Brender: "Die Journalisten sind nicht entgleist, sondern sie haben versucht, die Diskussion auf dem Gleise zu halten." Der Bundeskanzler habe den Moderatoren "Parteinahme vorgeworfen, und diesem Vorwurf musste in aller Klarheit widersprochen werden." Zur Frage, warum Brender den Bundeskanzler schließlich als "Herrn Schröder" angesprochen habe, sagte der ZDF-Chefredakteur: "Der Bundeskanzler hat eine Amtsrolle. In dieser Amtsrolle hat er das Recht, mit Engagement, auch Heftigkeit zu widersprechen und Antworten zu geben. Die Antworten aber, die er gab, sollten provozieren und packten die Ehre der Journalisten an. Da sich einfach zu ducken und klein beizugeben, hätte dem Rollenverständnis eines Journalisten nicht entsprochen."
Brender wollte den Kanzler auch mit "Herrn Schröder" ansprechen, "weil er sich in manchen Phasen der Sendung nicht wie ein Bundeskanzler benommen hat."
Zum weiteren Ton der Auseinandersetzung sagte Brender: "Schröder hat ja einen klasse Wahlkampf geführt. Als er ins Studio der «Berliner Runde» kam, steckte er noch in der Trance der Wahlkampfveranstaltungen. Er hatte die Intimität und die Rationalität einer «Berliner Runde» noch nicht in sich aufgenommen - und deswegen haben sich Wirklichkeiten in ihm verschoben. Deswegen glaubte ich, diese Wirklichkeit zurechtrücken zu müssen."