vater. Gerade die kleinen Scherze sind es, die «Die Füchsin - Schön und tot» auflockern, was bei den bedrückenden Themen durchaus angebracht ist.
Durch seine interessante Prämisse, die guten Darsteller und spannenden Ermittlungen ist der DonnerstagsKrimi eine Empfehlung wert. Von marginalen Längen einmal abgesehen, ist «Die Füchsin - Schön und tot» durch sein Setting erfrischend andersartig und trifft mit seiner Mischung aus ernsten und humorvollen Tönen den richtigen Punkt - und das, obwohl der Fall nicht immer angenehm ist.
Das Erste zeigt «Die Füchsin - Schön und tot» am Donnerstag, den 17. Oktober, um 20.15 Uhr.
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