Cast & Crew
Vor der Kamera:Ulrike Folkerts als Lena Odenthal
Lisa Bitter als Johanna Stern
Ben Becker als Stefan Tries
Thomas Loibl als Ludger Trump
Till Wonka als Nicolay
Maria Dragus als Britta Fies
Jana McKinnon als Zoe Hilpert
Vor der Kamera:
Produktion: Südwestrundfunk
Drehbuch: Stefan Dähnert
Regie: Brigitte Maria Bertele
Kamera: Jürgen Carle
Lena Odenthal (Ulrike Folkerts) wird nun aus Ludwigshafen in die Provinz beordert, um den gewaltsamen Tod des Kollegen aufzuklären. Tries ist ein alter Bekannter: Vor fast drei Jahrzehnten waren sie zusammen auf der Polizeischule. Taktvoll und herzlich klopft sie erste Infos auf der ländlichen Außenstelle ab und begegnet der örtlichen Mannschaft mit Empathie.
Doch dabei spielt sie ein falsches Spiel. Schon Wochen zuvor war bei der Internen Ermittlung eine anonyme E-Mail eingegangen, in der ein Whistleblower aus den Reihen der Polizei umfangreiche Angaben über die allgegenwärtige Korruption auf der örtlichen Dienststelle machte. Dass die tödlichen Schüsse an jenem verhängnisvollen Abend auch nicht vom angehaltenen LKW-Fahrer abgegebenen worden waren, haben Odenthal, Stern (Lisa Bitter) und ihre Kollegen ebenfalls schnell ermittelt.
- © SWR/Jacqueline Krause-Burberg
Reminiszenz an 1991: Ben Becker als Stefan Tries, Polizist in Zarten in der Westpfalz, Ulrike Folkerts als Lena Odenthal, Hauptkommissarin aus Ludwigshafen, die in ihrem 70. Fall im Einsatz ist und 30 Jahre Tatort feiert.
Nun geht es hinein in den Sumpf: Alle Polizisten des Ortes leben „An der Bullenweide“, einem Neubaugebiet mit frisch errichteten schicken Häusern, die sie mit herrlich günstigen Krediten finanzieren. Das Geld dafür kommt über kommunale Umwege aus Frankreich; verantwortlich für die Zahlungen ist ein linksrheinischer Anwalt, der im großen Stil Mitglieder der Pègre vertritt.
Doch der „Pfalz von oben“ geht es nicht so sehr um die Struktur der Korruption, als um ihre psychologischen wie sozialen Ursachen und Auswirkungen. Mit wachem Verstand und guter Beobachtungsgabe erzählt dieser Film nicht nur vom Korpsgeist, sondern auch von der Allmählichkeit, mit der ein ehemals integrer Mann im Lauf der Jahre sukzessive korrumpiert, bis er schließlich als ethisch vollkommen degenerierter Erpresser dasteht, und trotzdem noch als sympathische Figur funktionieren kann – ein Dualismus, den Ben Becker beeindruckend reduziert mit Leben zu füllen versteht.

Das Erste zeigt «Tatort – Die Pfalz von oben» am Sonntag, den 17. November um 20.15 Uhr.
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