Die Berichterstattung der ARD begann um 17:00 Uhr. Im Schnitt informierten sich 5,49 Millionen Fernsehzuschauer bei Anne Will, Thomas Roth und Jörg Schönenborn. Mit einem Marktanteil von 22,8 Prozent können die Verantwortlichen der öffentlich-rechtlichen Anstalt sehr zufrieden sein. Auch beim jungen Publikum war das Erste die erste Wahl: 1,66 Millionen 14- bis 49-Jährige reichten für gute 16,9 Prozent Marktanteil.
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Auch die Sonderausgabe der «Tagesthemen» um 21:00 Uhr konnte eine Vielzahl des Publikums für sich gewinnen: Die aktuellen Hochrechnungen aus Berlin wollten zu dieser Zeit im Schnitt 9,14 Millionen Zuschauer ab drei Jahren nicht verpassen. Mit 3,22 Millionen jungen Zuschauern und 19,4 Prozent Marktanteil in der sogenannten Zielgruppe sah es auch bei den 14- bis 49-Jährigen für das Erste wieder hervorragend aus. Weitaus weniger Zuschauer konnte allerdings die anschließende «Lindenstraße» für sich begeistern. Auch eine weitere Sonderausgabe der «Tagesthemen»um 21:45 Uhr erreichte nur 4,20 Millionen Zuschauer.
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ARD-Prognose 18:00 Uhr (Differenz zum vorläufigen Endergebnis)
SPD: 34,0 % (- 0,3 %)
Union: 35,3 % (+ 0,1 %)
FDP: 10,5 % (+ 0,7 %)
Grüne: 8,5 % (- 0,4 %)
Linke: 7,5 % (- 1,2 %)
Auffällig bei der ersten Prognose von infratest dimap ist, dass man die Ergebnisse der großen Volksparteien bereits sehr früh recht genau bestimmen konnte. Bei den kleinen Parteien, insbesondere den Linken, lag man mit bis zu 1,2 Prozentpunkte Differenz zum vorläufigen amtlichen Endergebnis etwas abseits.
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Mit den «heute»-Nachrichten um 19:00 Uhr lief es für das ZDF dann allerdings besser: Die von Petra Gerster moderierte Sendung schauten im Durchschnitt 5,03 Millionen Zuschauer ab drei Jahren, was einem Marktanteil von 17,1 Prozent entspricht. Auch der Marktanteil in der Zielgruppe lag mit 11,6 Prozent (1,36 Millionen Zuschauer) deutlich über sontigen Werten des Mainzer Kanals.
Weietere Berichte und Analysen zum Ausgang der Bundestagswahl verfolgten ab 19:36 Uhr durchschnittlich noch immerhin 4,09 Millionen Menschen. Es wurde 12,7 Prozent des Publikums erreicht. In der sogenannten Zielgruppe entschieden sich immerhin noch 10,4 Prozent des Publikums (1,39 Millionen Zuschauer) für die Wahl-Sendung mit Bettina Schausten.
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ZDF-Prognose 18:00 Uhr (Differenz zum vorläufigen Endergebnis)
SPD: 33,0 % (- 1,3 %)
Union: 37,0 % (+ 1,8 %)
FDP: 10,5 % (+ 0,7 %)
Grüne: 8,0 % (- 0,1 %)
Linke: 8,0 % (- 0,7 %)
Schaut man sich die Zahlen der Forschungsgruppe Wahlen an, so wird vor allem im Vergleich zur ARD deutlich, dass bei dieser Prognose besonders die großen Parteien ungenauer abschnitte. Auch die Werte von FDP und Linkspartei wichen recht deutlich vom Ergebnis ab.
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Deutlich schlechter schnitt allerdings ab 19:43 Uhr die Sendung «Exclusiv» ab. Frauke Ludowig war einen Blick auf die Wahlpartys der Parteien und begeisterte damit lediglich 2,45 Millionen Zuschauer. Der Marktanteil lag mit schwachen 7,6 Prozent weit unter dem Schnitt des Kölner Senders. Ähnlich lief es in der Zielgruppe: 1,56 Millionen junge Zuschauer reichten für 11,7 Prozent Marktanteil.
RTL-Prognose 18:00 Uhr (Differenz zum vorläufigen Endergebnis)
SPD: 33,5 % (- 0,8 %)
Union: 36,0 % (+ 0,8 %)
FDP: 10,5 % (+ 0,7 %)
Grüne: 8,5 % (+ 0,4 %)
Linke: 8,5 % (- 0,2 %)
Insgesamt gesehen waren die Differenzen der RTL-Hochrechnungen teilweise nicht so deutlich wie bei ARD, dennoch kam man lediglich bei der Linkspartei und den Grünen an das Endergebnis nahe heran.
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Auch der «Talk der Woche» mit Bettina Rust, die unter anderem Alice Schwarzer begrüßen konnte, lief einmal mehr außerordentlich schwach: Lediglich 630.000 Zuschauer sahen ab 22:25 Uhr die gesellschaftspolitische Gesprächsrunde, in der es überwiegende um die Bundestagswahl ging. Der Marktanteil lag mit 3,2 Prozent wie schon in den Vorwochen weit unter dem Schnitt von Sat.1. Auch in der Zielgruppe sah es schlecht aus: Gerade mal 300.000 14- bis 49-Jährige sahen die Talkshow und bescherten dem Sender einen miserablen Marktanteil von 3,3 Prozent.
Sat.1 / N24-Prognose 18:00 Uhr (Differenz zum vorläufigen Endergebnis)
SPD: 33,5 % (- 0,8 %)
Union: 36,0 % (+ 0,8 %)
FDP: 10,5 % (+ 0,7 %)
Grüne: 8,5 % (+ 0,4 %)
Linke: 8,5 % (- 0,2 %)
Der Blick auf die Tagesmarktanteile zeigte deutlich, dass die ARD bei politischen Themen deutlich vor der Konkurrenz liegt: Mit 17,5 Prozent Marktanteil führte das Erste am Sonntag das Tages-Ranking an. Das ZDF lag mit 13,6 Prozent Marktanteil vor RTL (8,9 Prozent), ProSieben (7,3 Prozent) und Sat.1 (7,1 Prozent). In der Zielgruppe hatte dagegen RTL mit einem Marktanteil von 13,2 Prozent die Nase vor der ARD, die sich mit guten 11,9 Prozent begnügen musste. Rang drei sicherte sich ProSieben (11,5 Prozent) vor dem ZDF (9,2 Prozent) und Sat.1 (8,4 Prozent).