Nachdem ProSieben und Sat.1 vor einem Jahr auf sehr hohem Niveau die bisher schwächste Staffel von «The Voice of Germany» erlebt hatten, gab es 2019 ein paar Änderungen zu verzeichnen. Neben besonders großem Stühlerücken auf der Coaching-Seite, lag die wichtigste Neuerung in der Wahl des Ausstrahlungszeitraums. Statt wie üblich Mitte Oktober, startete die neue Staffel einen Monat früher und damit so früh wie noch nie. Die Sendeplätze blieben dabei die gleichen. Bereits am 12. September startete ProSieben die Staffel donnerstags um 20.15 Uhr. Sat.1 war drei Tage später am Sonntag zur besten Sendezeit dran. Trotz sinkender Zuschauerzahlen gab es in diesem Jahr höhere Marktanteile zu bejubeln.
Direkt zur frühen Premiere sicherte sich ProSieben die höchsten Zuschauerzahlen der gesamten neunten Staffel. Insgesamt 3,26 Millionen Zuschauer wollten wissen, wie sich die neuen Coaches Alice Morten und Sido sowie der Rückkehrer Rea Garvey schlugen. Am Donnerstagabend schalteten beachtliche 1,75 Millionen klassisch Umworbene für den Auftakt ein und bewies auch im neunten Run mal wieder die wahnsinnige Strahlkraft von «The Voice of Germany». Zahlreiche Zielgruppensieg in der Primetime waren vorprogrammiert. Mit diesen hohen Zuschauerzahlen kam die rote Sieben auf hervorragende 22,6 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen und 12,6 Prozent beim Gesamtpublikum. Drei Tage später durfte sich Sat.1 analog zu den vergangenen Zahlen über etwas niedrigere Zahlen freuen. 1,60 Millionen Zuschauer in der werberelevanten Gruppe und 17,1 Prozent Marktanteil waren auch hier ein Spitzenergebnis.
Auch in der zweiten Ausstrahlungswoche verzeichneten die Blind Auditions bei ProSieben noch über 20 Prozent Zielgruppen-Marktanteil. Die Show schlug sich mit 21,5 Prozent und 1,71 Millionen jungen Zusehern ein weiteres Mal bärenstark. In Sat.1 dagegen rutschte die Sonntagsausgabe etwas stärker ab. So verzeichnete man bereits hier beim Gesamtpublikum mit 9,7 Prozent eine einstellige Sehbeteiligung. Bei den 14- bis 49-Jährigen ging es um 2,1 Prozentpunkte auf 15,0 Prozent nach unten. Eine Woche später war dann auch ProSieben mit einem gröberen Verlust dran. Die dritte Donnerstagsausgabe konnte das sehr hohe Niveau über der 20-Prozentmarke nicht mehr halten und musste sich mit 19,5 Prozent beim werberelevanten Publikum begnügen. Noch immer schalteten 1,61 Millionen klassisch Umworbene ein und insgesamt waren es 3,04 Millionen Zuschauer.
Am darauffolgenden Sonntag überstieg die Gesamtzuschauerzahl in Sat.1 mit 3,14 Millionen Zuschauern zum ersten und einzigen Mal in der neunten Staffel den Wert der Donnerstagsausgabe von ProSieben. Allerdings lag die Sehbeteiligung mit 10,5 im Vergleich zu 11,3 Prozent dabei unter dem der roten Sieben. In der Zielgruppe durfte man sich dafür über einen Anstieg auf sehr gute 16,3 Prozent freuen. Die nächsten beiden Ausgaben bei ProSieben und Sat.1 landeten beide auf durchschnittlichem «The Voice»-Niveau. Für Blind-Audition-Verhältnisse schloss man mit 16,7 und 16,0 Prozent in der Zielgruppe sogar etwas schwach ab. Erst mit der letzten Ausgabe der Casting-Phase legte die Show ordentlich zu. Am 10. Oktober wollten 3,24 Millionen Zuschauer die Vergabe der letzten freien Plätze der Teams mitbekommen. Damit schalteten noch einmal fast so viele Zuschauer wie zur Premiere vor einem Monat ein und sorgten für bärenstarke 12,2 Prozent Marktanteil. Auch bei den 14- bis 49-Jährigen schwamm ProSieben mit 20,3 Prozent zum ersten Mal seit Woche zwei wieder über ein Fünftel des Marktes zu.
