Cast & Crew
Vor der Kamera:Lisa Maria Potthoff als Nina Dormer
Manuel Rubey als Mark Liebold
Justus von Dohnányi als Andreas Krömer
Ulrike Krumbiegel als Melanie Krömer
Andreas Schretter als Felix
Anne-Marie Weisz als Leonie
Wolfgang Haas als Viktor
Hinter der Kamera:
Produktion: die film gmbh
Drehbuch: Claudia Kaufmann
Regie: Thomas Kronthaler
Kamera: Christopf Oefelein
Produzenten: Uli Aselmann und Sophia Aldenhoven
Aber zu früh gefreut: Mark hat die letzten vier Jahre nicht in Singapur verbracht, sondern in der örtlichen Justizvollzugsanstalt, nachdem er seine damalige Lebensgefährtin im Suff-induzierten Blackout in den Tod geprügelt hatte. Offen und ehrlich macht er reinen Tisch mit seiner neuen Partnerin – und nach dem ersten Schock gibt sie ihm gerne eine zweite Chance. Resozialisierung unter idealen Bedingungen.
Wäre da nur nicht Nachbar Andreas (Justus von Dohnányi), mit dem Nina während ihres seelischen Tiefpunkts nach der anstrengenden Scheidung einmal kurz was hatte. Der lässt ob Marks Vorgeschichte nicht locker – ebenso wenig Ninas Ex-Mann, der sich nicht damit anfreunden kann, dass seine beiden kleinen Kinder nun mit einem ehemaligen Gewaltverbrecher unter einem Dach leben.
- © ZDF/Hendrik Heiden
Mark (Manuel Rubey) erzählt Nina (Lisa Maria Potthoff) von seiner Angst, dass seine Vergangenheit ihn einholt.
Anstatt sich nun vornehmlich psychologisch auf dieses enorme Konfliktpotential und das schon im Titel anklingende Zusammenspiel aus Wiedereingliederung in die Gesellschaft und Vorbehalten gegenüber der Aufrichtigkeit resozialisierter Straftäter einzulassen, vollzieht «Irgendwas bleibt immer» alsbald die Wende ins Krimi-Genre: Andreas‘ Frau verschwindet spurlos – nachdem Mark zu ihr in einem erstaunlich engen Verhältnis gestanden war, wie sich alsbald herausstellt. Auch Nina sieht dem Offensichtlichen irgendwann ins Auge, bevor ein halsbrecherischer und trotzdem meilenweit vorhersehbarer Twist die resozialisierungspositive Auflösung doch noch retten kann.
Neben der allzu ungelenken, spannungsarmen und weitgehend ideenlosen Dramaturgie stört vor allem die missglückte Genrewahl. Denn als ambitionierter Stoff um zweite Chancen, einen glaubhaften Schlussstrich unter die schlimmen Taten der Vergangenheit und – ja – auch so etwas Banales wie das Gute im Menschen hätte dieser Film besser funktioniert denn als halbgarer Wer-hat-die-Nachbarin-im-Wald-erschlagen-Schinken. Nicht zuletzt, weil mit vergleichsweise bedachten Figurenzeichnungen und einer starken Performance von Hauptdarstellerin Lisa Maria Potthoff der ideale Grundstein eigentlich schon gelegt war.
Das ZDF zeigt «Irgendwas bleibt immer» am Montag, den 11. November um 20.15 Uhr.
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