«4 Hochzeiten und eine Traumreise» ist nicht genug: Das Genre der Hochzeits-Realitys spann man weiter und ging mit der neuesten Entwicklung viel weiter ins Detail. Aus einer Kategorie der Wedding-Shows wurde mit «Die schönste Braut» gleich ein eigenes Format. War das Brautkleid samt Braut bislang nur eine von vielen Punktekategorien, so füllt das Thema hier die komplette Sendung. In drei Kategorien bewerten die vier Kandidatinnen täglich ihre drei Mitstreiterinnen, eine vierte Kategorie wird freitags am Finaltag aufgelöst. Wieder mit dabei: Hochzeitsprofi und Deutschlands Nummer Eins-Wedding-Planer Frank „Froock“ Matthée.
Und so ging es, nach zehn frischen Folgen von «4 Hochzeiten und eine Traumreise» am 16. September mit dem vierwöchigen Testlauf von «Die schönste Braut» los. Die Premiere allerdings verkam zum Kaltstart: Nur 397.000 Zuschauer ab drei Jahren schalteten ein, was nur für einen Marktanteil von 3,7 Prozent reichte. Hier fehlten 1,3 Prozentpunkte, um mit dem Senderschnitt von VOX gleichzuziehen. In der Zielgruppe lag man gar 1,9 Prozent unter dem Mittel, das der Kölner als Mindestmaß vorgibt. So vergeigte man den Start des neuen Formates gar in beiden wichtigen Einheiten – aber es ging schon am nächsten Tag bergauf.
Die zweite Folge des neuen Formats erreichte nun wesentlich bessere 559.000 Zuschauer und konnte gute 5,3 Prozent der Zuschauer des Gesamtpublikums zum Einschalten bewegen. In der Zielgruppe kamen fast 80.000 Zuschauer hinzu und mit 216.000 Zuschauern der Werberelevanten erreichte man starke 8,7 Prozent Marktanteil. Nach dieser immensen Steigerung gingen die Werte in den kommenden Tagen etwas zurück, pendelten sich allerdings zumindest in der Zielgruppe knapp oberhalb des Senderschnittes ein. Beim Gesamtpublikum bleib man in Woche Eins nach dem Höhenflug gänzlich unter dem Schnitt.
In der zweiten Woche des neuen Formats setzte sich der Trend der letzten drei Sendetage fort: Beim Gesamtpublikum war kein Blumentopf zu holen. Am 23. Und 24. September konnte man mit jeweils 4,3 Prozent Markanteil bei allen Zuschauern ab drei Jahren das Maximum der Woche erreichen. Versöhnlicher war da schon der Freitag: Am letzten Tag der zweiten Sendewoche erreichte man mit guten 296.000 Zuschauern zwischen 14 und 49 Jahren einen sehr guten Marktanteil von 8,3 Prozent.
In der nächsten Woche hagelte es weitere Negativ-Rekorde: Pendelten sich die die ersten drei Tage der dritten Sendewoche von «Die schönste Braut» im Maße der letzten fünf Tage ein, so gab es am Donnerstag einen ziemlichen Dämpfer. Die Ausgabe am Tag der Deutschen Einheit – ein Feiertag – erreichte nur 2,8 Prozent Markanteil bei allen Zuschauern und setzte damit die Fahne in den Boden für den geringsten Markanteil des Tests. Das gleiche Bild zeigt sich in der Zielgruppe: Mit miesen 3,9 Prozent Sehbeteiligung war der Wert nie schlechter.
Die Werte des Feiertags waren schnell vergessen, als man die Quoten des Freitags danach auf dem Tisch hatte: Hier regnete es Rekorde. Mit vergleichsweise starken 617.000 Zuschauern erreichte man so viele Zuschauer wie noch nie und konnte mit 4,8 Prozent den höchsten Marktanteil beim Gesamtpublikum während des Test einfahren. In der Zielgruppe bedeuteten rund 298.000 ebenfalls das Ende der Fahnenstange der Reichweite bei den jungen Zuschauern. Mit starken 8,5 Prozent Marktanteil konnte man auch bei den jungen Zuschauern wieder Boden gutmachen.
In der letzten Sendewoche konnte die neue Sendung am VOX-Nachmittag ebenfalls feiern: Zwar hatte die Folge am Donnerstag mit 133.000 Zuschauern aus der Zielgruppe so wenig Werberelevante Fans wie nie, allerdings erreichte man am Freitag mit 8,8 Prozent Sehbeteiligung bei den jungen Zuschauern so viel Marktanteil wie nie. Dennoch fällt das Fazit alles andere als positiv aus: Mit einer im Schnitt halben Million Menschen des Gesamtpublikums generierte «Die schönste Braut» im Schnitt nur 4,1 Prozent Marktanteil beim Gesamtpublikum und blieb dem Mittelwert von VOX damit gar um 0,9 Prozentpunkte entfernt.
In der Zielgruppe reichten knapp 200.000 im Durchschnitt nur für 6,6 Prozent Marktanteil – hier fehlte gar ein ganzer Prozentpunkt, um auf den Senderschnitt aufzuschließen. Ob VOX das Projekt «Die schönste Braut» weiterführt, ist ungewiss – Mit mehr Zeit, um die Zuschauer an das neue Format zu gewöhnen, würde man sicher ähnliche Werte am Nachmittag einfahren wie mit den etablierten Sendungen. Der Unterschied ist ja eh kaum zu erkennen.
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