In Sat.1 merkte man drei Tage später deutlich den Schnitt, der durch das Ende der Blind Auditions entstanden war. Für die ersten Battles schalteten nur noch 1,49 Millionen klassisch Umworbene ein. Die teaminternen Kämpfe mussten zu Beginn mit 14,8 Prozent und damit dem bisherigen Staffeltief Vorlieb nehmen. Aber selbst mit diese „schwachen Zahlen“ konnte Sat.1 natürlich sehr gut leben. ProSieben schlug sich mit den Battle Rounds am Donnerstagabend dagegen deutlich besser. Sie rutschten unter der Woche nur auf 17,7 Prozent Zielgruppen-Marktanteil ab. Über drei Millionen Zuschauer kam man hier allerdings auch nicht mehr, 2,77 Millionen Castingshow-Fans standen zu Buche.
In der Folge bekam Sat.1 den Interessensverlust mit den Battles noch härter zu spüren. Quasi traditionell ging es mit den sehr guten Einschaltquoten auf hohem Niveau weiter Bergab. Zweimal hintereinander waren im Oktober am Sonntag nur 14,2 Prozent Marktanteil beim jungen Publikum drin. Die Zuschauerzahlen sanken auf 1,42 und 1,31 Millionen Interessierte. Auch bei ProSieben schraubten sich die Marktanteile immer weiter runter. Schließlich schlossen die Donnerstagsausgaben mit dem letzten Sing-Off der Staffel mit 16,0 Prozent und 1,20 Millionen klassisch Umworbene die neunte Staffel bei ProSieben ab. Danach ging es nur noch sonntags in Sat.1 mit den Liveshows weiter.
Am 3. November gab es in Sat.1 das Halbfinale zu sehen. Obwohl «The Voice of Germany» nun in die heiße Phase ging, sanken die Quoten jedoch weiter. So musste die Liveshow mit dem schwächsten Zielgruppen-Marktanteil der gesamten Staffel Vorlieb nehmen. Mit 1,37 Millionen jungen Zuschauern begeisterte man 13,5 Prozent des Marktes. Insgesamt schalteten immerhin noch 2,59 Millionen Zuschauer ein, woraus sich zwar gefallene aber weiterhin gute 8,6 Prozent Sehbeteiligung ergaben. Zumindest zum Finale am Sonntag legte «The Voice of Germany» noch ein vorerst letztes Mal zu. In der Zielgruppe durfte man sich abschließend über 13,7 Prozent Marktanteil freuen. Insgesamt landete die knapp vierstündige Liveshow bei hervorragenden 9,7 Prozent. So gut lief es für die Show am Sonntag seit dem 6. Oktober (10,1 %) nicht mehr. Für das große Finale schalteten ab 20.15 Uhr 2,58 Millionen Fans der Show ein, davon stammten 1,21 Millionen aus dem werberelevanten Publikum.
Im Schnitt versammelten sich im Zeitraum zwischen dem 12. September und 10. November 2,84 Millionen Zuschauer für «The Voice of Germany» vor den TV-Geräten. Damit lag die durchschnittliche Reichweite zwar nochmal unter der bisher schlechtesten aus dem vergangenen Jahr mit 2,94 Millionen, allerdings verzeichnete die neunte Staffel parallel dazu einen Anstieg der Sehbeteiligung. Statt 9,9 Prozent standen in diesem Jahr im Schnitt 10,1 Prozent zu Buche. Auch beim jungen Publikum setzte sich die Show gegen den fallenden Trend durch und ergatterte in dieser Staffel statt 16,6 verbesserte 16,8 Prozent. Statt 1,62 Millionen schalteten in diesem Jahr im durchschnitt 1,49 Millionen klassisch Umworbene ein. Damit fiel auch «The Voice of Germany» allgemein sinkenden Fernsehzuschauerzahlen zum Opfer. Mit dem veränderten Ausstrahlungszeitraum konnte aber zumindest ein weiteres Minus der Marktanteile verhindert werden. Die Castingshow blieb damit auch 2019 ein Dauerbrenner für die Unterföhringer. Im nächsten Jahr sind die Erfolge mit dem beliebten Showprinzip sicher schon vorprogrammiert. Bei ProSieben und Sat.1 wird man die bärenstarken Zahlen der Show sicher nicht missen wollen.
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