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«Armes Deutschland – Stempeln oder abrackern?»

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Fünf neue Folgen und ein Special der Produktion liefen zuletzt bei RTLZWEI. Wie schlug sich die Sozial-Doku, die innerhalb der eigenen Sendergruppe besonders harte Konkurrenz hatte?

Eines ist absolut klar: Mit seinen Sozial-Dokus hat RTLZWEI einen echten Nerv getroffen. Der Sender probiert daher auch immer neue Produkte aus; sei es im Sommer ein unter Palmen spielendes Format oder in dieser Woche eine Reportage über die in Deutschland herrschende Wohnungsnot. Zwei Formate aber sind in diesem Genre ganz ursprünglich. Einmal das von UFA kommende «Hartz und herzlich» und einmal die Produktion «Armes Deutschland – Stempeln oder abrackern?», die eigentlich von der Good Times kommt, zuletzt aber auch ein paar Episoden von der Odeon Film umgesetzt bekam.

Kernelement sind hier die Gegensätze: Gezeigt werden immer Personen, die das soziale Fangnetz schamlos ausnutzen und Familien, deren Mitglieder lieber arbeiten gehen und über das Amt das Geld aufstocken, als dem Staat komplett auf der Tasche zu liegen. 13,6 Prozent Marktanteil, gemessen im Mai 2019, sind für die Produktion bis dato das Höchste der Gefühle gewesen. Erzielt wurde der Wert auf dem Re-Run-Sendeplatz dienstags um 22.15 Uhr. Ebenfalls bei rund dem doppelten des RTLZWEI-Senderschnitts lag eine Erstausstrahlung von «Armes Deutschland» im Juli – sie erzielte 12,6 Prozent Marktanteil.

An diese außergewöhnlich hohen Werte kam die jüngste Staffel, die am 10. September 2019 startete, nicht heran. Stattdessen lief die Produktion mit 7,9 Prozent an, um sich am 17. September auf 8,3 Prozent zu steigern. Mit 8,4 und 8,1 Prozent Marktanteil ging es in den Folgewochen weiter. Die Reichweiten lagen bei 1,16, 1,25, 1,30 und 1,24 Millionen – also auf relativ stabilem und verlässlichem Niveau. Gut für den Sender mit Sitz in Grünwald bei München.

Die Episode vom 8. Oktober generierte dann bekannte 1,25 Millionen Zuschauer insgesamt und landete mit 7,2 Prozent bei den Umworbenen im absolut grünen Bereich. Das Staffelfinale war in der zurückliegenden Woche zu sehen und obendrein ein Special. Unter dem Titelzusatz „Dürfen die das?“ wurden die Handlungen der Hartz-IV-Empfänger erstmals also auch bewertet. Missachten sie mit ihrem Vorgehen eventuell geltende Vorschriften? Mit 8,7 Prozent Marktanteil holte das Special in der Tat auch die beste Quote der Staffel, insgesamt kam die zweistündige Produktion auf gute 1,48 Millionen Fans – ebenfalls ein Bestwert.

So schafften es die insgesamt sechs Folgen auf rund 1,28 Millionen Zuschauer ab drei Jahren, 8,1 Prozent wurden in der klassischen Zielgruppe ermittelt. Für RTLZWEI war die Sendung ein Erfolg. Die Tatsache, dass zweistellige Werte diesmal um 20.15 Uhr nicht möglich waren, ist wohl dem Gegenprogramm geschuldet. Die volle Staffel musste gegen den Überflieger «Die Höhle der Löwen» antreten. Die Gründershow machte auch RTL Probleme. RTL selbst setzte dienstags auf die zweite «Zahltag»-Staffel und die schnitt – ein echtes Kompliment für RTLZWEI – kaum besser ab als «Armes Deutschland». Für den Kölner Sender standen bei Staffel zwei des Sozial-Experiments im Schnitt 1,38 Millionen Zuschauer geschrieben, die Quote lag bei neun Prozent.

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