Die beiden Fernsehküchen stehen sich gegenüber, das Publikum ist darum angeordnet und der Juror, der am Ende das Gericht testen wird, sitzt in der Mitte. Mit Tim Raue hat sich Tim Mälzer nicht nur einen Namensvetter mit an Bord geholt, sondern auch jemanden, der die nötige Expertise für die Show mitbringt. Als Sterne- und Profikoch ist Raue die richtige Wahl das Kochduell zu beobachten und die Gerichte letztendlich zu bewerten.
Das Duell setzt sich aus zwei Küchenchefs und ihren Gehilfen zusammen, die in der begrenzten Zeit von zehn Minuten ein Gericht zubereiten müssen. Der Kniff ist jedoch, dass sich beide der Köche im Vorfeld eine Geheimzutat aussuchen durften. Somit weiß der jeweils andere nicht, auf was er sich einstellen kann. Die dritte und finale Zutat stammt von Mälzer und stellt beide Köche vor die Aufgabe etwas ihnen Unbekanntes zuzubereiten. Bei der finalen Zutat stehen den beiden Köchen jedoch zwanzig anstatt zehn Minuten zur Verfügung. Dabei ist natürlich Zeitdruck angesagt und tatsächlich kommt bei den schnellen Handgriffen an der Küchenplatte auch hinter dem Fernseher Spannung auf.
Und wie bei jeder Kochshow ist die Zubereitung des Essens Dreh- und Angelpunkt des Geschehens. Und darin muss sich auch «Ready to beef!» beweisen. Der Titel der Show verrät bereits: Veganer und Vegetarier werden hier nicht auf ihre Kosten kommen, im Gegenteil. Es wird überwiegend mit Fleisch hantiert, gebraten, geschnitten und geräuchert. Wenn es dann letztendlich zum Essenstest kommt, kann Tim Raue sich mit einer fundierten Kritik auszeichnen. Während in anderen Kochshows grob gesagt wird, dass das Gericht gut oder schlecht ist und man hier und dort noch etwas hätte verbessern können, spricht Raue klar von den Aromen, der Zubereitung und dem vielseitigen Geschmack.
- © TVNOW / Pervin Inan Sertas
Gastgeber Tim Mälzer. Juror ist Sternekoch Tim Raue, der die Gerichte beurteilen wird.
Was zwischen der ganzen Braterei und Hektik nicht zu kurz kommt, ist der Humor. Für diesen sorgt insbesondere Mälzer, der mit trockenen Kommentaren und Scharmützeln zwischen ihm und Raue das Publikum unterhält. Noch dazu darf man sich auf kleine Seitenhiebe auf den Sender VOX selbst freuen, die aber wie die Neckereien mit Raue sehr harmonisch ausfallen. Auch die leichte interaktive Einbindung mit dem Publikum gestaltet sich als humorvoll und sorgt für den ein oder anderen Lacher. Allerdings ist es fraglich, ob Mälzer während der knappen Vorbereitungszeit wirklich noch mit den Köchen sprechen muss. Fragen über deren Werdegänge zum Koch sind nur schwer zu beantworten, wenn man mit brutzelndem Fleisch, heißem Fett und flüssiger Butter hantiert. Gerade dabei merkt man, dass die Zeit für die Köche wirklich kostbar ist und die Show tut gut daran, eben diesen Druck dem Zuschauer zu vermitteln.
Im Punkto Zeit ist auch die eigentliche Laufzeit der Pilotfolge gut gewählt. Mit etwas über fünfzig Minuten hat die Kochshow die richtige Lauflänge um über die volle Laufzeit zu unterhalten und dient somit als gute und kurzweilige Abendunterhaltung.
Wie auch bei anderen Kochshows bleibt es letztendlich auch bei «Ready to beef!» eine Frage des Geschmacks. Kann man mit dem Konzept von kochenden Menschen vor der Kamera etwas anfangen oder sagt es einem nicht zu? Mag man Kochshows, dann wird man mit dieser gut inszenierten und humorvollen Show definitiv etwas anfangen können. Kann man jedoch nichts mit der Küchenshow anfangen, dann wird auch die neue VOX-Show nichts daran ändern.
«Ready to beef!» ist unterhaltsam, macht hungrig, hat mit den Geheimzutaten eine spannende neue Note und sorgt dadurch für den richtigen Geschmack. Doch wie schmackhaft dieser auch sein mag - «Ready to beef!» ist nichts für Veganer.
VOX zeigt die erste Folge «Ready to beef!» am Freitag, den 15. November, um 20.15 Uhr. Bereits jetzt kann die Show bei TV Now angesehen werden.
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